Bittersweet dreams

Tammo hat etwas Banales, aber Bemerkenswertes gesagt: „Ich denke beim Einschlafen immer an etwas Schönes – ob es nun wahr ist oder nicht. An einen Wunsch, wie etwas sein soll, oder eine Erinnerung, die besonders schön war. So schläft es sich einfach besser.“ Bewundernswert, habe ich überlegt. Denn wenn ich an etwas denke, was ich mir von Herzen wünsche, oder mich an etwas Wunderbares erinnere, was ich aber leider nicht ein weiteres Mal erleben kann, dann macht sich bei mir ein melancholisch deprimiertes Gefühl breit, das mich erst recht nicht schlafen lässt. Ich trauere dann über das verlorene oder bin frustriert, etwas nicht erreichen zu können. Doch da ist es wieder, fiel mir dann auf: Das Leben im gestern und morgen. Das ständige Zurückblicken und Streben. Das sollte ich wohl einfach mal lassen.

Egal, woran ich zurzeit beim Einschlafen denke – in meinen Träumen holen mich gerade die merkwürdigsten Dinge ein. Es sind immer hochemotionale schwierige Situationen. Mal tauchen Menschen auf, die eien Lösung parat haben, mal bleibe ich verhaftet im Dilemma. Heute Nacht bewegte ich mich auf H. in seinem Auto sitzend zu. Er blickte in den Rückspiegel, sah mich kommen – doch irgendwie konnte ich plötzlich nicht mehr vorangehen. Jedenfalls nur mühsam. Die Füße schienen mit dem Boden verwachsen. Nur mit großer Kraftanstrengung kam ich langsam und schwerfällig voran. Ich erreichte das Auto nach ganz langer Zeit und was mich erwartete, war ganz anders als gedacht. Nicht besonders schön. Und was soll ich daraus ziehen? Nicht auf ihn zugehen?

Komisch ist, dass ich von der Arbeit gar nicht träume – dabei beschäftigt mich das seit Tagen vor allem in Gesprächen mit Freunden am meisten. Ich lese Bücher über Systemisches Coaching, um besser zu verstehen, was da eigentlich passiert ist. Ich skizziere meinen Arbeitsplatz. Ich muss Montag wieder los. Und dennoch träume ich immer von Privatem. Und das zeigt mir mal wieder, was mir wirklich wichtig ist. Und daher wundert es mich auch nicht, an wen ich am Ende der Nacht, beim Aufwachen, immer als erstes denke.

Genug Kopfbewegungen für den frühen Morgen, ich muss raus. Einmal radeln um den Werdersee, damit die Gedanken durchgepustet werden!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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