Lissabon-Konfetti: Der perfekte Ort am Tejo, um Sardinen zu probieren

Es gibt Blogbeiträge, da hat man fast ein bißchen Angst vorm Schreiben derselben. Weil man möchte, das sie besonders gut werden. Angemessen sprachlich und bildlich einfangen, was man Faszinierendes erlebt hat. Dieser hier ist so einer. Ich bin so begeistert von den Eindrücken, die ich Almada gesammelt habe, von den Sardinen, die ich dort gegessen habe, von den verfallenen Fischergebäude, an denen ich entlanggebummelt bin – dass ich kaum glaube, dass ich das angemessen beschreiben kann. Ich versuch´s trotzdem. Aber beginnen wir erstmal mit den hard facts: Wo ist dieses Almada, wie kommt man da hin und was macht man da überhaupt so? Here we go!

Wenn Ihr Euch ewährend Eurer Zeit in Lissabon irgendwann entscheidet, am nächsten Tag einen Ausflug nach Almada zu unternehmen, so müsst Ihr Euch nicht in aller Früh den Wecker stellen. Das ist keine Unternehmung, die unbedingt eine Tagestour sein soll. Schlaft aus, frühstückt gemütlich und macht Euch dann gemütlich auf die Socken. Denn die Fähre, die hinterm Bahnhof Cais de Sodre startet, fährt regelmäßig. Genauer gesagt sind drei der Schiffchen permanent am hin-und herfahren. Circa alle zwanzig Minuten könnt Ihr ablegen. Ihr braucht also keinen Fahrplan studieren – lauft einfach irgendwann los, löst Euer Ticket (für 2,40 Euro für Hin- UND Rückfahrt), sucht Euch einen der vielen freien Plätze und genießt die 10 Minuten Überfahrt.

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Wenn Ihr am Anleger ankommt, könntet Ihr direkt  „Sandras Highlight-Strecke“ absolvieren und rechts abbiegen und immer am alten Kai entlang laufen. Ihr könnte es aber auch machen wie wir beim ersten Mal und den Bus zur alles überragenden Statue Cristo Rei nehmen. Das lohnt sich meiner Meinung nach auch sehr. Wir haben den Blick auf Lissabon, den Tejo, die Atlantik-Mündung und die prägnante Brücke am Fuße der Staue sehr genossen und recht viel Zeit dort oben verbracht. Auf die Statue sind wir dann auch noch gefahren, aber das ist absolut kein Muss. Man sieht ein bißchen weiter ins Hinterland, aber ansonsten gibt es dort oben nicht, was Ihr unten verpasst. Spart´s Euch.

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Nehmt lieber irgendwann den Bus zurück (runterlaufen geht natürlich auch) und dann vom Fähranleger den Weg, der parallel zum Tejo an alten verfallenen Gebäuden entlangführt. Ihr werden sofort die kleinen in den Tejo ragenden Vorsprünge sehen, auf denen die Angler auf den großen Biss warten. Dass sie damit regelmäßig Erfolg haben, konnten wir mit eigenen Augen sehen, als ein Fischer seine Beute am Ende des Tages ins Auto lud, So viele und vor allem so große Fische habe ich noch nie gesehen. Ich dachte immer, für solch einen Fang müsste man hinaus aufs weite Meer, aber nein. Entlang Lissabons sind die Meeresbewohner auch schon recht stattlich. Wenn Ihr die Fischer hinter Euch gelassen habt, wird die Graffitikunst entlang des Kais bunter, die Fensterläden verfallener, aber alles zusammen immer immer faszinierender. Hier und da öffnet sich dann doch noch ein Treppenaufgang, auf dem eine Katze schlummert oder ein Fischer seine Netze knüpft. Der Großteil ist aber verwaist. Mit Blick nach rechts über den tiefblauen glitzernden Fluß seht Ihr Lissabon entgegen. Eine Spaziermeile ganz nach meinem Geschmack.

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Und als wäre das alles nicht schon Garant für einen wunderbaren Urlaubstag, mündet der Weg dann auch noch in einem Restaurant namens „Ponto final“. Das Restaurant davor mit dem mintfarbenen Stühlen haben wir bei unserem zweiten Besuch (ja, wir waren so verliebt in dieses Fleckchen Erde, das wir am Abreisetag nochmals rüberfuhren) auch getestet und für gut befinden, aber das Ponto final mit seinem knallgelben Tischen und Stühlen direkt am – nahezu IM Tejo – hat mein Herz noch ein bißchen mehr erobert. Vielleicht lag es daran, dass ich dort auch eine gelungene Premiere gefeiert habe: das erste Mal Sardinen. Natürlich nicht aus der Dose, sondern vom Grill. Meine Güte, wie lecker! Was an Süßspeisen auf den Nebentisch kam, sah auch köstlich aus, für so etwas war bei mir am Ende aber kein Platz mehr im pappsatten Bauch.

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Ihr müsst es mir versprechen: Schaut dort vorbei, wenn ihr in Lissabon seid. Es ist phantastisch! Und ich sage „Danke Elke“, denn ihr Blogbeitrag war es, der mich überhaupt auf Almada hingewiesen hat. Und der zeigt, dass dort nicht unbedingt die Sonne scheinen muss, damit man seinem Reiz erliegt.

Und wo wir schon bei Süßspeisen waren – im nächsten Beitrag machen wir einen Ausflug ins Café „Pasteis de Belém“. Jummy!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

6 thoughts on “Lissabon-Konfetti: Der perfekte Ort am Tejo, um Sardinen zu probieren

  1. „Highlight-Strecke“.. schade dass Touristen nicht einmal genauer hinschauen.. wie die Menschen dort leben, wie alles zusammen fällt.. das Ponte Final ist auch eines meines Lieblingsrestaurants aber es braucht nicht noch mehr Touristen. Dort kommen auch gerne Einheimische zum Essen, wenn sie es sich denn leisten können. Die Abbrucharbeiten an dem Kai dort haben schon begonnen.. wohin dann mit den Straßenkatzen? es ist so schwer sie „umzusiedeln“.. mach mal die Augen auf, was in Lissabon und Armada wirklich los ist. Ich wünsche mir wirklich dass die Menschen in Portugal es aus der Krise schaffen und es sich auch leisten können im Ponte Final beim Sonnenuntergang zu Abend zu essen

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