Wenn jemand entscheidet zu gehen….

Mir schießen so viele Fragen durch den Kopf, wenn ich an das denke, was passiert ist. Wenn jemand, der einem nahe steht, sein Leben frühzeitig beendet – wie ist das zu beurteilen? Sollte man die Entscheidung respektieren so wie man diesen Menschen auch mit all dem anderen, was ihn ausgemacht hat, respektierte? Sollte man ihn „unterstützen“, einen Weg zu gehen, der ihm leichter erschien als alle anderen, die er bíslang gegangen ist? Oder darf man egozentrisch klagen „Du hast mich allein gelassen, wie konntest Du nur?“

Ich weiß es nicht. Alles hat seine Berechtigung, nichts scheint richtiger als das andere. Ich glaube, es hängt ein bißchen davon ab, was dieser Mensch im Vorfeld versucht hat. Ob er sich Hilfe gesucht hat. Ob er mit allen Mittel gekämft hat, eine andere Lösung zu finden. Wenn jemand nach zahlreichen Versuchen immer wieder scheitert, kann ich verstehen, dass er des Lebens müde wird. Und dann kann man ihm nur schwer vorwerfen, den bequemsten Weg gewählt zu haben.

Wer sich umbringt, hinterläßt viele Schmerzen, Tränen und Schuldgefühle. Die Vorstellung daran könnte eigentlich der letzte Impuls dafür sein, es nicht zu tun. Hat der, der es dennoch tut, die Menschen, die ihn lieben, vergesen? Oder ist sein Leid so groß, dass er es vor sich selbst verantworten kann, dies zu tun?

Hin und Her laufen meine Gedanken. Aber am Ende bleibt immer nur ein ratloses Kopfschütteln. Ein Nicht-Begreifen.

Und tief empfundene Anteilnahme mit H.H., an den ich viel denke und dem ich Wärme und Kraft wünsche. Und etwas, das ihm jetzt Halt gibt.

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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