Es gibt Momente, da ist es die richige Entscheidung, die Seele mal wieder an die Steckdose zu hängen, um den Gemütsakku aufzuladen. Wie das geht? Mit aufräumen, Musik, einer Dusche, Schreiben, Träumen, einem Glas Rotwein und einem Buch im Bett? „Was?“, schreit mein Teufelchen auf der Schulter. „Bist Du irre? Es ist Sommer, es ist Breminale, Du kannst zwei tolle Freunde treffen und lässig an der Weser mit einem Bier rumhängen. Jetzt zuhause zu bleiben ist ja wohl echt das Letzte.“ Zugegeben, ich wäre gerade auch lieber im Musikgetümmel unterwegs, aber etwas in mir ist dagegen. Der Teil nämlich, der seit vergangenen Dienstag unter mieser Stimmung und einem resultierenden Streit in der Firma gelitten hat und dringend mal zur Ruhe kommen muss. Der Teil, der weiß, dass gute Laune auch mit Erholung zu tun hat. Der Teil, der gerade heute keine Lust auf unerwünschte Begegnungen hat. Der Teil, der in den letzten drei Tagen oft gedacht hat „Laßt mich doch einfach mal alle in Ruhe!“. Es ist anstrengend, gutgläubig und mit einer Überdosis Motivation in berufliche Fallen zu tappen, von denen ich gar nicht wußte, dass sie jemand gelegt hat. Aber das alles hat ja auch sein Gutes: nun bin ich gewarnt und habe die FlipFlops gegen massive Schuhe mit Stahlkappe getauscht.
Aber keine Sorgen: Es geht mir gut. Aber damit das eben genauso bleibt, muss ich heute Abend mal nett zu mir sei und mir spießiges Daheimbleiben gönnen. Dann kann es morgen auch mit neuer Kraft und frischem Tatendrang wieder ins Büro, zum Grillen und auf die Breminale gehen!
Entschuldige dennoch Bremen, dass ich Dich an diesem lauen Donnerstagabend so vernachlässige. Ich mache es wieder gut!