Zwei Menschen, zwei Bars, zwei Welten

Vor einigen Tagen bekam ich die Einladung zur 1. Bremer Medianight, die im September im Outer Roads stattfinden soll. Der Blick aufs Datum enthüllte allerdings, das der Termin ein Dienstag ist. Wer soll denn unter der Woche richtig feiern? Anneka und ich beschlossen, dass wir lieber auf eigene Faust mal die Gastronomie auf dem neuen Beluga-Gebäude erkunden. Und das haben wir heute Abende getan. Es gibt drei Stochwerke: Auf Etage 5 das Restaurant, auf Etage 6 das Deck (Terrasse mit schönem Blick über die Weser und auf die Altstadt) und auf Etage 7 die Bar. Leider war das Deck schon geschlossen, so dass wir in der Bar gelandet sind. Ich kann nur eines sagen: Das. Geht. Gar. Nicht. Der Raum selbst ist in Ordnung – gute Materialien, schöner Ausblick, guter Schnitt -, aber die Leute, die dort rumhängen sowie die Atmosphäre…. Einfach furchtbar. Es erinnert an eine Hotelbar, in der Chefs wähend der Geschäftsreise mit ihrer Sekretärin rumflirten. Die Besucher (überwiegend 40plus) sind einfach Möchtergern-Wohlhabende, die wahrscheinlich Urlaub auf Sylt machen, weil man das eben so macht, wenn man zur Oberschicht gehören will. Nicht, weil sie die Insel mögen. Und diese Leute mieten sich für einen Sylt-Urlaub dann das passende Auto, das sie eigentlich nicht haben. Ätzend! Stillos! Aufgesetzt! Der Pianist am Flügel ohne überzeugende Stimme sowie der prasselnde Kamin machten alles nur noch schlimmer. Nee, das war ein echter Reinfall. Wenn das Deck aufhat, ist es sicher schön, dort in der Sonne zu sitzen und die Sicht zu genießen. Als Abendlocation aber überhaupt nichts für Menschen wie mich.

Daher haben wir unsere Getränke auch sehr schnell geleert und sind dann ins Vivien Wu. Das hat dem Abend dann noch eine gute Wende gegeben. Ganz tolle Cokctails, sehr pfiffige und zugleich dezente Tresenkräfte, gute Mischung von Leuten. Und lustigerweise habe ich ausgerechnet dort zwei Menschen aus der Zeit mit H. getroffen, die ich ewig nicht gesehen habe und bei denen ich mir ein Zusammentreffen im Viertel viel eher vorgestellt hätte: JP und später Hajo. Das war wirklich nett!

Jetzt aber schnell ins Bett – ehe man sich versieht, ist es schon wieder hell.

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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