Folk, so sagt mir Wikipedia, ist die zeitgenössische Form der Volksmusik . Wenn ich Folk aus England höre, müssen also noch Reste der angelsächsischen Musikwurzeln erkennbar sein? Und wenn eine Folk-Band aus Berlin kommt? Dann trägt sie Spuren von ottonischen Gesängen? Oder wird mit preußischen Querflöten gespielt? Laut Definition müßte es so sein, denn der Folk will sich immer von der Weltmusik abgrenzen. Demnach ist Folk die Musik der Nationalisten? Ich hatte mir unter Folk auch tatsächlich immer etwas altbacksches, heimatliches vorgestellt. Musik, die zu Männern mit selbstgestrickten Wollpullovern paßt. Aber weit gefehlt. Das folkart-Festival in Bremen beweist gerade, dass Folk verspielt, experimentell, poetisch oder einfach nur wunderschön sein kann. Ich versuche besser gar nicht, das Gehörte in Worte zu fassen – es gelingt in den seltensten Fällen. (Exkurs: Was ist wohl einfacher? Einem Gehörlosen schriftlich Musik erfahrbar machen oder einem Blinden die Welt beschreiben?)
Zum Glück kann ich an dieser Stelle einfach zwei links setzen:
http://www.myspace.com/susieasado