Liebe Leichtmatrosen und Wasserratten, ich habe einen 1A-Ausflug-Tipp für Euren Bremer Sonntag. Das Wetter ist ja heute wieder etwas besser, aber den ein oder anderen von Euch wird es sicher trotzdem aufs Sofa ziehen. Endlich mal Fünfe gerade sein lassen, bevor morgen wieder die Arbeit startet. Kenne ich gut, das Gefühl. Genauso gut weiß ich aber auch, dass man sich dann doch gut fühlt, wenn man wenigstens mal für ein, zwei Stündchen vor der Tür war. Und die wiedergekehrte Sonne lädt dazu heute ja gleich doppelt ein. Also, was haltet Ihr also von einer kleinen Sofa-Unterbrechung heute Nachmittag? Von Hafenromantik und eine maritime Reise in die Vergangenheit? Von ein bißchen Wissenszuwachs in anschaulicher Weise, der Euch beim nächsten Smalltalk auf jeden Fall einen Vorteil verschafft? Weil Ihr dann nämlich wißt, warum Belafonte „Come, Mister tally man, tally me banana“ singt, was es eigentlich mit dem Getreidehafen in Bremen so auf sich hat und wie schwer ein handelsüblicher Sack voller verschiffter Waren früher so war.
Vielleicht braucht ihr aber auch nur ein maritim angehauchtes schönes Geschenk für einen Freund oder wollt Eurem Kind ein Buch über Schiffe vorlesen? Dann solltet Ihr Euch ebenfalls aufmachen
zum Hafenmuseum im Speicher XI (Überseestadt).
Damit Ihr gleich in die richtige Stimmung kommt, landet Eure Garderobe dort in blechernen Spinten und im Kassenraum hört Ihr das dumpfe Tuten großer Pötte (da musste ich natürlich sofort an Anja denken). Gleich hinter der Kasse findet ihr den kleinen, aber mit wirklich schönen Stücken ausgestattete Shop. Manch einer schaut hier sogar jedes Jahr vor Weihnachten vorbei, um noch das ein oder andere ungewöhnliche Geschenk zu ergattern, habe ich läuten hören. In die eigentliche Dauerausstellung gelangt Ihr anschließend stilecht über eine Gangway. Willkommen an Bord!
Die Dauerausstellung, die weder zu klein noch zu groß, in jedem Fall aber an einem faulen Sonntag gut zu schaffen ist, erzählt Euch dann einiges aus dem Arbeitsalltag der Hafenarbeiter, über die wirtschaftliche Entwicklung der Hafenwirtschaft und über das, was so verschifft wurde. Auch die Bremer Reedereien und Modelle bekannter Schiffe der Hansestadt werden näher betrachtet. Man muss nicht Historiker im Herzen sein, um das als Bremer_in interessant zu finden, begegnen einem hier in der Stadt Begriffe wie „Use Akschen“ oder „Norddeutsche Lloyd“ früher oder später ja doch irgendwann. Ist doch super zu wissen, warum die Haltestelle an der Waterfront „Use Akschen“ heißt, oder?
Vorgestern hat übrigens eine neue interaktive Sonderausstellung eröffnet: „Willkommen @ Hotel Global“. Sie ist laut Flyer besonders für Kinder & Jugendliche gedacht. Ihr könnt also Kind und Kegel mitnehmen.
Ein Sonntag eignet sich übrigens noch aus einem ganz anderen Grund für einen Besuch des Hafenmuseums: Da hat das Hafenarchiv Broddelpott auf. Oder anders gesagt: Ihr könnt mit zwei, drei ehrenamtlichen Rentnern ins Gespräch kommen, die gerade dabei sind, den Bremer Schiffsmeldedienst zu digitalisieren. Die wissen besser als wir alle bescheid über die großen Schiffe, die im Überseehafen früher so aufkreuzten. Und auch sonst macht es einfach Spaß, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich spreche aus Erfahrung!
Na, was meint Ihr? Bleibt´s bei Eurem Plan eines rundum faulen Sofasonntags oder könntet Ihr Euch für einen Besuch im Speicher XI begeistern? Nein, immer noch nicht? Dann versuche ist es noch mit einer musikalischen Geheimwaffe – klickt Euch mal rüber in das neue Video vom Hafen Revue Theater.
So, und jetzt muss ich mal in meinen eigenen Sonntag starten. Das tue ich heute nicht in meinen eigenen vier Wänden, sondern in einer Ferienwohnung in der Neustadt. Katja und ich haben gestern im neu eröffneten „Liegeplatz“ eingecheckt, um in Ruhe Bloggen mit Herz auf Föhr weiterzuplanen. Was dabei so rausgekommen ist und wie Auswärts-Schlafen in der eigenen Stadt so ist, berichte ich Euch die Tage dann mal.
Habt einen schönen Tag – egal ob auf dem Sofa, im Hafenmuseum oder anderswo. Hauptsache Euch geht´s gut dabei!
___________________________________ Hafenmuseum Speicher XI geöffnet dienstags bis sonntags 10 Uhr bis 18 Uhr Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Kinder bis 7 Jahre frei Anfahrt: Bahnlinie 3 bis „Waller Ring“ oder Bus 20 bis „Speicher XI“
Das Hafenmuseum fand ich ganz nett – wir waren letztes Jahr dort.
Aber der Tipp mit der Ferienwohnung kommt zur rechten Zeit, das kann gut sein, dass wir die dieses Jahr für Besuch noch benötigen.
Liebe Grüße
Nanne
P.S.
Das Wetter ist viel zu schön, um in der Wohnung was zu planen :o)
Die FeWo ist wirklich richtig toll. Die kann ich uneingeschränkt empfehlen. Stelle sie die Tage auch ncoh mal mit einigen Bildern hier auf dem Blog vor.
Noch einen schönen Sonntag Dir!