Labskaus im Briefkasten? Zwei Hamburgerinnen machen es möglich

Post, so richtige Post zum Anfassen und aus dem Briefkasten holen, erlebt  in meinem Leben seit letzten Jahr wieder ein wahres Revival. Der ein oder andere ist verwundert, wie oft ich den Satz „Ich muss mal eben zur Post“ in den Mund nehme. zum einen liegt das natürlich an dem Wunsch, der E-Mail-Masse ein langsameres Medium entgegenzustellen, zum anderen aber auch an den vielen schönen Postkarten, die man heutzutage so findet. Dazu gehören auch die hanseatischen Schmuckstücke des Hamburger Labels „Labskaus Design„. Wer satt Prinzession lieber Pirat werden möchte, den ganze Tag über „Moin“ als „Hallo“ sagt und de Fischfrikadelle an der Hafenkante einem Steak im 5-Sterne-Restaurant vorzieht – tja, der wird diese Postkarten sicher ebenso mögen wie ich. Zumal sie so schön alltagstauglich sind. Gerade mit Blick auf die letzten Tage (gefühlt: Wochen), in denen es hier in Bremen ruf um die Uhr gegossen hat. Da konnte man ein Motiv nämlich prima ans Bürofenster kleben, um das besch**** Wetter wenigstens ein bißchen mit Humor zu nehmen. Schaut mal:

 

labskaus-regen-postkarte

Oder man entflieht der grauen Suppe vorm Fenster, setzt sich einfach ins Café und macht das mit den Karten, wofür die ja schließlich auch da sind: vollschreiben und verschicken. Das sieht im Café Marianne dann zum Beispiel so aus:

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Wofür Ihr Euch auch immer entscheidet – schreiben, an die Wand hängen oder als Lesezeichen benutzen – die Postkarten von Labskaus machen gute Laune Hinter dem Label stecken zwei echte Hamburger Deern, Miriam und Jette. Miriam habe ich mal mit ein paar Fragen zu ihrem Tun gelöchert, um mehr über Labskaus zu erfahren. Viel Spaß beim Lesen des Interviews – und dann auf auf zum Postkartenhändler Eures Vertrauens. Jeder bekommt doch gern was Schönes in seinen Briefkasten….

Wann und aus welcher Motivation habt Ihr beide Euch zusammengetan, die kreative Fahne in den Hamburger Wind gehalten und Eure ersten Postkarten gestaltet?

Die Idee zu LABSKAUS Design kam uns vor ziemlich genau zwei Jahren. Wir sind beide „paperlovers“ und nicht glücklich über die Kartenauswahl in unserer Stadt. So entschieden wir, Karten die wir selber gerne kaufen würden zu entwerfen und zu vermarkten. Wir haben dann angefangen uns über den Stil, die Art der Texte und so weiter Gedanken zu machen. Unseren Stil gefunden und klare Vorstellungen im Kopf hatten wir dann so im Oktober 2012, und im November haben wir die ersten Karten in den Händen gehalten und die LABSKAUS Design GbR gegründet. Postkarten bieten sich für den Anfang natürlich an, weil sie zum Beispiel gut zu lagern und zu versenden sind, mit dem Namen LABSKAUS Design haben wir uns aber die Option offen gelassen noch alle möglichen anderen Produkte zu designen. Als nächstes werden wir ein Hamburg-Poster und einen Abreißblock – eine ToDo-Liste – rausbringen.

Warum der Name „Labskaus“?

Zum Namen kam es klassich via Brainstorming. Wir haben etwas nordisches, einprägsames gesucht. Labskaus fanden wir passend zu der Mischung aus Neuem und Altem, Modernem und Nostalgischem, deutsch und englisch (Labskaus ist immerhin ein Seefahrergericht) … . Außerdem hat LABSKAUS irgendwie Vintage-Charakter.

Ihr frönt unverkennbar der Liebe zum Maritimen und trefft damit nicht nur meinen Nerv. Wie erklärt Ihr Euch, dass so viele Menschen vernarrt in Anker, Piraten und ein frisch gerufenes „Moin“ sind?

Jede Gegend hat ihren ganz besonderen Reiz. Stichwort Heimatliebe. Und Symbole wie Anker, Schiffe und Piratenköpfe … rufen gewisse Assoziationen hervor. Freiheit, Freibeuter, Abenteuer.

Ich hab mich natürlich sehr gefreut, dass Ihr auch eine Bremen-Karte im Sortiment habt. Gibt es Verbindungen zwischen Euch oder meiner Stadt? Was oder wen kennt Ihr in Bremen?

Bremen ist eine wunderschöne Hansestadt, die wir gerne besuchen. Die Bremer Stadtmusikanten boten sich wunderbar für eine Postkarte an – so kam es zu den ersten Bremenkarten.

Kann man Eure Produkte ausschließlich im Internet bekommen oder habt Ihr auch Verkaufsstellen? Vielleicht sogar in Bremen?

Wir haben gar keinen Online-Shop, sondern werden ausschließlich über Einzelhändler vertrieben. In Bremen zum Beispiel bei „Die sieben Faulen“ in der Böttcherstraße.

Wer bei Euch eine Postkarte kauft, tut nicht nur sich selbst, sondern auch anderen etwas Gutes. Ein Teil Eures Erlöses landet in einem sozialen Projekt. Erzählt mal!

Labskaus ist eine Abwandlung des englischen „Lob’s course“ – übersetzt: „Gericht für einen harten Kerl“. Auf hoher See konnte man sich keine Spielereien leisten, und LABSKAUS half schlichtweg zu überleben. Weil wir eine Obdachloseneinrichtung in Hamburg Altona unterstützen möchten, haben wir eine Postkarte entworfen, deren Gewinn zu 50 % der Tagesstätte MAhL ZEIT in Altona, einer Einrichtung für Obdachlose und arme Menschen, zugute kommt.Zum Beispiel in Form eines LABSKAUS-Essens. Für einen gestrandeten Menschen hat die Befriedigung elementarster Bedürfnissen, wie dem nach einer warmen Mahlzeit, einem freundlichen Raum oder einer Toilette einen enormen Stellenwert. Erst wenn diese Grundbedürfnisse (wenigstens für ein paar Stunden) gesichert sind, kann der Kopf frei für andere Überlegungen werden. Die MAhL ZEIT spendet Mahl und Zeit, und ist dringend auf Mithilfe angewiesen.

Was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr keine Postkarten konzipiert, produziert und vermarktet?

Jette ist Modedesignerin und ich bin Betriebswirtin. LABSKAUS Design machen wir bisher noch nebenbei.

Mehr Infos auf labskaus-design.de

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

2 thoughts on “Labskaus im Briefkasten? Zwei Hamburgerinnen machen es möglich

  1. Hallo Sandra,

    vielen Dank für den Tipp mit den Labskaus Postkarten. Ich liebe Postkarten und bekomme viel zu selten welche. Damit kann ich wohl gegensteuern und mir selbst ne Freude machen. Das Wetter ist auch hier in München bescheiden. Von daher, geteiltes Leid ist halbes Leid, oder wie? =)

    Herzliche Grüße,

    Steffi

  2. Liebe Sandra ,
    Nächsten Do fahren wir mit den Kiddies “ kurz“ nach Bremen Leider nur 4 Tage. Und davon 1 nur shoppingday. Danke für die vielen Tipps, Bonbonladen, franz. Frühstück , endlich neue Bremenkarten usw. . Töchterlein wird erstaunt sein, was ich alles ganz zufällig bei unsererTour einfädle. Sie will eigentlich nur Klamotten und Werder Sachen (ja auch im Süden gibt es fans) einkaufen. Aber sie wird begeistert sein und Bremen nochmal von einer anderen Seite kennenlernen. Für Sohnemann gibts dann ne Männertour, da kann sich Papa was einfallen lassen.
    Dir gute Besserung, schönes Wochenede und wir haben für nächste Woche Sonne bestellt.
    Bremen im Regen hatten wir schon oft.

    Liebe Grüße Beate

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