Gili Meno: Bali #6

Fastboats sind neben persönlichen Fahrern die wohl zweithäufig genutzte Fortbewegungsvariante auf Bali. Denn fast jeden verschlägt es auch mal auf eine angrenzende Insel – die Gili-Inseln und Lombok sind in der Regel das Ziel. Ich war in dieser Hinsicht keine Ausnahme, denn auch ich hatte als letzten Stopp die Insel Gili Meno geplant. Die Unterkunft hatte ich bereits von Bremen aus organisiert, so dass ich leider nicht länger in Padang Bai, wo es mir wirklich gut gefiel, bleiben konnte. (Merke: Nicht immer so viel im Voraus organisieren – macht unflexibel!)

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Fastboat also. Die Tickets dafür bekommt man an den Touristeninformationen oder über das Hotel, in dem man gerade wohnt. Mindestens einen Tag im Voraus sollte man sich einen Platz sichern, denn wie gesagt sind die Routen begehrt. Am Tag selbst findet man sich dann in der Nähe des Kais ein, von dem man ablegt – und steckt dann mitten in einem unübersichtlichen Trubel aus Ticketabfertigung, Gepäck, Transporthandwagen und Menschen. Also unübersichtlich für all diejenigen, die mit Anzeigetafeln und Schlage-Stehen groß geworden sind so wie ich. Die Balinesen hingegen beherrschen das vermeintliche Chaos. Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie es mein Rucksack auf den richtigen Transporthandwagen, das richtige Fastboat und auf die richtige der vier angefahrenen Inseln geschafft hat. It´s magic!

Die Überfahrt dauerte circa zwei Stunden. Wenn Ihr könnt und das Wetter es zulässt, sichert Euch einen Platz auf dem oberen Deck. Im Innenraum des kleinen Speedbootes gibt’s einige Sitzreihen, aber oben könnt Ihr die Sonne und einen tollen Blick in die Weite genießen. Ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis. Aber Vorsicht: Wasserduschen inklusive. Da schwappt nämlich häufiger mal Wasser in die Höhe.

Auf Gili Meno angekommen war ich erst einmal geflasht. Die Farben, das Licht, das Wasser – wie im Katalog. Was für ein bildschönes Fleckchen Erde! Aber seht selbst.

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Im Unterschied zu Bali ist Gili Meno nicht mehr hinduistisch, sondern wie der Rest von Indonesien muslimisch. Was hab ich mich am ersten Morgen um 5 Uhr verjagt, als die Moschee ihre Gebetsgesänge via Lautsprecher von der Moschee aus über die Insel fliegen ließ.

Gilli Meno ist bildschön, aber recht eintönig. Man muss sich sehr genau überlegen, ob man dort allein länger als zwei, drei Tage Urlaub machen möchte. Wer keine Zerstreuung sucht, sondern einfach nur mit Blick aufs Wasser die Seele baumeln lassen möchte, ist auf der kleinen Insel zwischen Bali und Lombok aber richtig. Frisch verliebte oder gar vermählte Pärchen erleben hier sicher auch eine Traumurlaub. Bei konstant warmen Temperaturen den zarten Wind über die gebräunte Haut streicheln lassen, romantische Sonnenuntergänge erleben und nach einer verliebten Nacht das frische Wasser der Open-Air-Dusche über sich fließen lassen… Ja, das kann man sich zu zweit sehr gut vorstellen.

Allein macht zumindest das Open-Air-Duschen genauso viel Spaß. Ich habe das „Badezimmer“ meines mitten im Grünen aufgestellten Bungalows sehr geliebt! Ich finde es großartig, im Freien zu duschen. Sichtgeschützt, versteht sich. Anderenfalls könnte einem auf Gili Meno nämlich mal ein Waran in die Augen schauen.

Ja, Ihr habt richtig gelesen; ein „Waran“. Der ist mir beim Morgenspaziergang wirklich mal begegnet. Habt Ihr einen Waran vor dem geistigen Auge? Diese häßliche Mischung aus Mini-Dinosaurier, Riesenechse und Krokodil? Nein? Na dann klickt mal eben rüber – Klickklick! Noch Fragen? ihr könnt Euch vorstellen, wie erschrocken und irritiert ich aus der Wäsche geguckt habe. Der Waran war aber ungefähr genauso schockiert und suchte bald das Weite.

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Diese eher unangenehme tierische Begegnung wurde aber durch viele bunte Fische unter Wasser und einen Schildkröte wieder wett gemacht. Genau, die Schildkröte, die ihr ganz oben sehen konntet. Mit der bin ich eine Weile geschnorchelt und habe sie mit meiner Nikon-Unterwasserkamera ablichten und filmen könne. Den Rest der Zeit habe ich die Canon EOS 700D ausprobiert, die mir von Canon freundlicherweise für meinen erste Fernreise zum Ausprobieren geliehen wurde.

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Für mich war die Woche auf Gili Meno auf jeden Fall zu lang. Drei, vier Tage hätten ausgereicht. So traumhaft das türkisfarbene Wasser mit all seinen Fischen, der Strand und der Sonnenuntergang auch waren, so sehr fehlte mir auch ein bißchen Abwechslung. In zwei Stunden hat man die Insel einmal umrundet – nach drei Tagen hatte ich überall einmal gegessen und geschaut. Und nur am Strand liegen, war auch nicht so meins. Aber es gibt einen guten Kompromiss: Wer die Kombi aus beidem haben will – Abwechslung und Anblicke wie aus dem Katalog – sollte vielleicht doch die größte der Gilis ansteuern, Gili Trawangan. Das gibt es eine typische Flaniermeile, aber eben auch weiße einsame Strandabschnitte. Tja, und auf Gili Meno war dann auch meine letzte Woche angebrochen – die Zeit verging bis dahin wirklich im Flug. Am letzten Tag fuhr ich dann noch rüber nach Lombok. Die Bilder davon gibt es dann im nächsten Teil. Die vorherigen gibt es hier:

Bali #1: Allein reisen auf Bali

Bali #2: Amed
Bali #3: Pura Luhur Lempuyang und Water Palace
Bali #4: Ubud
Bali #5: Padang Bai

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About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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