BLOGST-Bekanntschaften: Johanna fühlt sich wie das Meer

Über Johannas Blog pinkepank bin ich erst vor einigen Wochen gestolpert. Glücklicherweise hatte Johanna an meinem kleinen Ankerheft-Gewinnspiel teilgenommen – und sogar gewonnen! Seitdem luschere ich bei Instagram und auf ihrem Blog, was sie in Hamburg so treibt. Einiges. Und das, obwohl sie frischgebackene Mami ist. Auf der BLOGST konnte ich sie nun endlich mal persönlich treffen. Und was soll ich sagen? Lotta hat´s ganz schön gut mit so einer authentischen, neugierigen und hippen Mama. Ich freue mich daher sehr, dass Johanna den fünften – und leider letzten – Teil meiner „Woran denkst Du beim Stichwort Meer“-Serie geschrieben hat. Viel Spaß mit ihrem feinsinnigen Text! Und einen schönen zweiten Adventssonntag!

Woran denke ich beim Stichwort „Meer“? Das hat Sandra mich nach der Blogst-Konferenz gefragt und seitdem denke ich darüber nach. Zuerst mal habe ich den Impuls, die Augen zu schließen, wenn ich ans Meer denke und es mir vorzustellen. Dann bekomme ich ein Gefühl wie wenn man einen tiefen, zufriedenen Seufzer macht und denke: „Hach, das Meer“, und fühle mich wohl.

Ich liebe das Meer und obwohl ich viel zu selten da bin, gibt es mir ein Gefühl von Sicherheit, dass man aus Hamburg in nullkommanix am Meer sein kann, wenn man will. Außerdem haben wir ja hier durch den Hafen und die Elbe irgendwie immer ein Stück Meer vor der Nase, jedenfalls fühlt es sich für mich so an.

Als wir unseren Roadtrip durch Kalifornien gemacht haben, hab ich nochmal ein ganz anderes Meer kennengelernt – den Pazifik. Und dieses Meer hat mich so in den Bann gezogen, dass ich seitdem unbedingt nach Kalifornien ziehen will. Ja, ich gebe zu, das schöne Wetter, die netten Menschen und das Urlaubs-Feeling mögen ihren Teil dazu beigetragen haben, aber das Meer, das Meer, zu dem fühlte ich mich so hingezogen, dass ich immer nur zurück wollte, auf den Highway No.1, um das Meer zu sehen. Weil, wenn wir am Meer waren, war ich einfach glücklich.

Das Meer und ich, wir sind uns auch ganz schön ähnlich. Wir können ruhig und entspannt daliegen und in der Sonne glitzern, aber wenn das Wetter mal nicht so gut ist, dann können wir beide ziemlich stürmisch und aufbrausend werden, toben und dabei viel zerstören. Nur, um im nächsten Moment wieder vollkommen ruhig und friedlich zu sein. Das ist ein bisschen unheimlich, wenn ich es mir genau überlege. Aber – ich bin meistens eher die entspannt glitzernde Variante. Und mal ehrlich, hat nicht jeder von uns ab und zu ein wie im Orkanwind wütendes Meer in sich? Eben.

Eine andere Assoziation, die ich zum Meer habe, sind Kindheitserinnerungen. Wir haben früher eigentlich immer an der Nord- oder Ostsee Urlaub gemacht und ich erinnere mich an Leuchttürme, an Haare, die vom Wind so zerzaust und verknotet waren, dass man Abends Mühe hatte, sie durchzukämmen. An salzige Lippen, an Sand zwischen den Zehen und an einen gesenkten Kopf, den Blick konzentriert nach unten gerichtet auf der Suche nach Steinen mit Loch. Das bringt nämlich Glück, einen Stein mit Loch zu finden, ihn gegen die Sonne zu halten, durch das Loch zu blinzeln und sich etwas zu wünschen. Dieses Jahr haben wir Lotta zum ersten Mal das Meer gezeigt, leider war es schon so kalt, dass sie nur mal kurz die Hände reinhalten konnte, aber ich freu mich schon wahnsinnig drauf, sie nächsten Sommer mit ihren kleinen Füßen, einem Eimer in der einen und einer Schaufel in der anderen Hand, durch die Wellen platschen zu sehen.

Das Meer ist immer ein Rundum-Erlebnis, finde ich. Man kann es nie nur mit einem Sinn erleben, man sieht das Wasser, die Wellen, den unendlich erscheinenden Horizont, der mit dem Himmel zu verschmelzen scheint, man riecht die Algen, Fisch und Abenteuer, die der Wind einem um die Nase weht, man schmeckt das Salz auf den Lippen, spürt, wenn man dicht genug dran ist, die Gischtspritzer auf der Haut und man fühlt das Meer. Für mich fühlt sich das Meer an wie nach Hause zu kommen, obwohl es mich gleichzeitig mit jeder Welle ein Stück in die Ferne reißt und Sehnsucht nach anderen Ländern hervorruft, ich fühle mich einsam und endlich, wenn ich aufs Meer hinausblicke und trotzdem auf eine seltsame Art geborgen und sicher.

Ich glaube, ich muss dringend mal wieder ans Meer.

Das glaub ich auch! Die nächste BLOGST sollte ganz nah an der Hafenkante stattfinden, was meint Ihr? Ich danke abschließend allen Gastautoren für die tollen Artikel. Ihr habt sie nicht alle gelesen? Kein Problem! Hier nochmal alle Gastbeiträge auf einen Blick:

Elke in Rantum
Natalie und der Marienkäfer
Anja und der Sylter Winter
Mirjam am Strand von Barcelona

 

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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