Heute trudelte eine Nachricht von einem ehemaligen Kollegen via Facebook bei mir ein . Von einem, der selbst musiziert und daher gerade in dieser Hinsicht einen Faible für außergewöhnliche Klangerlebnisse hat. Er hatte mitbekommen, dass ich auf Borkum war, und schrieb daher wie folgt „Hallo Sandra, hast du Tipps für Borkum? Ich wollte Ende Oktober für ne Woche mit meiner Tochter die Insel besuchen.“ Da antwortete ich natürlich gern. Gab einen Hinweis auf den einsamen Strand beim Dünenbudje, brachte das Café Ostland in Sachen Sanddorntorte oder Abendessen ins Spiel und berichtete von der besten Krabbensuppe Borkums, von der ich Euch auch noch erzählen werde. Aber ein Tipp lag mir besonders am Herzen und daher war er mit „wenn angeboten bloss nicht verpassen“ gekennzeichnet:
eine Wattwanderung mit Albertus Akkermann.
Ganz zurecht trägt die den Titel „Watt´n Konzert„. Denn auch ich habe in den Tagen danach immer wieder geschwärmt: „Ey, wattn unglaublich schönes Erlebnis!“. Dazu muss man wissen, dass ich wirklich schon einige Wattwanderungen mitgemacht habe – und ich liebe es, durch den glitschigen weichen Untergrund zu watscheln. Normalerweise gehöre ich durchaus zu der Spezies Frau, die Krabbelndem und Unvorgegesehenem nicht wirklich viel Sympathien entgegenbringt, aber im Watt verschwende ich komischerweise niemals einen Gedanken daran. Im Gegenteil: Mir geht das Herz auf bei dem Erlebnis, genau dort, wo einige Stunden zuvor noch die Nordsee stand, der Waterkant entgegenzulaufen. Allein das Abstreifen der Schuhe und Socken bedeutet für mich schon so etwas wie der Auftakt zum Freisein. Im Watt sein ist einfach herrlich. Punkt.
Herrlich ungewöhnlich und herrlich berührend war dieses ohnehin herrliche Nordseephänomen aber an der Seite von Bertus. Als er uns mit der Ansage „Wir müssen um halb Vier fertig sein, ich will Werder sehen“ empfing, hatte er natürlich bei mir Bremerin direkt einen Stein im Brett. Ein ganzes Geröll dann, als er auf dem Akkordeon Rio Reiser und Element of Crime zum Besten gab. Ganz am Ende bekommt Ihr davon noch eine Kostprobe, in der ich unwissentlich schön dusselig ins Bild gewatschelt bin *hust*
Es kommt nicht von ungefähr, dass sich Bertus über die Grenzen von Borkum hinaus einen Namen gemacht hat. Im NDR ist er immer mal wieder zu sehen, mit Ina Müller hat er schon gesungen und ich bin mir sicher, dass es unzählige Borkum-Touristen gibt, die ihren Freunde zuhause von ihm berichten. Eine echte Type ist der große bärtige Wattführer, der ursprünglich Lehrer war und aus Oldenburg kommt.
Seine pädagogische Ader gemischt mit ordentlich Humor kommt ihm natürlich ungemein zugute, wenn er Bloggerinnen Quallen und Queller erklärt. Quallen sind das, wovor sich Debbie zu ekeln scheint, Queller sind Gewächse, die salzig sind und verputzt werden können. Alles haben wir ganz genau unter die Lupe genommen.
Chris, unser Bloggerhahn im Korb, musste dann noch als Versuchskaninchen herhalten: Im „Schlickloch für Anfänger“ ließ er sich nicht vom Einsinken beirren, sondern demonstrierte uns mutig, dass das Watt an manchen Stellen eben nicht ganz ungefährlich ist. Dem echten Insulaner ist aber nichts passiert, so dass er mit Sabine und Neni an seiner Seite weiterhin durchs Naturerbe streifen konnte.
Lieber Bertus, es war mir ein Fest. Du hast die maritime Melancholie perfekt musikalisch eingefangen und uns alle mit Deiner Art begeistert. Meiner Mund zu Mund-Propaganda kannst Du Dir sicher sein. Heute ist sie schon gestartet!
P.s. Hier geht´s zum bisher erschienenen Borkum-Konfetti:
Los geht´s mit #bloggenmitherz
Gastro-Tipp: Strandbistro Dünenbutje
Auf der Suche nach dem echten Borkumer Leuchtturm
Erste Impressionen des Workshop-Wochenendes
Oh dass war SO toll. Der gute Albertus <3
knutschi
Dani
Bertus hat unser aller Herz gestohlen!!! 🙂