Ich weiß ja nicht, wonach Ihr so süchtig seid. Schokolade? Sport? Masking Tapes? Knutschen? Was auch immer es ist – Ihr kennt dieses Gefühl. Diese immer größere Anspannung, die sich einstellt, wenn man seine Sucht lange nicht mehr befriedigen konnte. Diese melancholische Erinnerung daran, wie es ist, wenn Die „Droge“ da ist. Und das schmerzliche Eingestehen, dass man aktuell verzichten muss. Frustrierend.
Aber eines hat diese Anspannung für sich: Wenn man von ihr erlöst wird, wenn das Ende des kalten Entzuges irgendwann in greifbare Nähe rückt, dann feiern die Synapsen Fasching! Dann schmeißen die Glücksgefühle mehr als eine Portion Konfetti in die Luft und man möchte einen Luftsprung machen. Manchmal macht man es sogar, wenn man nicht wie ich immer noch unter eine Bäderdehnung leidet. Der Lohn fürs frustrierte Warten ist der Freudentaumel, wenn es endlich vorbei ist. Die Schokolade nach dem Fasten wieder auf der Zunge schmilzt, die Bänderdehnung überstanden und die Laufschuhe wieder im Einsatz sind, die Shoppingtour in den Bastelladen mit genügend Geld ausgestattet ist, der Freund nach langem Auslandsaufenthalt wieder abgeknutscht werden kann bis zum umfallen oder wenn man endlich endlich endlich mal wieder
nach Sylt reist!
Ja, ich düse nach Sylt. Am kommenden Freitag schon, übers Wochenende! Konfetti für alle! Yeah! Ich kann es selbst kaum fassen. Zwei Jahre – also eine gefühlte Ewigkeit – war ich nicht mehr auf der Lieblingsinsel. Start in die Selbständigkeit, großer Familienurlaub, Hochzeit – all das hat die Syltpläne immer wieder aufs Neue verschoben. Die Sehnsucht wuchs äquivalent weiter. Ich glaube, ich habe noch nie so begeistert auf einer Feier zu Westerland getanzt (öhm, gehumpelt) wie vor zwei Wochen auf der Hochzeit einer Freundin. Und ich habe auch noch nie in so kurzen Abständen zu Menschen aus meinem Umfeld gesagt:“ Ach manno, ich muss es vielleicht einfach mal machen. Spontan ach Sylt fahren. Zeit- und Bankkonto hin oder her.“ Aber Ihr wisst ja, wie das ist. Irgendwas ist immer. Denkt man.
Auch am kommenden Wochenende wäre was gewesen. Aber nichts, was ich nicht verschieben konnte. Das Wochenende ist freigeschaufelt. Die Wetterprognosen sind gut. Ein kleines Programm für die zwei Tage habe ich mir auch schon überlegt. Ansonsten werde ich einfach nur die Zehen in den Sand stecken, aufs Wasser schauen, fotografieren, den Gedanken freien Lauf lassen und Euch natürlich ein bißchen was bei Facebook, auf Instagram und im Anschluss hier auf dem Blog zeigen (Hashtag #40minuteninsglück).
Ich freu mich wie doof auf meine kleine überraschende Auszeit. Manche Drogen sind einfach alles andere als schädlich: Sie machen einfach nur glücklich.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß und gute Erholung. Bis nach Sylt habe ich es bisher zwar noch nicht geschafft, aber das wird sicherlich noch nachgeholt. Und du hast Recht: manchmal muss man seine Pläne einfach mal spontan umsetzen! (< kleine Notiz an mich 😉 )
Lg