Mit den Wintermänteln haben sich die Menschen auch ihre Anonymität wieder übergestreift. Keine sonnigen Augenbegegnungen mehr, statt dessen fröstelndes Hasten ohne Blick für den Gegenüber. Der Einzelne zieht sich wieder zurück in seine beheizten vier Wände.
Du warst schon immer wie der Herbst. Nur für Dich. Ein Einzelgänger. Immer kontrolliert. Das Lächeln erschien meistens aufgesetzt. Doch dann erlebte ich Dich als Sommertag – die Mauer zwischen Dir und der Welt öffnete mir eine schmale Tür und ich durfte für einen Moment erleben, dass dahinter ein Kindskopf mit der Sehnsucht nach unkonventionellen, herzlichen Augenblicken steckt. Ich bildete mir ein, ich könnte mehr vom Verborgenen herauskitzeln und Dir zu vielen bunten Stunden verhelfen.
Doch Dich ängstigte diese Spiel und vielleicht auch die Überzeugung, es könne mir gelingen. Und so zog sich der blaue Himmel schnell wieder zu und ergraute. Du ließt mich im Regen stehen.Und meine nasse Haut kann auch das größte Handtuch nicht richtig trocknen.
Komm doch zurück, Sommer!