Eine erotische Kartoffel – wie die wohl aussieht? Ich habe keine Vorstellung. Eine Vorstellung entwickeln zu wollen, das verdanke ich den Machern eines neuen Restaurants in Bremen. Das heißt nämlich „Erotic Kartoffel„. Rrrrrrr! Rrrrrr? Also die Hoffnung auf Schmetterlinge im Bauch und auferweckte Sehnsüchte nach sexuellen Folgehandlungen beim Verlassen des Restaurants muss ich leider enttäuschen. Aber wer eine anständige Speise mit einem gewissen Pfiff oder einen Cocktail in einer unkonventionellen Umgebung zu sich nehmen möchte, der ist im Beate Uhse des Erdapfels durchaus richtig.
Gemeinhin haben bislang gutbürgerliche Gasthäuser namens „Kartoffelhaus“ die deutschen Knolle in verschiedenen Variationen auf den Tisch gemacht. Und egal, in welcher Stadt ich ein Kartoffelhaus sehe, gehe ich meist hinein. Kartoffeln sind nämlich echt was Feines. Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Kartoffelbrei… Her damit!
In der „Erotic Kartoffel“ ist die Karte deutlich kleiner als in gewöhnlichen Restaurants und die Einrichtung ist auch deutlich eleganter. Burlesquer. Chice Stofftapeten, kleine Lämpchen auf den Tischen, warme Rottöne, kleine Sofanischen, viele elegante Details, Kellner im dandyhaften Dress mit Hut – das alles hat wirklich was. Ich bin gespannt, ob sich der Laden halten kann, denn die Lage ist zwar zentral, aber dennoch unglücklich. Eine Nebenstraße, in der sich nach 20 Uhr kaum noch jemand verirrt und in der Schlüsseldienste und Versicherungen deutlich besser passen als ein angesagtes Lokal.