Susie Salmon wird mit 14 Jahren Opfer eines Sexualverbrechens. Ein Mann aus der Nachbarschaft vergewaltigt und ermordet sie. Ihre Leiche wird bis auf einen Ellenbogen niemals gefunden. Die Polizei findet keine zielführenden Anhaltspunkte, um den richtigen Verdacht des Vaters zu beweisen, und so lebt der Täter weiterhin im Stadtteil der trauernden Familie. Jahre vergehen und aus Susies Perspektive, die das Geschehen auf der Erde leidenschaftlich mitverfolgt, erlebt der Leser, wie eine Familie durch den Todesfall zu einem kaum noch funktionierenden Verbund wird.
Der Ansatz des Buches läßt kitschige „Engel auf Erden“- oder grausame Krimibilder vermuten. Aber weder das ist der Fall noch lesen wir von einem in Selbstmitleid badenden Opper. Nein, das Buch ist eine recht tuhige, aber dabei bis ins letzte Detail emotional aufgeladene Erzählung, die tröstend wirkt. Was passiert mit denen, die uns vrlassen haben? Was passiert mit den Hinterbliebenen? Was bleibt? Das Buch gibt eine mögliche Antwort, die beruhigend wirkt, auch wenn es zeigt, dass nach einem Todesfall die Trauernden hilflos umhertaumeln.
Auffällig ist die Unbekümmertheit, mit der Susie ihre Vergewaltigung und Ermordung erzählt. Möglich wurde dies wohl durch die Tatsache, dass die Autorin Alice Sebold das Schicksal einer Vergewaltigung selbst hat über sich ergehen lassen müssen.
Insgesamt empfehlenswert, auch wenn das Buch für mich die ein oder andere Länge hatte und ich ein, zewi Verhaltensweisen der Mutter nicht vollständig nachvollziehen konnte.
