Schietwetter-Retter für Bremer Fahrradliebhaber. Oder auch: Ich bin Fan vom WK-Bike.

Dass ich in Bremen am liebsten mit dem Fahrrad unterwegs bin, wisst Ihr längst. Selbst mit Kleinkind ist diese Art der Fortbewegung  dank Fahrradanhänger kein Problem. Wie man sich innerhalb Bremens freiwillig (!)  ins Auto setzt, ist mir echt ein Rätsel.  Gerade in diesen Tagen, wo zig Baustellen die Innenstadt und ihre Zufahrtsstraßen nahezu lahmlegen, bin ich froh, dass ich nicht mit dem PKW unterwegs sein muss. Es gibt nur wenige Situationen, in denen ich ein Auto vermisse. Hab ich dann mal eines zur Verfügung und nutze es, kriege ich oft die Krise: Parkplatzsuche, rote Ampeln, genervte Verkehrsteilnehmer… Nein danke! Von der Umwelt- und Lärmbelastung fange ich an dieser Stelle mal gar nicht an.

Aber ich will ehrlich zu Euch sein: Ich bin keine Allwetter-Fahrerin. Es regnet draußen kräftig? Dann bleibt mein Rad im Schuppen und ich fahre mit der BSAG umher. Das mag ich nicht so besonders, vor allem finde ich die Preise für ein Einzelticket inzwischen echt teuer. In regenreichen kalten Monaten kommen schnell 60 Euro an Fahrten auf meiner BOB-Karte zusammen, denn bei 2,80 Euro pro Strecke hab ich schon 5,60 Euro auf der Uhr, wenn ich einmal ins Büro und zurück fahre.

Was mich bislang besonders geärgert hat – und jetzt komme ich endlich mal zum WK-Bike – sind Situationen wie diese: Ich bin mit den Öffentlichen gefahren, weil megaöddeliges Wetter am Morgen war, wenn ich zurückfahre strahlt allerdings die Sonne oder das Wetter hat sich zumindest gebessert. Oder ich habe an solch einem fahrradlosen Arbeitstag einen Termin, der 10 Fahrradminuten entfernt läge, zu dem ich dann aber wieder mit Bus und Bahn fahren muss. Kostet unnötig Geld und meistens auch mehr Zeit. Die Frischluftkur durch die kleine Fahrt bleibt ebenfalls aus. Das hat mich in der Vergangenheit wirklich sehr häufig gekekst.

Und genau deshalb bin ich ein riesiger Fan von den WK-Bikes, die sich ins Stadtbild geschlichen haben. Überall sieht man sie inzwischen herumstehen, in der Innenstadt sehr häufig, an typischen Pendlerstationen auch und selbst in innenstadtfernen Stadtteilen habe ich sie schon gesichtet. Bei mir vorm Büro steht nahezu auch immer eines.

WK-Bikes: Supersimple Abwicklung – i like!

Die WK-Bikes sind Mieträder, die über die nextbike-App verwaltet werden. Ihr legt Euch dort einen Account an, gebt eine Zahlungsvariante ein – und schon kann es losgehen. Seht Ihr ein WK-Bike, das Ihr Euch schnappen wollt, scannt ihr mit der App einen Code oder gebt dort die Radnummer ein und schon öffnet sich das Schloss. Ab diesem Zeitpunkt läuft auch die Mietzeit: die erste und jede weitere halbe Stunde kostet einen Euro, bis max. 9 Euro pro Tag.

Seid Ihr an Eurem Ziel angekommen, stellt Ihr das Rad an passender Stelle ab, schließt das Schloss wieder – fertig. Ich finde es phantastisch, dass man die Räder nicht an bestimmten Sammelpunkten abgeben muss, sondern wirklich überall abstellen kann. Natürlich nicht mitten in den Weg oder so dass, der nächste ewig suchen muss, is klar. Was für mich als Selbständige ebenfalls gut ist: Ich kann am Ende einer Fahrt angeben, ob ich dienstlich unterwegs war. So hab ich für meine Buchhaltung auch einen guten Überlick über jobbedingte Ausgaben für das WK-Bike.

Über die App könnt Ihr außerdem gezielt nach Rädern suchen. Wenn Ihr Euch in Eurem Umkreis umschaut, aber keines erblickt, dann lasst Ihr Euch einfach in der App auf einer Karte anzeigen, wo die nächsten Bikes zu finden sind. Easy!

Mein Fazit der ersten vier Fahrten: Für überschaubare Strecken im Stadtverkehr sind die WK-Bikes eine echte Lösung für Fahrradliebhaber wie mich, die wetterbedingt oder aus anderen Umständen ihr eigenes Rad gerade nicht parat haben. Die Räder sind zwar nicht besonders hübsch anzuschauen, aber hey, darum geht´s ja nicht. Ich freue mich sehr über dieses vergleichsweise neue Angebot, das wieder ein Schritt mehr in Richtung Nachhaltigkeit und autofreie Innenstadt (was wäre das für ein Traum!) ist. Ich hoffe sehr, dass Vandalismus oder ähnliche unnötige Probleme das Konzept nicht kaputt machen.

Habt ihr die WK-Bikes denn auch schon mal ausprobiert?

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

2 thoughts on “Schietwetter-Retter für Bremer Fahrradliebhaber. Oder auch: Ich bin Fan vom WK-Bike.

  1. Liebe Sandra,

    ganz herzlichen Dank fürs Ausprobieren. Ich hatte schon auf IG gesehen, dass du vor den gleichen Fragen hinsichtlich der Kosten bzw. Abos stand wie ich.
    Mich hat das immer vom Mieten abgehalten.
    Dabei vermisse ich als Bahnpendlerin das Rad fahren in der Stadt. Ein Rad an den Bahnhof zu stellen, war mir immer zu unsicher.
    Gestern habe ich deinen Artikel gelesen, App runtergeladen, Account eingerichtet und den Helm eingepackt.
    Der Sattel des WK-Bikes am Hauptbahnhof war zwar mit Vogelsch… dekoriert, aber das Ausleihen & Abstellen lief – so wie von dir beschrieben – ganz einfach.
    Danke für den Tipp!!!

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