Eine Fahrradtasche voller Bücher

„Ich geh in die Bücherei.“ Wenn ich diesen Satz höre, assoziiere ich damit einen ganz bestimmten Typ Mensch (Achtung, Schublade!)…

Der Bibliotheksbesucher kommt in der Regel mit Fahrradtasche über die Schulter durch die Tür. Denn er ist umweltbewusst. Und uneitel genug, eine formlose Regenjacke tragen zu können. Daher kommt er auch bei Nieselwetter mit dem Rad. Auf dem Hinweg hat er noch mal eben die Mehrwegjoghurt-Gläser beim Bio-Bauern auf dem Wochenmarkt abgegeben. Und wo er schon mal da war, hat er auch noch eine Stange Lauch mitgenommen.
Der Prototyp des Büchereinutzers weiß meist genau, was er ausleihen möchte. Er stöbert nicht, setzt sich aber durchaus mal in die Ecke mit den Fachzeitschriften und liest einen Artikel, von dem ihm eine Kollegin erzählt hat, in einem Pädagogik-Magazin. Er schreibt Postkarten, keine Mails. Und am Ausgang nimmt er gern den Flyer vom Trommelworkshop am nächsten Wochenende mit. Die ausgeliehenen Bücher schützt er, in dem er sie erst in einem Stoffbeutel schiebt, bevor er sie in die Fahrradtasche steckt. Die Bücher liest er alle. Überhaupt liest er ziemlich viel. Seine Freunde auch.

So, Schublade zu. Und gleich wieder auf und ausleeren.

Denn ganz so öko-nerdig sind Bibliotheksbesucher/innen natürlich nicht. Ganz im Gegenteil – und an dieser Stelle möchte ich eine Lanze für die Bremer Bibliothek brechen, in der ich gerade mal wieder war. Die ist nämlich klasse. Und riesengroß. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Sogar Kunstwerke kann man dort ausleihen. Ich halte mich meist an Romane, die ich entgegen des oben beschriebenen Klischees meist nicht alle lese, und CDs, die man zuhause mal eben flott bei itunes einspielen kann. Manchmal lernt man auf diese Weise Musik kennen, die man sicher niemals gekauft hätte. Und wenn man die Bremer Bibliothek verlässt, ist der Spaß noch lange nicht vobei, denn im gleichen Gebäude finden sich zwei phänomenale kulinarische Angebote: Die großartige Suppenbar „Emmi“, wo es jeden Tag hervorragende Suppenangebote und leckeren Milchreis gibt, und für die Hüften die französische Bäckerei „Maitre Stefan“.

Also, ich bin somit bekennender Bibliotheksnutzer, der allerdings den Yoghurt meist aus Plastikbechern löffelt und Lauch nicht ausstehen kann. Aber die Fahrradtasche, die hab ich!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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