Ein Date mit Bobby und Ludwig. Oder auch: Für Austern muss man nicht nach Sylt reisen

„Was? Du hat noch nie Austern gegessen? Obwohl Du  schon so oft auf Sylt warst?“ Diana war sehr verblüfft, als ich ihr jüngst kleinlaut beichtete, dass das exklusive Schalentier in meiner Hand tatsächlich Protagonist einer kulinarischen Premiere in meinem Leben  ist. Nein, auf Sylt habe ich tatsächlich noch nie Austern gegessen. Und sonst wo auch nicht. Für das Meeresfrüchte-Erlebnis musste ich hier in Bremen einfach nur in die Wachmannstraße 28.

Dort gibt es seit September 2016 „Ludwig´s Weinbar„, eine gediegene französisch angehauchte Gastronomie, in der edle Tropfen die Hauptrolle und hochwertige kleine Speisen unverzichtbare Statisten spielen.  Eine durchaus ungewohnte Szenerie für ein LOVEBREMEN-Meeting, aber ich bin froh, dass wir der Einladung des Ludwig von Kapff-Teams, die noch recht neue Location kennenzulernen, gefolgt sind. Ich will ehrlich sein: die Wachmannstraße und ich hatten in der Vergangenheit ein paar merkwürdige Aufeinandertreffen und ich trage seitdem einige „Schickeria-Vorbehalte“ mit mir umher. Tritt man hinein in „Ludwig’s Weinbar“ werden sie im ersten Moment trügerisch bestätigt: Vorstandsgattin trifft beste Freundin, Weinkenner sprechen über die neusten Golfplatz-Erlebnisse, Sehen und Gesehen werden scheint nicht unwichtig zu sein. Aber – und dieses Aber ist eines, das im Leben so oft zutrifft – dont´t judge a book by its cover.

Wir hatten einen formidablen fröhlichen Abend – und das verdanken wir nicht zuletzt dem entspannt-kompetenten Service von Marco Schmitz, der uns charmant einen Querschnitt durch die Spirituosen- und Weinkarte auf den Tisch geazubert hat, der mir lange in Erinnerung bleiben wird. Rote Beete-Carpaccio, Ikarimi-Kräuterlachs,  Käseplatte (mit Produkten von Antjes Kaaswinkel, Bremen-Neustadt), Pata Negra Schinken (Highlight!) Mini-Hot-Dogs mit Spicy Chili Würstchen, Vanille-Cheesecake (neben dem Schinken das zweite Highlight) und….

Austern.

Ich nenne mich ja gern „Konsistenz-Esser“. Soll heißen: Ob ich etwas mag oder nicht hängt auch stark von der Beschaffenheit ab. „Glibbrig“ ist dabei nicht unbedingt ein Adjektiv, das mir Freude macht. Aber ich wollte keine Spaßbremse sein und war auch neugierig: Wie schmecken diese Meeresfrüchte, um die sich so viele Erzählungen ranken?

Ich schnappte mir ein Exemplar, löste das Fleisch in der Schale, träufelte Zitrone rüber und dann – Augen zu, Mund auf, Kopf in Nacken und rein in den Mund.

Hm.

Irgendwie gar nicht so spektakuläre oder gar unangenehm wie ich befürchtete. Frisch und wässrig war das, was ich da auf der Zunge wahrnahm. Ich konnte weder sagen, dass ich es besonders gut noch besonders schlecht fand. Um mir ein ausführliches Urteil erlauben zu können, schnappte ich mir noch eine zweite – und verzichtete dieses Mal auf die Zitrone. Das sollte sich für mich als Fehler herausstellen. Aber seht selbst:

Ui, war die salzig. Ich hatte das Gefühl, einen tiefen Schluck aus der Nordsee genommen zu haben. Nee, ohne Zitrone sind Austern nichts für mich. Alle anderen kulinarischen Kostproben an diesem Abend waren aber sehr nach meinem Geschmack.

Am Ende des geselligen Beisammenseins, in dessen Verlauf wir auch einige der 101 Weine, die auf der Karte zu finden sind, probieren durften, ging es dann noch rüber ins Bobby Lane. „Rüber“ heißt in diesem Fall: Drei Schritte weiter in den hinteren Teil der Gastronomie, in dem übrigens auch geraucht werden darf. Schwupp, steht man in der Cocktailbar, die es schon länger in der Wachmannstraße gibt. Güngör Cerrah war von 2014 bis 2016 Betreiber der britisch anmutenden Bar. Damals erstreckte sie sich bis nach vorn zur Straße, umfasste also auch die Fläche, die heute „Ludwig´s Weinbar“ beheimatet.

Dort wurden wir dann noch phänomenal überrascht: Barkeeper Claude hat den ersten und bislang einzigen LOVEBREMEN-Cocktail kreiert, den ihr nun auch auf Wunsch in der Bar bekommen könnt. Das allein ist ja schon ein Hammer – aber noch viel besser ist, dass der auch knallermäßig schmeckt.

Was drin ist, wollt Ihr wissen? Das verrät Euch Bine heute auf LOVEBREMEN. Sie hat das vollständieg Rezept für Euch illustriert. Falls Ihr also nachmixen wollt und könnt, dann schnappt es Euch. Ansonsten könnt Ihr ja einfach mal bei Bobby Lane vorbeischneien und ihn dort probieren. Es gibt ihn mit, aber auch ohne Alkohol!

Ja, soviel also zu meinem Besuch in Ludwig´s Weinbar – Bobby Lane und meiner Austern-Premiere. Sind unter Euch Fans der Muschel? Schon mal probiert?

Fotos: Stefan Harms

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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