Summer moved on

Gerade schoß mir dieses Lied durch den Kopf. Denn dieses Wochenende war eines von denen, die den Sommer noch mal in all seiner Pracht gezeigt haben und sehnsüchtig ignorieren lassen, dass er sich dem Ende neigt. Mit ausgebreiteten Armen stand ich vorhin auf dem Tennisplatz, von hinten kühlte der frische Sommerwind meinen salzig-feuchten Nacken und von schräg oben strahlte mir die warme Sonne ins Gesicht. Ich hätte die Jahreszeit am liebsten umarmt. Wie Freunde, die mich beschützen wollen, spendeten die Bäume auf dem Nachhauseweg angenehmen Schatten. Sonntag deluxe.

Auch gestern hatte ich das Gefühl, im Urlaub zu sein. Das Wetter war für „Sommer in Lesmona“ einfach prächtig. Wir haben den ganzen Nachmittag und Abend in Knoops Park gelegen, geschlemmt und der DDKB gelauscht. Die Musikstücke waren dieses Jahr zwar etwas seicht und wenig mitreißend, die Sopranistin und der Dirigent als Moderator hingegen eine Wucht. Auch die Lesung von Martina Gedecke aus den Büchern von Jane Austen faszinierte. Für mich war es die erste Berührung mit der Erzählwelt Austens – und es zeigt sich mal wieder: Die Liebe war schon immer das zentrale Thema der Weltliteratur.

Summer moved on. Ja. Und er nahm und nimmt auch keine Rücksicht auf die persönlichen Momente, die eigentlich so viel Zeit und Muße bedürfen. Er macht einfach weiter. Spült die Sommergefühle mit sich, ignoriert die Wünsche der Jahresmitte, ruft still „Weiter geht´s!“ Wenn ich irgendwann an den Sommer 2009 zurückdenken werde, tja, woran denke ich dann? An eine Zeit, die wie eine große Prüfung war. Als hätte mir das Schicksal Situationen geschickt, die der Selbstvergewisserung dienen. Der Vergewisserung, ob die Kraft zurückgekehrt und nachhaltiger geworden ist. Es scheint so zu sein. Und so ist der Sommer 2009, obgleich er mit Mißerfolgen, Verlusten und unerfüllten Sehnsüchten gefüllt ist, vielleicht doch ein guter Sommer. Auch wenn es sich jetzt oft noch anders anfüllt. Aber sobald die Sommerluft die Haare wieder durcheinanderwirbelt und es an einem sonnigen Montagmorgen wieder nach Honig und gerösteten Mandeln in der Überseestadt riecht – dann tut er schon jetzt für einen Moment lang gut, der aktuelle Sommer.

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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