Eine Hausapotheke für den Lütten & Erste Hilfe für Babys | Kooperationskonfetti

„Der Lütte wird in ein Zimmer mit abgepolsterten Wänden – aber ohne Fenster und Möbel – gesperrt und erst mit 18 wieder rausgelassen. Basta!“ Mit diesem Vorhaben verließ ich jüngst an einem Samstagvormittag das St. Joseph Stift. In diesem Moment war ich fest davon überzeugt, dass mein Kind den normalen Alltag mit heißen Suppen, herumfahrenden Autos und Bauklötze werfenden Spielkameraden keinesfalls überleben wird. NIEMALS!

Auslöser für diesen Anflug von überkandidelter Muttersorge? Der dreistündige Kurs „Ersthilfe für Säuglinge und Kleinkinder„, den ich drei Stunden lang absolviert hatte. Brandwunden, drohendes Ersticken, abgetrennte Finger… all das rückte plötzlich ganz nah an mich heran. Keine frischgebackene Mama möchte an so etwas denken. Aber es hilft ja nichts: man sollte darauf vorbereitet sein. Daher bin ich wahnsinnig froh, den Kurs gemacht zu haben. Kann es etwas Schlimmeres geben, als sich irgendwann einmal den Vorwurf machen zu müssen, dass eine Katastrophe passiert ist, weil man sich nicht aufgerafft hat, die wichtigsten Verhaltensweisen im Notfall zu lernen? Eben. Daher kann ich Euch solch einen Kurs nur ans Herz legen, man lernt dort in kurzer Zeit wahnsinnig viel. Die Idee von einem 18 Jahre lang von der Außenwelt isolierten Kind verschwindet auf dem Heimweg auch irgendwann – versprochen.

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Ich habe mich inzwischen aber nicht nur für gefährliche Situationen gewappnet, sondern auch eine kleine Hausapotheke für den Lütten angelegt. Innerhalb der ersten drei Monate waren dort die typischen Helfer gegen Bauchweh (Windsalbe, Kümmelzäpfchen und Lefax) eingezogen, aber immer häufiger stellte ich mir Fragen wie „Was tue ich eigentlich, wenn der Lütte mal ins Bein gestochen wird?“, „Gibt es ein gutes Fiebermittel oder düse ich immer erst zum Arzt?“ oder „Wie kann ich kleine Wunden selbst versorgen?“. Recherche war angesagt.

Ich befragte als erstes Judith, meine Hebamme, die mir immer mit pragmatischen und erprobten Ratschlägen zur Seite steht. Ihre Antwort auf meine Frage, was eigentlich in eine Hausapotheke gehört, war eindeutig: „Weniger ist mehr! Fang nicht an, zu viele Situationen selbst zu behandeln, sondern geh bei uneindeutigen Situationen immer zum Kinderarzt.“ Daher kamen wir auch schnell überein, dass ich mich auf ein Basics beschränke, idealerweise homöopathische. Ich notierte ein paar und glich die Stichworte dann noch mit dem Standardwerk „Knaurs Buch der Kinderkrankheiten“ ab, das bei uns als einziger Titel zu diesem Thema im Bücherregal steht.

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Zweite Station meiner Recherche war der oben genannte Erste-Hilfe-Kurs. Aber auch da wurde deutlich, dass man nicht viel mehr benötigt. Einen wertvollen zusätzlichen Tipp, den ich dort erhielt: Bei Ausflügen ein schnell zu aktivierendes Kühlpack einstecken. Ihr kennt wahrscheinlich die Handwärmer für den Winter? Diese Gel-Kissen, in denen man ein Plättchen umknicken kann und dann werden sie warm? Genau solch ein Prinzip gibt es auch umgekehrt: Knickknack und das Kissen wird kalt. Diesen Tipp las ich auch bei meinem dritten und letzten Schritt auf der Suche nach hilfreichen Infos: bei Heike von relleomein. Dort erhaltet ihr zum Stichwort „Hausapotheke fürs Baby“ nicht nur Hinweise, was sie vorrätig hat, sondern vor allem exzellente Organisations- und Ordnungstipps.

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Mit meinen Notizen, die ich am Ende dann nochmal „entrümpelt“ und auf das für mich Wichtigste zusammenstrichen habe, hab ich mich dann an den Rechner gesetzt und beim Online-Portal „Apotal die entsprechenden Mittel und Globuli bestellt. Dort kann man übrigens auch eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen, sollte man sich bei einer Bestellung unsicher sein: es gibt dafür eine kostenlose Hotline.

Unsere Hausapotheke fürs Baby

Seid Ihr interessiert, was sich aktuell nun alles im kleinen Medizinkoffer für den Lütten befindet? Ich zeig es Euch – allerdings lediglich als Anregung. Ich bin keine Medizinerin, keine Apothekerin, sondern „nur“ eine Mutter, die versucht hat, sich nach bestem Wissen und Gewissen bei vertrauenswürdigen Menschen zu informieren. Eine Garantie für Verträglichkeiten und Wirkungsweisen kann ich selbstverständlich nicht übernehmen.

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  • Globuli Chamomilla D 30Chamomilla ist das klassische Mittel bei allen Beschwerden rund ums Zahnen (Reizbarkeit, Schlafstörungen, grüner-wässriger Durchfall). Auch bei Ohrenschmerzen wird es gegeben.
  • Globuli Calendula D 6: Ringelblume wird gern zur Hautpflege und Wundheilung genutzt. Dementsprechend eignet sich Calendula bei kleinen Wunden oder einem wunden Po.
  • Globuli Arnica D 6: Blaue Flecken, Abschürfungen, Beulen – für Blessuren dieser Art wird Arnica gegeben.
  • Sonnenschutz Daylong baby 30: Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit dem Lütten auf dem Arm auf Föhr spazierenging und mich plötzlich erschrocken fragte, wie das eigentlich mit Sonnenschutz bei Babys ist – denn bei diesem Kurztrip schien die Sonne kräftig. Ich marschierte kurze Zeit später in eine Apotheke und dort bekam ich eine kostenfreie Probe von Daylong baby 30. Die habe ich ausgiebig getestet und für gut befunden. Die Sonnencreme kommt ohne Parfum und ohne zusätzliche Konservierungsstoffe daher. Tipp meiner Hebamme: Wenn mal keine Sonnencreme zur hand ist, kann man ein Baby auch dünn mit Olivenöl einreiben, um es vor der Sonne zu schützen.
  • Insectolin Gel von mama natura: Das Gel pflegt und beruhigt irritierte gerötete Hautstellen nach Insektenstichen. Insectolin verzichtet auf Farb- und Konservierungsstoffen. Statt dessen setzen die Hersteller auf die Kraft der Natur: hochwertiges Jojobaöl und die pflanzliche Bestandteile Echinacea, Hamamelis virginiana, Urtica urens und Ledum palustre helfen,  Schwellungen, Rötungen und Juckreiz zu reduzieren.  Bislang blieb der Lütte von Stichen verschont, aber sollte doch mal etwas pieksen, sind wir gewappnet.
  • Dentil Zahnungsgel von mama natura: Vorbeugend liegt auch das Zahnungsgel von mama natura bereit. Aktuell sind noch keine Zähne zu sehen oder zu fühlen, aber über Kurz oder Lang kommen sie. Dann werden wir dem Lütten zunächst einmal gekühlte Rohkost-Stücken und mit Kamillentee getränkte Waschlappen anbieten, um Linderung der Schmerzen zu erfahren. Sollte das nicht mehr ausreichen, werden wir es mit diesem Gel versuchen. Es enthält natürliches Bio-Malvenextrakt, das das belastete Zahnfleisch unterstützt und beruhigt.
  • Vitamin D: Im ersten Jahr mit Baby Standardmittel, das ab der Geburt täglich eingenommen wird. Hatte ich daher schon von Beginn an.
  • Schmerz- und Fieberzäpfchen für Babys (Paracetamol): Liegen bereits seit der ersten Impfung bei uns parat. Zum Glück hat der Lütte bei beiden Impfungen, die er schon bekommen hat, weder Fieber bekommen noch Schmerzem im Bein gehabt, so dass die Packung noch unberührt ist.
  • Fieberthermometer: Wir nutzen ein klassisches digitales, das eine rektale Temperaturmessung ermöglicht. Laut Hebamme ist das noch immer der verlässlichtes Weg, Fieber zu messen.
  • Elektrolyt-Pulver „Oralpädon“: Bei Säuglingen kann eine Durchfall/ Brechkrankheit schnell kritisch schwächen. Daher habe ich Pulver zum Herstellene ine geschmacksneutralen Elektroly-Lösung vorrätig.
  • Entschäumer „sab simplex“: Dür den hoffentlich niemals eintretenden Notfall, dass der Lütte schäumende Substanzen geschluckt hat. Beim Erste Hilfe-Kurz wurde nochmal darauf hingewiesen, dass man dem Kind niemals Wasser zu trinken geben soll, wenn etwas Flüssiges geschluckt wurde. Denn wenn es schäumt, schäumt es dadurch noch mehr.
  • Kirschkernkissen: Das kleine Kirschkernkissen kam bei den berühmten Bauchschmerzen der ersten drei Monate zum Einsatz

Pflanzliches für Mamas starke Nerven

Und ich verrat Euch noch ein kleines Wundermittel, das ich bei meiner Bestellung in den Warenkorb gesteckt habe – allerdings für mich! Ich hatte in den ersten vierzehn Tage im Wochenbett mit extremen Schlafproblemen zu kämpfen. Nein, nicht weil der Lütte mich wach gehalten hat. sondern weil die neue Situation, die Geburt und alles drumherum mich scheinbar derart „angeknipst“ haben, dass ich einfach nicht zur Ruhe gekommen bin. Wie erschöpft man nach zwei Wochen ohne mehr als ein paar zehnminütige Einnick-Unterbrechungen ist, könnt Ihr Euch vorstellen.

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Damals brachte mir meine Mutter „Neurodron“ von Weleda mit. Und auch meine Hebamme Judith bestätigte, dass dieses homöopatische Mittel schon vielen geholfen hat, Erschöpfungen und angespannte Nerven zu lindern. Tatsächlich fand ich nach Einnahme dieser Tabletten (dreimal täglich) irgendwann Ruhe. Ob das Zufall ist oder nicht, kann ich Euch nicht sagen. Aber wann immer ich nun merke, dass meine Nervenstärke nachzulassen droht, nehme ich die Tabletten wieder ein paar Tage ein. Kann ja nichts schaden!

Ich hoffe ganz doll, dass das Wissen aus dem Erste Hilfe-Kurs niemals und die Hausapotheke so selten wie möglich zum Einsatz kommen muss. Auf kleine und große Beschwerden vorbereitet zu sein, gibt mit aber das gute Gefühl, gewappnet zu sein. Im Zweifelsfall gilt jedoch: Experten hinzuziehen. Über die 112 oder mit einem Besuch beim Kinderarzt!

Und natürlich: Händchen halten. Der Lütte zeigt schon mal, wie es geht.

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Habt ihr noch Empfehlungen für Naturheilmittel, die einem Baby gut tun können? Dann freue ich mich über Kommentare!

Diese Beitrag entstand in Kooperation mit apotal. Das Thema Hausapotheke für den Lütten hatte ich aber natürlich ohnehin aufm Zettel.

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

10 thoughts on “Eine Hausapotheke für den Lütten & Erste Hilfe für Babys | Kooperationskonfetti

  1. Liebe Sandra,

    vielen Dank für diesen tollen Artikel, denn ich bin derzeit auf der Suche nach der „gelungenen“ Zusammenstellung der Babyapotheke für unser Auslandssemester in Schweden. Dort will ich einfach alles da haben und nicht erst mich großartig auf die Suche machen müssen. Wir haben natürlich schon ein bisschen was, gerade homöopathische Mittelchen habe ich mir angeschafft, nachdem ich mich ein wenig in das Thema hineingelesen hatte.
    Danke für den Tipp mit dem Neurodoron, das klingt nach genau dem, was ich für mich mal gesucht aber nicht gefunden hatte.

    Liebe Grüße
    Lea

  2. Liebe Sandra,
    da hast Du ja eine super Übersicht zusammengestellt, wie außerordentlich praktisch – herzlichen Dank! Ergänzend kann ich bei Augenreizungen noch Euphrasia-Tropfen empfehlen und bei verstopfter Nase die allseits berühmte Kochsalzlösung, die sich nach Tipp unseres Hausarztes einfach selbst herstellen lässt: 1/4 Teelöffel Salz auf 250ml abgekochtes Wasser – am besten per kleiner Spritze mehrmals täglich bis zu 1ml in jedes Nasenloch injizieren.
    Auf dass der und die Lütte weiterhin bei bester Gesundheit bleiben und auch zukünftig hauptsächlich Teddys verarztet werden müssen! Lasst es Euch gut gehen – Jana

    1. Dein Tipp für die verschnupfte Nase kommt mehr als passend, Jana. Seit gestern ist das tatsächlich ein (nicht schwerwiegendes, einfach präsentes) Thema bei uns und ich habe mich tatsächlich gefragt, was man tut, wenn das mal schlimmer ist. An Salz dachte ich auch, hatte dann schon ein Nasenspray mit Meersalz rausgekramt, das laut Aufdruck säuglingsgeeignet ist – aber Sprach fand ich dann irgendwie recht merkwürdig für so ein kleines Näschen. Da halte ich mich lieber an Deine Lösung! Danke!

      1. Bei Erkältung fallen mir noch zwei echt gute Sachen ein: Engelwurzbalsam für die Nase und Thymian-Myrrhe-Balsam für die Brust! Bei uns Dauerbrenner bei Schnottennasen. Beides von der Bahnhofsapotheke Kempten, bekommt man aber auch über apotal 😉

  3. Beim Zahnen habe ich noch folgenden Tipp: Osanit Zahnungskügelchen. Und bei verstopfter Nase wie fast überall anzuwenden Muttermilch. Es hilft einfach Wunder.

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