Weniger ist das neue Mehr

Wie flexibel muss ich im Berufsleben sein? Und was macht mich eigentlich glücklicher: ein toller Job oder ein tolles Privatleben? Geht nicht auch beides? Fragen, die mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt haben.

Ihr kennt das doch sicher auch: In Eurer Facebook-Timeline seht ihr Tag für Tag, wo einer Eurer Freunde gerade jobbedingt für ein Meeting ankommt, wer gerade an welchem Flughafen eincheckt und welcher coffee to go beim morgendlichen Pendeln am liebsten getrunken wird. Und sicherlich geht es einigen von Euch wie mir: Das alles erscheint ganz normal. Nein, nicht nur normal, sondern notwendig. Volle Flexibilität einerseits aufbringen, dabei aber andererseits keine Müdigkeit aufkommen lassen – so scheint es zu lauten, das Erfolgsrezept der modernen Arbeitswelt. Laptoparbeit im Zug, immer ein frisch gebügeltes Hemd am Leib und keine Augenringe.

Doch wer bügelt eigentlich diese Hemden? Wer sorgt dafür, dass der Zug immer pünktlich ist? Und wer schafft es, nach einem 12-Stunden-Tag und ein klitzekleinem bißchen Privatleben noch genügend Schlaf zu bekommen? Was in der Theorie so leicht erscheint ist in der Realität weitaus anstrengender. Ich hab´s probiert. Und dabei eines so deutlich wie noch nie festgestellt:

Die Arbeit steht bei mir nicht mehr an erster Stelle.

Allein diesen Satz zu schreiben, fühlt sich unzeitgemäß an. Weil er so klingt, als hätte ich keine Lust, mich zu engagieren. Opfer zu bringen. Mich ordentlich reinzuhängen. Aber ganz das Gegenteil ist der Fall: Ich häng mich gern rein, möchte das Beste aus Projekten und dem täglichen Tun am Schreibtisch rausholen, mich einbringen mit allen verfügbaren Talenten. Und genau deshalb brauche ich Zeit! Für anderes, das meinen Kopf durchpustet und Denkanstöße gibt. Für Menschen. Fürs Bloggen. Für die Liebe. Für Sport. Für mein Privatleben eben.

Es ist das klassische Dilemma der modernen Arbeitswelt: Gerade wenn viel Kraft und Konzentration im Büro, auf der Bahnstrecke und beim Optimieren des Zeitmanagements verloren geht, bräuchte man einen Gegenpol, der den Akku wieder auffüllt. Ein gediegenes Abendessen in ruhiger Atmosphäre mit dem Liebsten, einen Wellness-Ausflug mit der Freundin, eine Runde Sport. Doch wann soll das noch alles stattfinden? Wenn man abgehetzt am Abend heimkommt, keine Gelegenheit hatte, einzukaufen, die letzten Mails noch beantwortet werden müssen und das Hemd für den nächsten Tag noch nicht gebügelt ist?

Ich habe mich in diesem Monat gegen einen tollen Job entschieden. Gegen eine lukrative und spannende Festanstellung, von der ich weiß, dass sie der perfekte Job für mich gewesen wäre. Das kann ich so sagen, weil ich ihn schon angetreten hatte. Warum ich ihn aber dennoch wieder beendet habe habe? Weil ich schnell vor der Wahl stand: Wochenendbeziehung oder weiterhin jeden Arbeitstag vier Stunden pendeln. Morgens um kurz vor sieben zum Zug sprinten, allein in einem Mini-Zweitwohnsitz frühstücken oder doch lieber im gemeinsamen Häuschen noch einen gemeinsamen Kaffee in Ruhe zu trinken? Ein banales Beispiel für eine grundlegende Lebenseinstellung. Die man zu finden gerade dann gefordert ist, wenn man nicht mehr allein ist. Wenn es da einen Partner gibt oder gar eine Familie.

Warum drücken wir denn bei Instagram-Bildern, die eine Kaffee und Kuchen auf einem Couchtisch vor einer gemütlichen Sofaecke zeigen, immer so fleißig „Gefällt mir“? Oder bei einem Foto, dass einen Baum in der glänzenden Abendsonne zeigte? Weil das unsere Bedürfnisse abbildet. Unseren Wunsch nach Innehalten in einer Zeit der stetigen Arbeitsverdichtung. Einer Zeit, in der es angemessen, ja geradezu selbstverständlich ist, eine Entwurzelung zugunsten einer Arbeitsstelle auf sich zu nehmen. „Wie Du willst für einen guten Job nicht früh aus dem Haus? Bist Du faul?“ – das hat mich nur einer gefragt: Ich mich selbst. Aber Bullshit! Ich bin fleißig, viel zu fleißig. Während der Wasserkocher heiß läuft, räume ich die Spülmaschine mal eben aus. Wenn ich geschäftlich telefoniere, speichere ich nebenher die Anhänge von Mails ab. Wenn eine Aufgabe erledigt ist, hole ich mir keinen Kaffee, sondern gehe sofort die nächste an. Beim Pendeln träume ich nicht, sondern arbeite. Multitasking und Antennen permanent auf Empfang.

Das muss sich dringend ändern. Den ersten, sehr grundlegenden Schritt dazu habe ich aktuell getan. Ein klares Bekenntnis zu der Idee von „Weniger ist mehr“. Doch die Kür wird sein, diese Einstellung auch in das alltägliche Tun zu übertragen. Denn ich schaffe es nur allzu gut, die freigewordene Zeit direkt wieder mit Neuem zu füllen. So ist es nämlich schon jetzt: Meine Selbständigkeit lief ohnehin neben dem Job weiter, jetzt wird sie einfach wieder ausgebaut. Die ersten neuen Aufträge sind schon da. In diesem Sinne: Ich muss trainieren, mehr Mut zum Weniger zu haben. Unsere gesamte Gesellschaft sollte das meiner Ansicht nach. Ein bißchen mehr Siesta, ein bißchen weniger Meetings. Ein bißchen mehr Doppelkopf, eine bißchen weniger Ordnung im Kleiderschrank. Einfach ein bißchen mehr Genuss im Moment statt ein permanenter Blick auf die To Do-Liste. Schwer, aber wir sollten es versuchen.

P.s. Dieser Text schlummert schon seit einer Woche in meinen Entwürfen. Eigentlich sollte hier jetzt was zum Thema Potttour oder Blogst stehen. Aber ich wurde heute quasi mit dem übergroßen Zaunpfahl dazu motiviert, ihn jetzt online zu stellen. Habt Ihr schon das neue Magazin FLOW in der Hand gehabt? Wenn nein, lest es. Und ihr werdet wissen, warum man nach der Lektüre solch einen Beitrag online stellt. Weil wir mehr solcher Texte brauchen, um uns Achtsamkeit und Ruhe zu erlauben! Und Ihr werdet das vorletzte Bild wiederfinden, denn das ist aus dem wirklich wunderschön illustrierten Heft.

P.P.s Während meiner Bali-Reise habe ich von Ubud aus eine Tagestour unternommen. Der noch junge, spirituelle und doch coole Guide hatte ein Lebensmotto, das wir an diesem gemeinsamen Tag immer wieder nannten: Go with the flow! Hier schließt sich der Kreis.

P.P.P. Bine hat sich in Sachen Bloggen vor Kurzem ganz ähnliche Gedanken gemacht. Leseempfehlung!

Und jetzt bin ich gespannt – kennt Ihr diese Gedanken und Wünsche auch? Wie geht es Euch mit dem ständigen Blick auf die Uhr und die To Do-Liste? Und: Was habt Ihr vielleicht schon getan, um in der heutigen Zeit dennoch Gelassenheit und Ruhe zu finden? Ich würde mich riesig über Eure Gedanken dazu freuen!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

30 thoughts on “Weniger ist das neue Mehr

  1. Sandra, du spricht mir aus der Seele und mit so treffenden Worten. Ich habe während des Lesens ein dicken Kloß im Hals bekommen. Wie oft ich mir wünsche, dass der Tag 48 Stunden hat. Arbeiten. Bloggen. Basteln. Freunde. Liebe. Erholung. Sport. Schlaf. Zu viel für 24 Stunden. Einen Gang zurückschalten? Gerne! Aber ich glaube ich habe vergessen wie. Tatsächlich hatte ich heute morgen um 7:20 Uhr nach anderthalb Stunden Zugfahrt die Flow in der Hand. Ich habe mich gegen den Kauf entschieden. Warum? Keine Zeit! Aber nach deinem Artikel werde ich das morgen früh auf der Stelle nachholen!

    Danke für deinen Artikel! Weiter so! Mir scheint, du bist auf dem richtigen Weg.

    Liebste Grüße aus Köln
    Anna

    1. Mach das. Einfach mal den Laptop im Zug auslassen und lesen. Die FLOW ist da auf jeden Fall eine gute Wahl. Kleine Alltagsschritte mit großer Wirkung. Viel Erfolg – für uns beide.

  2. Ein großartiger Text, ein wichtiger Text. Ich kann mich Annas ‚Kloß im Hals‘ nur anschließen. Sehr berührend, das zu lesen.

    Vielen Dank!

  3. Liebe Sandra, das unterschreibe ich sofort.
    Mehr von dem, was gut tut.
    Mehr Hier als Dahin.
    Mehr Herz und Innehalten.
    Ich drück die Daumen, dass der Schritt zur ‚ganzen‘ Selbständigkeit von smoothem Rückenwind begleitet wird.
    ps: Fürs neue Büro lass ich nen virtuellen Sektkorken knallen! #prost!***

  4. Liebe Sandra,

    was für ein großartiger Artikel! Ich unterschreibe jedes einzelne Wort. Manchmal bringt einen die Entscheidung gegen etwas viel weiter als die Entscheidung für etwas. Es kommt halt auf die Gewichtung an, auf den Raum, den man bestimmten Dingen im Leben gibt. Und man muß wirklich manchmal den Mut aufbringen, Dinge nicht zu tun. Es auszuhalten, auch einmal nicht dabei zu sein. Und trotzdem oder gerade deswegen glücklich und zufrieden zu sein.

    Liebe Grüße,

    Isabelle

    1. Mut gehört dazu. Und ich kann gut verstehen, dass es schwer ist, den aufzubringen. Ich habe es in den letzten 12 Monaten dreimal in ganz wichtigen Situationen getan – und es fühlte sich hinterher immer gut an. Angst war und ist aber leider immer wieder der lauter brüllende Ratgeber. Aber wir haben es in der Hand, daran etwas zu ändern.

  5. Danke!
    Einfach nur Danke. Weil es ehrlich ist und auch MEINE derzeitigen Gefühle widerspiegelt. Das alles ging mir auch schon im Kopf herum. Ich habe auch so ein „fleissiges“ Leben und ich habe auch einen festen Job abgelehnt. Für die Freiheit und für meine Beziehung. Ich kann es absolut nachfühlen!

    Alles Liebe, Daniela

  6. Liebe Sandra,

    ein wirklich toller Post, der sehr zum Nachdenken anregt. Ich glaube, jeder der Vollzeit arbeitet kennt die Problematik, dass doch einiges auf der Strecke bleibt. Auch wenn ich abends noch Zeit für den Haushalt hätte, finde ich es gerade in dieser Jahreszeit extrem schwer, sich noch zum Putzen oder Bügeln aufzuraffen.
    Außerdem finde ich Deine Entscheidung sehr mutig! Und ich denke, dass ist ein Problem, das viele Leute haben. Man stört sich an den Umständen, aber möchte auch nicht seinen Standard oder seine Sicherheit aufgeben und hat nicht den Mut etwas Neues auszuprobieren. Ich habe das lange Zeit bei meinem Ex erlebt: Der Job war im Prinzip ok, aber nicht wirklich toll; die Fernbeziehung nervt; die Umgebung ist auch nicht die Heimat, aber wenn ich gesagt habe, dann such Dir was anderes, bewirb Dich, schau Dir die Möglichkeiten an, dann kam: „Da würd ich aber weniger verdienen“ oder „das ist auch nicht ganz das was ich machen will“. Und so bleibt eben alles beim Alten und es wird nur genörgelt.
    Von daher: Hut ab vor Deinem Mut und alles alles Gute!

    LG, Stephi

    1. Danke für die Blumen. 🙂
      Geld scheint nach wie vor noch das Maß aller Dinge zu sein, wenn es ums Berufsleben geht. Und natürlich braucht man ein gewisses Auskommen. Aber wenn das gesichert ist und man nicht jeden Cent umdrehen muss, dann muss man sich ernsthaft fragen, was glücklicher macht: noch mehr davon oder einfach mal Zeit für anderes?

  7. liebe sandra,
    was für ein toller und wahrer post. irgendwie geht es doch neben mut auch um dieses schreiende sicherheitsbedürfnis (finanzielle absicherung). ich bewundere immer diejenigen, die dieses schreien in flüstern verwandeln können und sich neue (unsichere?) wege zu gehen trauen. in mir wächst gerade auch sowas… ich werde mir heute die flow besorgen und das gefühl ein bisschen nähren.
    sei lieb gegrüßt aus hamburg!
    anja

  8. Hallo liebe Sandra,
    leider sind wir uns während der Blogst nicht über den Weg gelaufen, dabei hätte ich dich gern kennen gelernt. Und jetzt auch noch dieser tolle Artikel, vielen Dank dafür!! Gedanken, die ich teilweise auch habe, während ich mich (gerade selbstständig gemacht) dreimal im Kreis drehe. Da schließe ich mich Anja ganz an… Und die Erkältung verschleppe. Jetzt also: Laptop zu, Flow raus!
    Herzliche Grüße, auch aus HH,
    Inga

  9. Liebe Sandra,
    tatsächlich wurde ich vor kurzem von einer Bloggerin gefragt, was mein Traumjob wäre und welchen ich als Kind gewählt hätte. Der Kindheitswunsch war in einem halben Satz abgehandelt, aber während ich über das „heute“ nachdachte, fiel mir auf, dass es mir egal ist. Nix Traum. Denn ein bewegtes und auch erfüllendes Arbeitsleben im klassischen Sinne liegt schon hinter mir, natürlich mit entsprechend vielen Überstunden etc. Damals habe ich die Reißleine gezogen, als ich mein Lächeln im Spiegel nicht mehr sehen konnte. Immer freundlich, immer nett, immer einfach im Umgang, bloß nicht anecken. Aber man verliert eben den Draht zu sich selbst und wird gesteuert von Erwartungserwartungen, die niemandem gut tun können. Vor fast 12 Jahren bin ich dann mit Rucksack umgeschnallt und ohne irgendetwas vorher organisiert zu haben, noch nicht einmal ein Bett für die Nacht, nach Irland gegangen. Erstmal für ein halbes Jahr, Verlängerung nicht ausgeschlossen, ganz dableiben auch nicht. In dieser Zeit hatte ich zum ersten Mal seit langem das Gefühl von Freiheit. Die Arbeit in einer Jugendherberge war genau mein Ding und ohne den Druck der vielen Verantwortung. Nach getaner Arbeit war der Kopf immer noch frei und das Herz auch. Heutzutage bin ich dreifache (alleinerziehende) Mutter und das ist mein Beruf. Nicht sehr anerkannt, gerne in einen Topf geworfen mit „Hausfrau“, als die ich mich nicht empfinde. Mein Job neben dem Muttersein findet per Home Office statt, ich erledige ihn gewissenhaft, aber emotionslos. Die Gedanken und Gefühle sind bei meinen Kindern und in unserem Leben. Auch wenn es manchmal Verzicht bedeutet, überwiegt die Demut gegenüber dem Glück, eine Familie zu haben. Und großartige Kinder.
    Entschleunigung ist ein tägliches Thema, auch in diesem Setting. Sicherlich eine Königsdisziplin, aber ohne macht man sich kaputt. Das ist es nicht wert.
    Sei herzlich gegrüßt von Nina, danke für diesen schönen Beitrag

    1. Wow! Gratulation zu dem „Ausbrechen“ vor zwölf Jahren. Das erfordert Kraft und Mut. Und ich finde es wunderbar, dass Du selbstbewusst mit dem Hausfrau-Mutter-Dasein umgehst. Denn eine harmonische Familienatmosphäre zu erschaffen und kleine Menschen für die Welt vorzubereiten ist der wohl sinnstiftendste Job überhaupt. Und viele sind darin gar nicht mal so gut. Chapeau!

  10. Liebe Sandra,
    alles, was Du sagst, unterschreibe ich! Da ich gerade einen ähnlichen, wenn auch etwas anderen Weg gehe, sprichst Du mir aus der Seele. Ich habe mich für meinen Job und für mein Privatleben entschieden, ich nehme die Herausforderung an und freue mich darüber endlich im Klaren zu sein, dass ein toller Job zwar toll ist, aber ein tolles Privatleben dazu alles noch toller macht. Das trifft bei vielen auf Unverständnis, aber was soll’s! Ich habe mich getreu dem Motto „Create a life that feels good on the inside, not one that looks good on the outside“ entschieden meinen Weg zu gehen 🙂
    Liebe Grüße!
    Julia

  11. Liebe Sandra,
    nach einem Tag der beruflich alles andere als schön war, der mir und meinen Kollegen wenig Wertschätzung entgegenbrachte und mich fix und fertig zurück ließ, lese ich Deine Worte. Mir laufen fast Tränen übers Gesicht und ich ziehe meinen Hut vor Dir! Vor Deiner Reflektion und der daraus resultierenden Konsequenz!
    Mehr schaffe ich heute nicht, aber das musste ich dringend loswerden!
    Bis hoffentlich bald mal wieder! Und immer schön im Flow bleiben! 🙂 …das schreibe ich mir auch grad ganz dick hinter die Ohren…
    LG, Jenn

  12. Du hast so recht!! Das ist einer der Gründe, warum ich gerade eine kleine Blogpause eingelegt hab. Ich schaffs einfach nicht mehr! Aber es ist ein langer Weg, das zu erkennen und dann auch noch umzusetzen! Ich bin mir sicher, du hast genau die richtige Entscheidung getroffen! :-*

  13. So wahr, wahr, wahr! Ich hab‘ kürzlich eine ganz ähnliche Entscheidung getroffen und bin trotz finanzieller Einbußen so happy damit. Du machst das genau richtig – danke für den tollen Text! Herzlich, Sabine

  14. Am vergangenen Wochenende wurde mir mein so geliebtes iPhone geklaut. Ich habe vor Wut geheult und gefragt: Und jetzt? Was mache ich bloß ohne Handy?
    Dann habe ich tief durchgeatmet und mir diese Frage nochmal gestellt.

    Seit einer Woche bin ich nun nicht mehr zu erreichen, sobald ich meine Wohnung verlasse. Ich habe aufgehört, ständig E-Mails zu checken, zu twittern, meine Kaffeetasse zu instagrammen oder sinnlos auf Facebook zu hängen, während ich 10 Minunten Bahn fahre. Stattdessen lasse ich die Augen schweifen (die schon viel ruhiger geworden sind) und beobachte die Welt.

    Es ist wundervoll!

    Kurze Handypause waren auch vorher schon kein Problem, aber den inneren Drang, das iPhone aus der Tasche zu holen, zu bekämpfen, war immer schwer. Jetzt geht es eben nicht anders. Meine Mutter möchte mir ihr Ersatzhandy schicken – ich habe mich noch nicht entschieden. Warum muss man denn eigentlich ständig erreichbar sein?

    In dem Sinne: Du sprichst mir mit diesem Text aus der Seele, danke!

    1. Oh ja, die Handysucht. Sie macht mich wahnsinnig – trotzdem schaffe ich den Absprung einfach nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dich regelrecht befreit fühlst.

  15. Toller Artikel, sehr anregend! Hab’s auch schon im Flow Mag gelesen und das hier krönt das ganze noch. Mir fällt es auch immer sehr schwer, mal einfach aboslut garnichts zu tun, auch wenn ich schon immer die kleinen Dinge genieße und gemütliche Sachen mache, also danke für die Inspiration!

  16. Ein Wirklich toller Beitrag, mit diesem Text sprichst du so manche Seele an. Es ist nicht wirklich leicht mit Arbeit und Privatleben zufrieden zu sein. Schön wäre natürlich mit beidem glücklich und zufrieden leben zu können. Leider muss man heutzutage wenn man was erreichen will entweder einfach die zündende Idee haben oder sich in die Sache reinhängen. Zweiteres beansprucht natürlich wieder Unmengen an Zeit, worunter dann natürlich das Privatleben leidet. Natürlich kann man sich einen 40 Stunden Job suchen bei den man nach getaner Arbeit nach Hause gehen kann und abschalten. Aber da würde man ja dann wieder mit seiner Arbeit nicht zufrieden sein. Es ist halt einfach schwer ein gesundes Mittelmaß zu finden. Für mich ist es das zumindest. Habe zur Zeit leider wenig bis gar keine Zeit für meine Hobbies und mein Privatleben, ok Privatleben schreib ich momentan nicht so groß weil es da keinen passenden Partner gibt. Aber die viele Arbeit kann dennoch sehr zermürbend sein. Aber hey, dafür kann ich mir lauter tolle Sachen kaufen, aber irgendwie weis ich schon nicht mehr was ich mir Anschaffen soll. Früher war das noch eine Freude für mich, dass hart erarbeitete Geld auszugeben, sei es für neue Klamotten, Elektro Artikel oder Designklassiker Möbel. Jetzt hat das ganze allerdings an Reiz verloren. Das einzige was ich mir ab und zu noch anschaffe sind die Möbel hier, aber ich schweife ab und Texte alle hier zu. Sollte mir mal Gedanken machen über mein Leben.
    Lg, Juju

    1. Ich glaube, es ist sehr selten, dass beide Lebensteile richtig erfüllend sind, denn es kommt immer zu Situationen, wo man sich entscheiden muss, was wichtiger ist. Sei es, dass man eine Einladung zu Freunden und zu einem wichtigen Empfang am gleichen Abend hat. Dann muss man sich fragen: Was macht mich langfristig glücklicher und gibt mir Kraft, um mein Leben zu genießen?

  17. Meine Liebe, erst heute lese ich Deinen Artikel.
    Hast Du mich nachträglich verlinkt, oder hat mir WordPress
    einen Streich gespielt. Wie auch immer… ein toller Artikel!
    Wunderbar aus der Seele geschrieben mit so vielen
    persönlichen Gedanken, die ich alle nur bejahen kann!
    Auch, wenn es schon ein Jahr her ist… es bleibt!
    Liebe Grüße Bine

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