Als wir vor einigen Monaten beim Notar saßen, um unser Haus zu kaufen, lernte ich etwas Wichtiges: Man kauft kein Haus, man kauft „ein Grundstück mit allem, was sich darauf befindet.“ Leuchtet ein, oder? Und rückte nochmal in Erinnerung, dass uns nach der Unterschrift nicht nur das Gebäude, sondern auch der Garten gehörte.
Tja, unser Garten… Das war lange Zeit eine ganz schwierige Kiste. Stellt Euch ein Reihenhaus mit einem langen schlauchartigen Garten dahinter, der von zwei langen Hecken eingerahmt ist. Und eine in die Jahre gekommene Terrasse mit einem eher sinnlos angelegten Beet.
Beides zusammen war an guten grünen Tagen natürlich tausendmal schöner, als nur mit einem Balkon oder einem echten Katastrophen-Garten Vorlieb nehmen zu müssen. Dennoch waren wir recht unglücklich mit unserem Außenbereich. Nach dem Kauf des Hauses war klar: Wir möchten etwas ändern.
Über den Stil, den unser Garten bekommen soll, waren wir uns schnell einig: alte Steine sollen für Hingucker sorgen, pflegeleichte Stauden sollen sich frei entfalten, konventionelle Beete und mit dem Lineal korrekt abgemessene Linienführungen sollen bloß nicht vorkommen.Im Gegensatz zu mir, die in Sachen räumliches Vorstellungsvermögen kein Talent aufzuweisen hat, waren die Ideen des Mannes noch deutlich konkreter. Ich hörte von eine schräg angelegten Pflasterung der neuen Terrasse, weil dies enge Räume optisch größer macht. Von verschiedenen Abschnitten, die den Garten unterteilen könnten. Von Materialien, deren Namen ich direkt wieder vergaß.
Visionen hatten wir also, gingen damit allerdings nicht zum Arzt, sondern suchten das Gespräch mit Freunden und Bekannten. Irgendjemand, so hofften wir, würde von einem Landschaftsbüro oder Ähnlichem wissen, das ein bißchen alternativ-kreativ denkt statt Gärten wie aus dem Baumarkt-Katalog anzulegen. Und siehe da, ich bekam den entscheidenden Tipp:
„Kennst Du Baumrausch? Schau Dir die Website mal an, das könnte was für Euch sein.“
Baumrausch also, aha. Ich klickte mich durch die Website – ansprechend und inspirierend. Ich erzählte zwei, drei anderen Bekannten mit Sinn für Garten und Abneigung für Standardlösungen davon – sie bestätigten die Empfehlung. Ich schaute mir den temporären Garten von Baumrausch auf dem Ansgarihof an – ja, gefiel auch.
Hörer geschnappt, angerufen, Termin bei uns vereinbart.
Zugehört, überzeugt gewesen, Auftrag erteilt.
Die tolle Arbeit von Baumrausch
Im ersten Schritt hat Baumrausch einen maßstabsgerechten Entwurf als Vorschlag gezeichnet. Den sind wir durchgegangen und haben noch die ein oder andere Ergänzung untergebracht. Danach wurden erstmal die eigenen Hemdsärmel hochgekrempelt, denn die Vorbereitungen haben wir selbst übernommen: alte Terrasse zurückbauen, einen Fliederbaum fällen (da blutete mir ein bißchen das Herz) sowie alle Beete von Pflanzen und Unkraut befreien.
Und dann ging´s richtig rund. Mit Minibaggern, diversen Baumaterialien und Gerätschaften rückte unser Gartenteam an. Und man glaubt ja gar nicht, wie schnell plötzlich Arbeiten erledigt sind, für die man ohne das passende Equipment mühsam lange braucht.
Nachdem die entsprechenden Flächen freigebaggert waren, waren als erstes die Terrasse und die Form gebenden Mauern dran. Patchwork-Stil hatten wir uns ausgesucht, das heißt, es wurden unsere alten Platten mit verschiedenen anderen Steinen gemixt. Übrigens alles Steine, die schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Baumrausch greift viel auf Materialien zurück, die bei anderen Umbauten gerettet wurden und in neuen Projekten wiederverwendet werden können.
Das Wetter meinte es übrigens in den ingesamt drei Wochen, die unsere Umgestaltung dauerte, nicht besonders gut. Entweder war es brütend heiß oder es regnete in Strömen. Umso beeindruckter war ich von der stoischen Gelassenheit, mit der Marcel, Carla & Co. bei jeder Witterung weitermachten. Ich versuchte, es abwechselnd mit Eis, Kuchen, Keksen und Kaffee wieder gut zu machen.
Am Ende dann ging´s ans Pflanzen. Wir haben uns überwiegend für Stauden und Gräser entschieden – pflegeleicht eben. Wichtig war uns außerdem, dass es Pflanzen sind, die den heimischen Insekten gut tun. Auch in dieser Hinsicht hat uns Volker Kranz hervorragend beraten. Wir mussten uns eigentlich immer nur für Farbe und Form entscheiden, die im Garten dominieren sollen – die Auswahl an untereinander harmonierenden Pflanzen, die zu unseren Vorgaben passen, hat dann er übernommen. Hervorragend, denn in dieser Hinsicht haben wir gefährliches Halbwissen.
Vom öden zum mediterranen Reihenhaus-Garten
Das vollständige Ergebnis braucht noch Zeit. Alles ist eingepflanzt, doch die Stauden müssen mindestens zwei Jahre wachsen und der durch die Bauarbeiten strapazierte Rasen muss neu angesät werden. Unser Strandkorb (JUBELSCHREI!!!!!) kommt erst im Frühjahr und die Terrassenmöbel brauchen dringend eine Ölung. Doch was wir schon erkennen und erleben ist aber so, wie wir es uns gewünscht haben. Und so freuen wir uns auf die nächste Gartensaison, in der wir es uns draußen am Haus zufrieden gemütlich machen können.
Falls ihr also auch einen Faible für Naturmaterialien, ideenreiche ökologische Lösungen und etwas weniger Spießertum im Reihenhausgarten habt, dann könnte Baumrausch vielleicht auch für Euch ein passender Ansprechpartner sein. Baumrausch gestaltet übrigens neben privaten Gärten, sondern auch andere Landschaftsflächen. Öffentliche Spielplätze zum Beispiel.
Und jetzt interessiert mich noch eines brennend: Wie steht es um Eure Gärten? Detailreich gepflegtes Paradies oder vernachlässigtes Brachland? Und habt Ihr auch tolle Vorher-Nachher-Geschichten? Ich freue mich auf Eure Kommentare!
Wie schön! Was bisher zu sehen ist, sieht wirklich ziemlich gut aus! 🙂
Bilden die großen Balken einen überdachten Bereich?
Und der Strandkorb ist also endlich bestellt. Sehr, sehr cool! Bis zum nächsten Jahr sind dann bestimmt auch die neuen Pflanzen schon ein bisschen gewachsen. 🙂
Liebste Grüße!
Anja
Wow, das sieht toll aus! So eine hübsche Terasse und so ein cooles Mäuerchen 🙂
Ich habe leider nur einen Nord-West-Balkon, da wächst quasi nix. Letztes Jahr habe ich ihn aber trotzdem mal auf Vordermann gebracht und drüber gebloggt:
http://goldengelchen.blogspot.de/2014/06/balkon-make-over-foto-der-woche-24.html
Viele Grüße, Goldengelchen
Hallo Sandra,
ich habe es heute erst geschafft Deinen Beitrag zu lesen und fühlte mich sehr ertappt. Das kommt mir doch alles soooo bekannt vor, auch das mit dem Wetter ;). Bei uns kam vor drei Jahren die Idee unseren Garten „umzubauen“ und das von Grund auf. Ich hoffe wir sind dieses Jahr im Herbst endlich fertig. Derzeitig wird noch ein Holzofen gebaut und ein wenig Mutterboden wartet noch auf Verteilung. Vielleicht hast Du Lust bei unserem Vorher-Nacher zu luschern. http://www.fadenspannung-blog.de/gartenneubau-teil1/ (normalerweise poste ich keine Links, bitte lösche ihn wenn ernicht erwünscht ist) Teil 2 ist auch schon online. Die Patchworkmauer bei Dir ist wirklich der Hammer, ich bin ein wenig neidisch!
Sei lieb gegrüßt, Britta