M wie Machermahl

Netzwerken ist ja so eine Sache. Ich bin kein allzu großer Fan von (pseudo-)exklusiven Veranstaltungen, wo man ins Rathaus oder an ähnlich bedeutsame Orte eingeladen wird, ein namhafter Redner dem auf aufwendig gestalteten Einladungskarten vermerkten Programm die nötige Anziehungskraft verleihen soll, gemietetes Gastro-Personal mit unerschütterlicher Freundlichkeit Sekt verteilt und am Ende jeder nur damit beschäftigt ist, mit dem vermeintlich wichtigsten Kontakt des Abends ins Gespräch zu kommen. Nicht falsch verstehen: Manch eine Einladung hat schon zu wunderbaren Abenden verholfen, aber die Erfahrung zeigt, dass häufig auch sehr leblose, gekünstelte Termine darunter sind, die ich außerordentlich anstrengend finde.

Erfrischend und inspirierend anders war es gestern Abend beim ersten „Machermahl„, zu dem mich das u-institut eingeladen hatte. Dort wurden zwar auch Visitenkarten getauscht, aber das am Roulettetisch. Und vorher wurde geschlemmt, allerdings ohne die Hilfe eines für teuer angeheuerten Cateringdienstes, dessen Portfolio die gängigen Fingerhappen auftischt. Nein, wir haben selber was gemacht. Machermahl in wahrsten Sinne des Wortes. Ohne zu wissen, was die anderen zaubern, wer eigentlich da sein wird und wie der Abend genau verläuft, hab ich mich für zwei Mitbringsel entschieden: eine Blog-Roll und Blog-Schokolade. Weil es an dem Abend inhaltlich auch um mein PR-Büro „Blogland“ ging – das Machermahl diente neben der Einweihung der neuen Räume des u-instituts auch dazu, die „business as unusual“-Unternehmen auszuzeichnen, zu der Blogland auch gehört. (Nicht dass Ihr denkt, ich sei der Blogosphäre derart verfallen, dass selbst mein Küchenalltag von nichts anderem mehr bestimmt wird. Ich kann auch Gulasch und Nudelsalat!)

Es wurde also gegessen, geschnackt und gespielt. Umrahmt von Musik vom Plattenteller und mit einem Dachterrassen-Blick über Bremen. Ein ganz toller Abend. Authentisch und lebendig, ganz anders als die meisten anderen Networking-Events.

So, und wenn ich schon interessante Leute und Projekte kennenlerne, dann möchte ich sie Euch weiterempfehlen. In diesem Fall habe ich sowohl den Kunst-Liebhabern als auch den „Spielern“ unter Euch einen Tipp mitgebracht.

Da hätten wir zum einen die Galerie „freitag 18.30“ in Aachen. Vor rund acht Jahren hat Robert Mertens seine Galeristenlaufbahn eingeschlagen und kann jetzt zufrieden feststellen, dass er sich etabliert hat und über weitere Standorte bzw. kurzeitige Projekte in anderen Städten nachdenken kann. Der Name seiner Galerie ist übrigens Programm: Jeden ersten Freitag im Monat eröffnet er eine neue Ausstellung!

Und dann sind da noch die beiden „Spielmacher„, die uns den ganzen Abend am Roulettetisch unterhalten haben. Die zwei haben tatsächlich Casinoerfahrung, haben an ihrem eigenen Tisch aber inzwischen auch ein paar eigene Spielregeln. Wer für ein Firmenevent, eine Hochzeit oder einfach eine große Party noch einen Programmpunkt sucht: die Spielmacher kann ich wärmstens empfehlen. Die Jungs haben nämlich nicht nur eine tolle Idee in die Tat umgesetzt, sondern haben auch Charme ohne Ende. Glaubt Ihr nicht? Na, dann schaut Euch mal das folgende Foto an. Bevor hier jetzt aber jemand spekuliert: Ich war eine ganz brave Spielerin mit treuem Herzen, die während einer Pechsträhne auf ihr Glück in der Liebe hingewiesen hat! Jawollja.

Bild Nr. 6, 10 und 11: Heidrun Riehl-Halen / Medizinkontext

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

2 thoughts on “M wie Machermahl

  1. Das klingt ja echt mal nach einem gelungenem Networkingevent. Solche Abende sind mir immer ein Graus, speziell in unseren Breitengraden, wo es kaum Könner der locker flockigen Konversation gibt.
    Blogland? Spannend. Werde ich gleich mal googeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert