Frau Wortkonfetti und der NDR zu Gast bei „My private vegan restaurant“ | Vegan in Bremen #1

Ein Hauch von „Das perfekte Dinner“ wehte durch meinen diesjährigen August. Pardon, es muss natürlich heißen „Das perfekte vegane Dinner“.  Jumana Mattukat hatte mich in ihr „private vegan restaurant“ eingeladen. Dort traf ich auf drei ganz unbekannte Gesichter, durfte vier Gänge ohne tierische Erzeugnisse verputzen, mich vom Schicksal zu einer Lebensweisheit führen lassen – und versuchen, bei all dem möglichst gar nicht an die NDR-Kameras um mich herum denken. Was die aufgenommen haben, seht Ihr am Ende dieses Beitrags…

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Aber mal ganz von vorn: Jumana habe ich im vergangenen Jahr kennengelernt. Damals sinnierte sie noch, ob sie für Bremen eine Art „veganes Zentrum“ schaffen sollte. Sie selbst war mit ihrer Familie den Weg vom traditionellen Kochen hin zum Veganismus gegangen, hat darüber ein Buch geschrieben und ist seitdem in verschiedener Hinsicht als Lobbyisten für veganen Lebensstil unterwegs. Das vegane Zentrum hat sie nicht in die Tat umgesetzt – statt dessen hatte sie einen viel besseren Einfall: Warum nicht einfach die eigene Haustür öffnen, unterschiedliche Menschen – in der Regel höchstens vier – an den heimischen Esstisch holen und sie vegan bekochen? Gedacht, getan! Genau das realisiert Jumana gemeinsam mit ihrem Mann Stephan unter dem Titel „My private vegan restaurant“ seit einigen Monaten.

Längst schon wollte ich dabei sein und das Projekt hier auf dem Blog vorstellen. Nun kam eins zum anderen: Eine Anfrage des NDR, einen Abend bei Jumana zu begleiten, und Jumanas Anfrage bei mir, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, dabei zu sein. Hatte ich. Und stand wie verabredet gegen 20 Uhr vor ihrer Haustür – gemeinsam mit Holger, den ich schon auf der Straße getroffen hatte. Haustür auf, Begrüßung und dann der Hinweis „Ähm, ihr könnt noch nicht rein, wir müssen da noch was anderes drehen.“ Ja, so ist das beim Fernsehen: Bevor man auf die anderen zwei Gäste des Abends treffen darf, muss der Raum erst noch entsprechend ausgeleuchtet werden. Aber was hier vielleicht etwas anstrengend klingt, entpuppte sich als halb so wild. Das NDR-Team war ausgesprochen sympathisch und dezent. Und die Kameras waren nach kurzer Zeit auch ein bißchen vergessen.

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Stephan zauberte in der Küche, wir Gäste beschnuppert uns. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich manchmal mit ganz Fremden wohlfühlt. Die Wellenlängen schwappten stets übereinander und ich glaube, der eindeutigste Beweise dafür, dass es kein standardisierter Smalltalk war, ist, dass wir  nicht über unsere Berufe gesprochen haben. Wir haben statt dessen lieber viel gelacht – der gute vegane Wein tat da sei Übriges. Bis zu diesem Abend wusste ich übrigens nicht, dass Wein überhaupt etwas mit tierischen Produkten zu tun hat. Für mich waren da immer nur Trauben drin. Aber weit gefehlt: Gelatine ist mit im Spiel. Wir bekamen aber die „reinen “ Varianten auf den Tisch, die manchmal sogar himmlische Namen trugen:

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Und weil dieser Wein so gut war, duldete das NDR-Team auch keine Verschwendung: Für eine Bildfrequenz am Ende wurde der Wein daher durchaus mal wieder zurück in die Flasche gefüllt…

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Aber kommen wir mal zum Wesentlichen: dem Essen. Bilder habe ich davon nicht, denn bei gemütlichen schummrigen Licht fange ich leider keine Fotos ein, die dem tatsächlichen Anblick angemessen wären. Ihr müsst Euch also mit dem wohlklingenden Menü in Sprachform begnügen (oder Bilder eines anderen Abends bei Nancy bestaunen). Folgendes durften wir schlemmen:

  • Gruß aus der Küche: Süßkartoffel-Saté an Erdnusssauce als Gruß aus der Küche
  • Vorspeise: Avocado-Gurken-Kaltschale mit Paprika-Zitrus-Sorbet
  • Hauptgang: Rotes Thai-Curry (nach dem Rezept von Nancy)
  • Dessert: Kokos-Pudding mit karamellisierter Banane und Nüssen und Mousse au chocolat an Heidelbeer-Sauce

Mein absoluter Favorit war der Gruß aus der Küche, vor allem die Erdnusssauce. Den Unterschied zur Herstellung mit tierischen Produkten fiel mir währenddessen am deutlichsten bei der Nachspeise auf. Weniger geschmacklich, sondern was die Konsistenz betrifft.

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Eh wir uns versahen, war es schon 23 Uhr. Die Zeit flog dahin, das Ambiente war einfach zu gemütlich, als dass wir ständig auf die Uhr geschaut hätten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es wirklich ein großes Geschenk ist, wenn Menschen wie Jumana und Stephan im wahrsten Sinne einen Raum für Austausch schaffen. Wie sonst hätte ich mit Holger, Vera und Olaf an einem Tisch gesessen, über vegetarisches Familienleben, den Oldenburger Hochzeitsmarkt und Willy Lemke geschnackt und gelacht? Wo sonst sitzt der Koch mit am Tisch und erklärt, was man da genau auf dem Teller findet? Und wann sonst nimmt man sich wirklich mal Zeit, über die eigenen Essensgewohnheiten nachzudenken? Eben!

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Falls Ihr Lust habt, das auch einmal zu erleben, dann meldet Euch einfach bei Jumana. Es gibt keine festgelegten Termine, sondern sie sammelt die Anfragen und legt danach einen gemeinsamen Termin fest. Ihr könnt Euch als Einzelperson melden, aber auch als Kleingruppe. Vor dem Hintergrund meiner Erfahrung würde ich Euch ans Herz legen, als Einzelperson oder maximal als Pärchen My privat vegan restaurant zu besuchen. Pro Kopf kostet Euch das mit allem Zipp und Zapp pro Kopf 49 Euro.

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Liebe Jumana, lieber Stephan, herzlichen Dank, dass ich Eure Gastfreundschaft genießen durfte!

Liebe Vera, lieber Olaf und Holger, auf ein Wiedersehen!

Liebe Leserinnen und Leser, hier geht´s zum NDR-Beitrag, der gestern lief. Frau Wortkonfetti darf sogar auch einen Satz sagen. Viel Spaß!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

4 thoughts on “Frau Wortkonfetti und der NDR zu Gast bei „My private vegan restaurant“ | Vegan in Bremen #1

  1. Wie cool! Jetzt wirst du wohl berühmt. 😉

    Nein im Ernst, die Idee finde ich super und das Essen klingt hervorragend lecker (auch wenn ich im TV-Beitrag gelernt habe, dass es ja mehr um die Atmosphäre geht). Ich stelle mir das ganze mit TV-Begleitung nur ziemlich doof für das Fernsehteam vor, das nicht mitessen darf und euch dann zuschauen muss – oder habt ihr noch was abgegeben? 😉

    Liebe Grüße
    Nele

  2. Sehr schön sieht das aus und Du wirkst im Fernsehen so sympathisch wie ‚in echt‘ :-)!
    Schade, dass Bremen so weit weg ist, da hätte ich mich sonst gern auch mal an den Tisch gesetzt.
    Liebste Grüße aus Düsseldorf,
    Sabine

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