Blitzlicht

Die Uhr zeigt 21.15 Uhr – und es ist doch tatsächlich schon dunkel draußen. Die Tage werden gerade schlagartig kürzer. Naja, wenn ich genau wäre, müßte ich schreiben „es ist tatsächlich die meiste Zeit dunkel draußen“. Denn nach dem heißesten Tag des Tages beschert uns der Himmel nun Blitz und Donner. Ich finde das vollkommen fair. Die armen Blumen, glühenden Autos und schwitzenden Heuschrecken können sich ja nicht mal so eben unter die Dusche stellen. Da sind wir klar im Vorteil. Gönnen wir ihnen also die Regentropfen-Abkühlung, die gerade gegen das Fenster prasselt.

Heute habe ich etwas geschafft, was mich fast schon zur Politikerin macht: Ein Journalist fragt mich nach konkreten Zahlen und ich gebe eine ausführliche Antwort, die allerdings keine konkrete Zahl enthält. Das ist mir gerade erst aufgefallen. Weil es nämlich gar keine Absicht war. Ich kannte die Zahlen, hätte sie auch nennen können, hab mich aber auf prozentuale Vergleiche beschränkt, ohne eine Bezugszahl zu nennen. Nun denken alle „Aha, die wollen keine Zahlen rausgeben“. Dabei stimmt das gar nicht. Blöd gelaufen. Ansonsten habe ich aber ganz gut mit der Kamera geflirtet.

Wem das nichts mehr hilft, ist unserem scheidenden Theaterintendanten Frey. Der hat sich doch glatt mal um 2,5 Millionen verrechnet. Und im Kultursenat ist es auch niemandem aufgefallen. Aufschrei der Bremer CDU passend zur anstehenden Wahl und auch andere Frey- und Böhrnsen-Gegner freuen sich. (Da scheint der Artikel der Kreiszeitung über die vermeintliche Vetternwirtschaft in der Bremer Kulturlandschaft doch geradezu passend. Johannes Bruggaier hat da echt Spuren investigativen Journalismus´ hinterlassen, den man heute in Zeitungen dieser Größe selten findet! Der kulturelle Leuchtturm Bemens funkt jedenfalls gerade keine Signale. Leuchtturmwärter Frey geht. Die Woche geht auch, nämlich dem Ende zu. Morgen Abend über den Dächern der Stadt mit Weserblick das ein oder andere Getränk nehmen und zu zweit über Buchkonzepte diskutieren. Was das Wochenende bringt, hat es mir noch nicht gesagt. Ich lass mich überraschen!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

One thought on “Blitzlicht

  1. Hmmm, gerade zu diesem Eintrag fällt es mir einigermaßen schwer zu kommentieren, da ich mit der Bremer Lokalpolitik ja nicht so vertraut bin. Aber ich finde es toll dass ich kommentieren kann. Deshalb: so ein toller Blog, er macht mir zwar nicht nur Freude weil ich mir ja manchmal Sorgen mache. Trotzdem bin ich so viel näher dran an Dir. Und das ist schön. Und mein Wochenende fängt heute schon an. Ich fahre gleich mit der lieben Nina an den Bodensee zu Katharina und meinem allergoldigsten Patenkind. Werde dort einfach mal mit einem kühlen Getränk gen Bremen prosten.
    Bacissimo!!!

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