Ein weißes "X" von großer Bedeutung

In der nächsten Zeit wird Euch hoffentlich immer mal wieder ein weißes X begegnen. In diesen Tagen startet nämlich die Kampagne „Kein Raum für Missbrauch„, die vom Unabhängigen Missbrauchsberater der Bundesregierung koordiniert wird. Ich freue mich sehr, dass die bundesweite Präventionsarbeit zu diesem Thema mal wieder einen neuen Schub bekommt. Und ich wünsche mir, dass viele Institutionen (Schulen, kirchliche Träger, Sportstätten, Kindergärten…) ihre Multiplikatorenrolle nutzen und die Kampagne so am Leben erhalten.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, langfristig etwas in den Köpfen zu bewegen, denn ich habe selbst einmal eine Präventionskampagne gegen sexuelle Belästigung hier in Bremen durchgeführt. Polizei, Beratungsstellen, Politik, Mitarbeiter – mit allen galt es, ins Gespräch zu kommen. Dann die Öffentlichkeitsarbeit, bei der man außerordentlich vorsichtig sein muss, sie motivierend zu gestalten und nicht das Klischee vom dunklen Mann mit Kind an der Hand zu bedienen. Es gelang alles sehr gut, die Reaktionen waren sehr zufriedenstellend. Und die Täter wurden sicherlich nachhaltig verunsichert. Doch genauso schnell, wie man Zustimmung erhält kann so eine Kampagnen-Botschaft auch wieder untergehen. Man muss sie immer wieder setzen, ohne penetrant zu sein. Das ist wirklich schwer. Wir haben so eine Art natürliche Widerstand, uns länger als nötig mit solchen Schattenseiten zu beschäftigen. Vor allem vor der eigenen Nase. Über einen großen Missbrauchsfall in den Nachrichten können wir uns alle sehr gut aufregen, aber wenn es um Zivilcourage in ganz konkreten Verdachtsfällen geht, dann sind wir oft ganz kleinlaut. Das ist menschlich, aber muss sich langfristig ändern. Daher hieß unsere Kampagne auch „Ich sag´s!„.

Für mich war diese Kampagne bislang eine der wunderbarsten und sinnstiftendsten Erfahrungen als PR´lerin. Daher drücke ich der Bundeskampagne wirklich beide Daumen. Und vielleicht hat der ein oder andere von Euch ja auch den Mut, ein Plätzchen seines Blogs für einen Hinweis auf die Kampagne zu nutzen? Die offizielle Website lässt zwar noch auf sich warten, aber wenn sie steht, gibt es da sicherlich auch Material, das genutzt werden kann. Gerade wir haben mit unseren Blogs eine so tolle Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken – nutzen wir sie!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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