Baden in Naturgewässern ist ja immer so eine Sache. Gewässer, wo ich nicht weit nach unten sehen kann und mich vielleicht noch vor sich hindümpelnde Algen am Bein erwischen, machen mich eher unruhig. Aber es gibt sie noch, die Traumseen! Wo sich der weiße Sandstrand in den See hinein fortsetzt, das Wasser klar und sanft ist und Surfbretter kurzerhand zu Sonnenliegen auf dem glitzernden Nass umfunktioniert werden können. Wenn man dann noch das Glück hat, dass man solch einen See mit kaum einem Menschen teilen muss, kann man sich nicht mal mehr über die nach einer Stunde heraneilenden dunklen Regenwolken ärgern. In diesem Sinne: Willkommen an den Ohlenstedter Quellseen am Rande von Osterholz-Scharmbeck.
Ja, es muss tatsächlich „seen“ heißen, denn wer den Ohlenstedter Quellsee ansteuert, bekommt gleich noch zwei kleinere Seen mit dazu: den Maritimsee und den Goldbergsee. Sie alle sind nur durch einige Weges mit kleinen Ferienhäusern getrennt. Dort ist der Typ Dauercamper zuhause, so dass das Areal ein bißchen was von Gartenzwerg-Romantik und unvermeidbarem Nachbarschaftsgeplänkel auf engstem Raum hat. So heißt die Gastronomie natürlich auch „Seeblick“ und die Wegweiser versprühen den Geist alter Zeiten.
Aber das hat uns gestern nicht sonderlich gestört, sind die Seen und ihre Ufer dafür doch umso zauberhafter. Das wechselhafte Wetter bescherte uns gut eineinhalb sonnige Stunden, in denen die Hälfte von uns sogar den Sprung hinein ins Wasser wagte – und begeistert war. In völliger Stille, denn auf dem großen Areal waren lediglich in der Ferne ein paar Personen zu sehen. An heißen Tagen sieht das schon mal ganz anders aus: Bis zu 15.000 Menschen tummeln sich dann an den Seen. Empfehlenswert ist es also, nicht unbedingt an typischen Badetage die Strandtasche zu packen, um dort vorbeizuschauen. An Tagen wie derzeit ist es umso schöner: Zwar haben Gastronomie, Tretboot-Verleih und DLRG dann Pause, aber dafür ist der ohnehin geringe Eintritt dann nicht zu zahlen und man genießt das Ambiente ganz für sich.
Für mich war es gestern der erste Besuch am Quelles. Aber es war keinesfalls der letzte!
Anfahrt mit Navi: Zielort „Osterholz-Schwambeck/ Quellsee“ eingeben
Mehr Infos: Website Radio Bremen
Wie schön, dass du den Tipp gleich ausprobiert hast, sieht sehr schön aus! 😉
Ach so: Und es beruhigt mich ja, dass ich nicht die einzige bin, die Seen, deren Boden man nicht sehen kann, nicht (mehr) so gut abkann…