Da stehe ich also, mit dem Geschirrtuch in der linken und dem marmeladenverschmierten Messer in der rechten Hand. Du schaust nochmal über die Schulter, schaust durch das Küchenfenster, hinein zu mir. Der blassen Frau mit Ringen unter den Augen und einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. Wir blicken einander an und einen Moment lang, einen klitzekleinen Moment lang gibt es nur uns zwei. Unser Wissen, dass Du wiederkommst. Unser gemeinsames Freisein.
Liebe fühlt sich so an, wie kitschige Romane es beschreiben. Nur ist das Fühlen deutlich erträglicher als das Lesen darüber. Und zum Glück schreibt das Alltagsleben die nächsten vier bis sechszig Seiten auch wieder andere Geschichten. Dramatisches. Lustiges. Langweiliges. Banales. Überraschendes. Während der kitschige Roman sich kapitelweise in Küchenfenstermomenten verliert, die ihre warme Einzigartigkeit dadurch schon wieder verloren haben.
Wunderschöne Worte!