Freunde. Menschen, die uns mögen und zu uns halten. Zu jeder Zeit und egal, wie sehr wir auch neben der Kappe sind. Menschen, mit denen wir unsere Gedanken austauschen und bei denen wir uns die Mühe geben, auch sie zu verstehen. Freunde – Menschen, die uns nicht so häufig im Leben begegnen.
Es ist gar nicht so einfach, Freundschaften zu pflegen. Allein aus Zeitgründen. Deshalb begleiten uns manche Menschen nur streckenweise. Im Studium beispielsweise. Wo gemeinsame Mensarunden und das gemeinsame Arbeiten an Referaten es uns einfach machen, uns für abends zu verabreden und am Alltag des Gegenübers dranzubleiben. Wenn der gemeinsame Alltag aber endet oder gar ein Umzug in einen anderen Teil Deutschlands führt, dann endet meist auch die ein oder andere Freundschaft. Wobei „endet“ vielleicht der falsche Begriff ist. Denn die Sympathie für den Menschen, das zusammen Erlebte ist ja nicht weg. Doch zwangsläufig verändert sich etwas und plötzlich verschwinden die Freunde von der Bildfläche. Und man selbst von ihrer.
Die gewählten Rufnummern sind plötzlich immer die selben zwei, drei. Es sind die Nummern der Menschen, mit denen man exakt auf der gleichen Wellenlänge surft. Wo der Kontakt problemlos fließt, ohne Anstrengung, aber mit umso mehr Freude. Sind das die wahren Freunde? Wahrscheinlich. Dennoch waren und sind die anderen niemals weniger wert gewesen, auch wenn wir fast nichts mehr voneinander hören.