Es ist eine häßliche, aber zugleich zutiefst menschliche Regung, jemandem weh tun zu wollen, der einem selbst weh getan hat. Jeder würde wohl spontan sagen, dass Rache erbärmlich ist und von charakterlicher Schwäche zeugt. Letztlich ist es auch schwer, für sich zu beanspruchen, dass die widerfahrenen Erlebnisse Unrecht waren. Zum Unrecht gehört vielleicht auch die Vorsätzlichkeit? Wer mir bewußt weh tut, dem darf auch ich weh tun? Selbst das ist doch eine schlechte Rechnung, oder? Was sagt eigentlich wikipedia zum Thema „Rache“?
Rache ist eine Handlung, die den Ausgleich erlittenen Unrechts bewirken soll. Psychologisch gesehen, wird die Rache heute nicht mehr als objektive erforderliche Handlung zur Wiederherstellung einer Ordnung, sondern als bewertungsabhängige Emotion verstanden (je nach emotionstheoretischem Standpunkt schließt die Emotion Rachehandlungen bereits mit in den „Emotions“-Begriff ein, oder die Emotion wird als zu solchen Rachehandlungen disponierend angesehen), deren Qualität und Intensität davon abhängt, ob einem Schädiger Verantwortlichkeit und Absicht unterstellt werden.
Der „Rachgier“ – dem Wunsch nach Rache, wenn unstillbar: der „Rachsucht“ – liegen neben sozialen Konstellationen personenbezogene, ggf. tiefenpsychologisch erschließbare Bedingungen und Motive zum Grunde.
Heute beinhaltet der Begriff Rache eine „leidenschaftliche und unedle Bewegtheit bei der Verfolgung eines Unrechts“.