Es ist ein typisches Phänomen der Selbständigkeit: Die eigenen Angelegenheiten rund um Büro-Orga, Strategie, Online-Auftritt oder auch technisches Equipment bleiben im Alltag häufig auf der Strecke. Auch bei mir! Bereits in Vollzeit hat mir der Wunsch, eine kreative Idee für die Weihnachtspost umzusetzen, meine Website endlich mal wieder zu aktualisieren oder eine Berufshaftpflicht abzuschließen, stets Probleme bereitet. Denn vor der Umsetzung braucht man schließlich auch Zeit, sich zu überlegen, was genau man machen möchte, und Zeit für Recherchen. Sich diese Zeit zu nehmen, wenn im Posteingang Kundenmails warten, ein Magazin bald in Druck muss oder eine Dienstreise ansteht – gar nicht so einfach. Warum? Weil sie sich unproduktiv anfühlt und weil sie kein Geld bringt. Vermeintlich!
In Wirklichkeit ist es nämlich genau andersherum: Durch die Optimierung der eigenen Abläufe, durch eine verbesserte Außendarstellung und/ oder durch neue unternehmerische Entscheidungen gewinnt man. Vielleicht mehr Zeit, weil regelmäßige Aufgaben effizienter gestaltet werden. Vielleicht einen neuen Kunden, weil man durch eine gut geplante Akquiseaktion aufgefallen ist. Vielleicht mehr Spaß an der eigenen Arbeit, weil man neue Inhalte hinzugefügt hat. Aber in jedem Fall gewinnt man.
In Teilzeit ist es besonders schwer, interne Angelgenheiten voranzutreiben. Wenn man die Uhr eh den ganzen Vormittag ticken hört, kann einem das Anschauen eines siebenminütigen Youtube-Tutorials zur Einrichtung eines Druckers oder die nicht enden wollende Fragenliste zur DSGVO schier in den Wahnsinn treiben. Das Resultat: ein schlechtes Gewissen mit Blick auf die unerledigten Ausfgaben oder ein fix dahingewurschteltes halbgares Ergebnis nach dem Motto „Um den Feinschliff kümmere ich mich, wenn mal wieder Zeit ist. “ Also nie.
Meine Lösung: Eine get shit done-Woche
In diesem Jahr habe ich etwas Neues ausprobiert, das mir so gut gefallen hat, dass ich es Euch unbedingt ans Herzen legen möchte: eine get shit done-Woche. Ich habe meine Sommerpause eine Woche länger als ich es normalerweise getan hätte geplant, diese zusätzliche Woche kinderfrei gestaltet (Ferien bei den Großeltern sind doch für alle Beteligten was Schönes, oder?) und mir eine Handvoll Dinge vorgenommen, die seit Ewigkeiten in meinem Kopf schlummerten. Die schlechte Nachricht: Ich habe davon nur die Hälfte geschafft (wer meine Instagramstories schaut, weiß, dass mir das Thema „Datenarchivierung und -sicherung“ unerwartet große, technische Schwierigkeiten bereitet und mich deutlich länger als geplant beschäftigt hat).
Die gute Nachricht: Die andere Hälfte der Dinge habe ich erledigt. In Ruhe. Konzentriert. Ohne Zeit im Nacken. Von A bis Z. Gerade das konsequente „Zuende-bringen“ hat am Ende unglaublich zufrieden gemacht. Denn ganz ehrlich: Als ich merkte, dass mich das Cloud-Thema so unfassbar aufhält und ich vermutlich nicht annähernd so viel in der Woche schaffen würde wie gehofft, war ich geneigt, das Thema halb fertig abzubrechen und etwas anderes anzufangen. Ich habe das nicht gemacht. Zum Glück!
Ich kann also nur uneingeschränkt empfehlen, Euch auch mal ein paar Tage oder gar eine Woche für Euer Business einzuräumen. Das ist nicht immer so leicht, aber es zahlt sich aus.
Eure Lösung: #getjobshitdone-Challenge bei Instagram
Um Euch ein wenig auf den Geschmack zu bringen und frei nach dem Motto „Auch kleine Schritte führen zum Ziel“ haben Katarina und ich uns etwas überlegt: Lasst uns im September und Oktober gemeinsam ein bißchen was im Büro wegrocken!
Auf dem Instagram-Account unseres Podcasts „WORK IS NOT A KINDERSPIEL“ wird am 3. September die Challenge #getjobshitdone starten. Acht Wochen lang gibt es jeweils am Montag ein Thema, für das Ihr Euch irgendwann in den folgenden Tagen eine Stunde, einen halben Tag oder vielleicht sogar einen Tag Zeit nehmt. So werden beispielsweise die Themen „Online-Auftritt“, „Finanzen“ und „Lernen“ dabei sein. Und auch mit einer konkreten Idee für Eure geschäftliche Weihnachtspost dürftet Ihr Ende Oktober dastehen.
Bitte beachtet: Es geht nicht darum, umfangreiche Projekte komplett umzusetzen – die Chance auf frustrierende Momente ist dabei zu groß. Ihr sollt nicht gleich eine ganz neue Website konzipieren, aber vielleicht endlich mal das neue Foto für Eure Profilseite von einem Fotografen aufnehmen lassen. Ihr sollt nicht Eure ganze Altervorsorge in einem ausgeklügelten Finanzplan klären, aber beispielsweise den Ordner für Eure Reisekosten anlegen, den Ihr schon so lange braucht. Zu den einzelnen Themen und zum Ablauf wird es aber rechtzeitig noch einen weiteren Blogbeitrag geben.
Na, seid Ihr dabei? Dann schnappt Euch doch schon mal ein Blatt Papier, um Eure persönliche Get shit done-Liste zu notieren. Und schaut in Euren Kalender, wann Ihr Euch den September- und Oktoberwochen Zeit für Internes einräumen könnt. Es ist übrigens streng genommen keine Challenge, die nur Selbständige absolvieren können. Auch die Festangestellten unter Euch haben sicher die ein oder andere unaufgeräumte Schublade oder ein Gespräch über eine gewünschte Gehaltserhöhung, die sie schon so lange vor sich herschieben…
Ende August werde ich hier auf dem Blog eine Übersicht über die einzelnen Themenwochen veröffentlichen. Auf Instagram gibt es natürlich zu Beginn jeder Woche auch ein paar Worte zum jeweils aktuellen Thema.
Ach, ich freu mich drauf!