THE HIVE in Berlin

The Hive berlin 2013 blog bremen erdbeerwald nordblogger

Es war einmal… The Hive. Kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen… War aber schon vorgestern.

Dass gerade mal zwei Tage seit dem Ende eines eindrucksvollen (im wahrsten Sinne des Wortes – nämlich voller Eindrücke) Bloggerkonferenz-Wochenendes vergangen sind, sagt mir nicht nur der Blick in den Kalender, sondern auch der Blick in den Spiegel. Frau Wortkonfetti sieht ein bissl mitgenommen aus. Liegt das an durchzechten Nächten? An schwerwiegenden Hauptstadtkatastrophen? Nein, ganz im Gegenteil: Sarah und ich haben in beiden Nächten brav einige Stunden an der Hotelmatratze gehorcht und von Katastrophen im engeren Sinne kann ebenso wenig die Rede sein. Aber mein Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Reflexionsakku wurde ordentlich angezapft. Das Ergebnis: Am Montag nach einem solchen Wochenende ist man platt! Das habe ich schon letztes Jahr nach der BLOGST-Konferenz erlebt. Die Spötter sagen jetzt „Was kann den so wahnsinnig kräftezehrend daran sein, mit anderen Bloggern zusammenzusein, viel zu quatschen, Rhabarbersaftschorle ohne Ende zu schlürfen, Fotos von Cupcakes zu machen und den ein oder anderen Vortrag zu hören?“ Die selbst dabei waren denken jetzt „Ganz schön Vieles“.

In der Regel stellen sich am Montag nach solch einem Wochenende aber natürliche Kompensationseffekte ein. Sie heißen „euphorischer Tatendrang“ und „glückliches Erinnerungszelebration“. Am gestrigen Montag wollten sich diese Effekte aber nicht so recht einstellen.

Na nu, was ist da los?

Money, money, money

Zum einen ist Bloggen als Business los. Wenn es nicht ganz konkret darum ging, wie man als Blogger (noch) besser mit Unternehmen zusammenarbeiten kann, dann schwang die Frage unterschwellig in den meisten Workshops und Vorträgen mit. Und obwohl ich mich beruflich ja auch mit der Frage, wie Blogger und Firmen erfolgreich zusammenwirken können, beschäftige, so ging mir das gehörig auf den Zeiger. Liebe Leute da draußen, die ihr Blogger erfolgreich machen wollt:

„Erfolg“ heiß nicht nur „Geld verdienen“!

Erfolgreich sind Blogger auch dann, wenn sie durch ihre Online-Publikation im Alltag kreativer werden. Wenn sie mühelos mit Templates zurechtkommen. Wenn sie bei ihren Lesern einen Wow-Effekt auslösen. Wenn sie übers Bloggen neue Freundschaften und Projekte schließen. Wenn ihr Blog einfach ein liebgewonnener Teil des Lebens geworden ist, auf dem sie sich austoben können.

The Hive 2013 Berlin Bloggerin Blog Bremen Tina Fussel

Wie wohltuend waren daher zwei Vorträge: „Blogging for the fun of it“ von Tina Fussel und „Editorial calender and how to organise your on and offline life“ von Luisa Weiss. Girls, thank you so much! Die beiden sind sicherlich als Kind einmal in einen Bottich voll Esprit-Zaubertrank gefallen – ich hing an ihren Lippen. Aber es waren nicht nur die zauberhaften Auftritte, sondern eben auch die Themen. „Blogging is a journey“, davon ist Tina überzeugt. Und zwar eine Reise, die Spaß macht, auf der es viel zu entdecken gibt und auf der man Menschen begegnet, die einem ähnlich sind. Wie diese Reise möglichst mühelos von statten geht, dass man sein Zuhauses (im Sinne des offline-Lebens) aber nicht vergessen darf, sondern pflegen sollte, bläute uns Luisa anschließend ein. Das war wunderbar, ist die Blogosphären-Atmosphäre doch viel zu sehr vom „höher – schneller -weiter“ geprägt. Was sich eben auch in den Vorträgen bei The Hive widerspiegelte.

Neben den beiden genannten wurde mir noch von ein, zwei anderen Highlights berichtet – die gingen an mir aber irgendwie vorbei. Womit wir auch beim zweiten Bereich sind, der zum Euphorie-Leck am Sonntagabend führte: die unübersichtliche und teilweise schlechte Organisation des Wochenendes. Vorab möchte ich sagen, dass ich vor dem The Hive-Team dennoch großen Respekt habe. So ein Mammut-Projekt anzugehen, ist keine Selbstverständlichkeit. Ich sehe ja gerade bei den Benefiz Bloggern, wie kleinteilig Abläufe im Hintergrund sein können. Die meisten Menschen würden so etwas gar nicht erst angehen. Und gäbe es Yvonne und Peggy nicht, würden es eine Gelegenheit weniger geben, dass sich Blogger kennenlernen, vernetzen und Spaß miteinander haben. Daher gilt es auch, den beiden Danke zu sagen.

The Hive 2013 Berlin Blog Bremen Nieswandt

Dennoch bin ich enttäuscht. Über zu enge Zeitabstände zwischen Vorträgen, durch die ich permanent hektisch zwischen Räumen hin und herwechselte und gar nicht ganz Ohr sein konnte, wenn mir auf diesen wegen jemand Nettes über den Weg lief. Enttäuscht über wirklich schlechtes Essen und die fehlenden Möglichkeiten, sich mit eben diesem entspannt irgendwo an einen Tisch zu setzen. Enttäuscht, dass die Kritik daran bei der Begrüßung am Sonntag unkommentiert blieb. Wird Bloggen nicht immer als so wahnsinnig dialogisch dargestellt? Und sind Blogger nicht dafür bekannt, dass alles immer liebevoll und aufwändig in Szene gesetzt wird? Wie man dieser Zielgruppe eine Art Mensaessen vor die Nase stellen kann, von dem es nicht einmal genug gibt, ist mir ein Rätsel. Und wie kann man nichts dagegen unternehmen, dass im betahaus am Sonntag gegen 16 Uhr die Stühle hochgestellt und die Kaffeemaschinen ausgestellt werden, wo doch viele zum Abschluss nochmal gemeinsam das Wochenende Revue passieren lassen wollen? Da ist Luft nach oben. Und zwar viel. Ich wünsch mir fürs nächste Jahr mehr Herzblut seitens der Organisatoren – und zwar nicht nur in den Facebook-Postings.

Alles doof?

Nee, ganz und gar nicht. Denn ich habe so viele nette Menschen wiedergesehen und neu kennengelernt. Neben den vertrauten Nordblogger-Gesichtern von Sarah, Zoe, Jutta, Kim, Katja und Anja konnte ich mich über Julia, Juli, Fee, Andrea, Heike, Sophie, Stef (bei Ihr gibt es eine wunderbare Zusammenfassung zur Konferenz), Bine, Clara, Ricarda, Katharina, Nicola und Dani live und in Farbe freuen. (Bestimmt jemanden vergessen…) Leider reicht die Zeit bei einigen nur für eine flüchtige Begegnung, aber in allen Fällen waren sie sehr sympathisch und haben mir erneut gezeigt, wie viel Charme und Kreativität in der Blogosphäre steckt. Danke für eine schöne gemeinsame Zeit – und fürs Handy-Mitsuchen! Und danke an Karina für ganz tolle Post heute. Sie konnte am Wochenende leider nicht dabei sein, ich hoffe auf eine neue Gelegenheit.

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Außerdem habe ich Freitag noch die Gegend um den Berliner Moritzplatz ein bißchen erkundet. Und da gab es einiges Schönes. Davon aber mehr in den nächsten Tagen. Ich geh jetzt erst einmal die Augenringe überpinseln…

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

15 thoughts on “THE HIVE in Berlin

  1. Hallo, wir haben uns ja leider auch nur im Vorbeigehen angelächelt 🙂 Soweit finde ich Deinen und Stefs Beitrag am „Besten“. Ich hatte meine Kommentar auch schon bei Ihr hinterlassen. Interessant, dass nicht nur ich mich über den Sonntag gewundert habe. VG Kerstin

  2. Hey Sandra, das ist eine schöne Zusammenfassung. Es hat mich sehr gefreut dich kennenzulernen!
    Genau wie du fand ich Tina Fussel richtig gut!
    Liebe Grüße und hoffentlich bis bald mal wieder 🙂
    Clara

  3. Liebe Sandra, auch hier (wie schon bei Stef) unterschreibe ich jedes Wort. Dass das Essen sehr lieblos aussah und schmeckte, habe ich eben noch meiner Mutter am Telefon erklärt und genau auf diesen Punkt hingewiesen: In der Blogosphäre wird sich so viel Mühe gegeben, alles besonders, liebevoll und kreativ zu gestalten und zu präsentieren. Hier wurde man der Zielgruppe bei The Hive wirklich nicht gerecht! Wenn das Kreativste und Liebevollste an so einer Veranstaltung die Girlanden sind, die allerdings von einer externen Kraft zur Verfügung gestellt wurden, dann ist das einfach zu wenig.

    Umso mehr hat man sich dann aber über das schöne Miteinander sympathischer Leutchen gefreut! Und damit meine ich natürlich auch Dich <3 Deine offene und engagierte uuuund herzliche Art hat mich direkt beeindruckt :) Schön, dass wir uns jetzt "kennen"!

  4. Liebe Sandra,
    auch Du sprichst mir aus der Seele! Aber alle haben das beste draus gemacht und die Gelegenheit genutzt, tolle Leute zu treffen!
    Wie Du schon sagtest, zu mehr als einem „symphatischen registrieren“ kam es bei uns nicht, aber wir sehen uns sicher mal wieder! 🙂 Auf jeden Fall kenne ich jetzt Deinen Blog und muss sagen, dass ich Deinen Schreibstil sehr toll finde! 😉
    Liebe Grüße, Lu

    1. Liebe Lu, Dankeschön! So ein Feedback auf meine Texte freut mich immer sehr, weil ich in Sachen Grafik & Co. nicht so wahnsinnig viel auf die Beine stelle. Aber wenn ich das mit dem Schreibstil wieder wettmachen kann – umso besser

  5. ein interessanter und vor allem ehrlicher bericht. ist eben nicht immer alles tralala, das darf man auch sagen. klingt aber trotzdem nach einem schönen wochenende 🙂

    1. Ja, das war´s trotzdem.

      Ich finde es ja wichtig, dass wir Blogger Firmen/ Veranstaltern eine authentische Rückmeldung geben. Genau das ist doch die Kraft dieser Kommunikationsform: Als öffentliche Meinungsträger Verbesserungen herbeiführen zu können. Wenn wir alles mit Zuckerguss und „Wat haben wir uns alle lieb“ übergießen, wird´s uninteressant.

  6. Danke für diesen schönen, ehrlichen, intelligenten und gut geschriebenen Beitrag, bei dem ich jeden Punkt unterschreiben kann. Wir haben uns leider nicht kennen gelernt, aber dafür waren es ja leider auch einfach zu viele… Ja schade, dass sich eben diese Euphorie nicht wirklich eingestellt hat nach the hive. Ich selbst habe noch gar nichts auf meinem Blog dazu geschrieben, weil ich mich noch nicht entscheiden konnte, wie ich Lob über Schönes und Enttäuschung über nicht so Schönes gewichte… Insgesamt denke ich, dass die Konferenz dieses Jahr vor allem ein bisschen zu groß geraten ist für nur zwei Organisatorinnen, die dazu keine super-erfahrenen Eventmanager sind – und es im Organisationsteam wohl auch noch jemanden gebraucht hätte, der mit etwas mehr Euphorie, Kommunikationstalent und Herz auf die Teilnehmer zugeht und so auch einiges an organisatorischen Pannen ausgleichen kann. Wir werden sehen, wie sich das alles weiter entwickelt!

  7. Liebe Sandra,

    immer noch traurig, dass ich am Wochenende nicht dabei sein konnte, habe ich jetzt eigentlich einen totalen Hype an positiven Blogposts in der Community erwartet. Fast schon wollte ich diese nicht lesen, um nicht zu erfahren, was mir alles entgangen ist…
    Umso erstaunter aber auch authentischer, lese ich jetzt deine Zeilen. Danke für deinen Blick auf die Tage! Konstruktive Kritik ist immer gut und hilft weiter.

    Lieben Gruß von Karina

  8. Sandra, ich jetzt auch. Ich bin gerade erst an dem Punkt, wo das Wochenende sackt und freue mich sehr, mich hier bei dir wiederzufinden! Es war toll, dich zu treffen, und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen! Liebe Grüße!

  9. Gefällt mir super, dein neues nordisch frisches Design! 🙂
    Und die Beschreibung des Wochenendes hast du wirklich gut getroffen!
    Aber wir haben’s uns ja noch gemütlich gemacht am Sonntag und es war wie immer schön mit dir zu schnacken! 🙂
    Ganz liebe Grüße!
    Anja

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