Gib dem Lagerkoller keine Chance! Oder auch: Indoor-Unternehmungen mit Kleinkind im Bremer Winter

Wir gehören ja durchaus zur hartgesottenen Sorte und sind mit dem Lütten auch bei Minusgraden oder Schietwetter zumindest einmal am Tag draußen. Aber beim aktuellen Dauerregen verlässt selbst uns die Lust, Outdoor unterwegs zu sein. Und so saß ich im Januar schon an einigen Nachmittagen auf dem Spielteppich, gelangweilt vom stundenlangen Lego-Bauen  und puzzeln. Wie das so ist: An solchen Tagen will mir dann partout nicht einfallen, was wir unternehmen könnten. Schluss damit! Sowohl für Euch als auch für mich bei spontanem Gedächtnisschwund bündle ich hiermit meine persönlichen Empfehlungen, wie man auch bei anhaltend schlechtem Wetter in Bremen dem Lagerkoller entfliehen kann.

Schlechtes Wetter in Bremen: Unternehmungen mit Kleinkind

Waffeln essen bei „Für Elise“

Das beste Café, um mit Kind einen gemütlichen Nachmittag außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen, findet Ihr in Walle. Das „Für Elise“ hat eine großzügige Spielecke, sowohl im Hauptraum als auch im Souterrain. Sogar einen beleuchteten Spieltisch à la Montessori in einem kleinen Zelt gibt es. Und Waffeln – leeeeeckere Waffeln. Absolute Empfehlung, nicht nur für Eltern mit Kind, sondern für alle, die gern im muckeliger Atmosphäre durch große Fensterflächen den prasselnden Regen draußen beobachten mögen.

Spielen im SOS-Kinderdorf

Man muss ein bißchen recherchieren,  aber dann findet man eigentlich für jeden Stadtteil eine Art Spieletreff oder Familiennachmittag, zu dem man ohne Anmeldung gehen kann. Spontan fallen mir die Kreativen Kindernachmittags im SOS Kinderdorf (Neustadt, aktuell montags, dienstags und donnerstags 15.30 Uhr) oder auch VAHRmilie in der Berliner Freiheit (sonntags) ein.

Figurentheater genießen bei „Mensch Puppe“

Zugegeben: Diese zauberhaft Unternehmung klappt in der Regel nicht spontan, weil die Stücke immer flott im Voraus ausverkauft sind. Aber wenn man im Dezember einfach mal ein, zwei Termine bei „Mensch Puppe“ reserviert, stehen die Chance gut, dass man sich dann im Januar oder Februar kräftig freut, dem öddligen Tag für 45 Minuten mit liebevollem Puppentheater zu entfliehen. Und selbst wenn es doch ein herrlicher Wintertag ist, werdet Ihr den Besuch nicht bereuen. Namensliste statt Onlinetickets, echtes Glöckchen statt Lautsprecherdurchsage, liebevolles Bühnenbild statt Computeranimation, lümmelnde lachende Kinder auf dem Boden statt steifes Stühlesitzen und Waffeln im Foyer nach der 45-minütigen Vorstellung – ich bin sehr angetan von diesem kleinen Kulturort im Viertel.

Kunst gucken in der Kunsthalle

Einem  knapp Dreijähriger ist es noch vergleichsweise egal, welche Ausstellung er besucht. Große Räume, Bilder, Skulpturen, Toninstallationen – alles ist interessant weil unbekannt. Also warum nicht einfach mal in die Dauerausstellung der Kunsthalle gehen? Besondes faszinierend für kleine Gäste ist dabei das Lichtkunstwerk von James Turrell, das sich über alle Etagen erstreckt und den Sternenhimmel zum Greifen nah scheinen lässt. Für uns Erwachsene fühlt es sich ziemlich mulmig an, drüberzulaufen. Die  Kleinen haben da in der Regel weniger Furcht.

Plantschen in der Grafttherme

Ins Schwimmbad zu düsen ist gerade am Wochenende eine naheligende Unternehmung. Ein schönes Schwimmbad ist hingegend nicht ganz so nah. Ich persönlich finde die Bremer Schwimmbäder für einen Aufenthalt mit Kleinkind allesamt nicht so pralle. Daher waren wir Anfang des Jahres mal in der Grafttherme in Delmenhorst und dort ist das Kleinkindbereich gut gelungen. Was ich aber noch viel wichtiger fand: Die Raumtemperatur war angenehm. Ich finde nichts schlimmer, als als Elternteil zu bibbern, weil man nass nur bis zum Bauchnabel in einem flachen Becken sitzt und die Raumluft zu kalt ist. Brrr.

Stöbern in der Stadtbibliothek

Ja, lesen kann man natürlich auch zuhause, aber wie gesagt: Manchmal braucht es einfach einen Tapetenwechsel, um einen Lagerkoller zu vermeiden. Ein Sprung in die 3. Etage der Stadtbibliothek ist dann hervorragend: Andere Kinder flitzen umher, man kann vor Ort ein paar Bücher anschauen und sich natürlich für die kommenden Schietwetternachmittage mit neuen Titeln und Tonies eindecken. Ja, richtig gelesen: In der Stadtbibliothek gibt es auch Tonie-Figuren zum Ausleihen.  Nach Eurem Besuch schlürft Ihr dann noch ein heißes Süppchen bei Emmis oder gönnt Euch was Schokoladiges bei Maitre St.Stefan.

So, und jetzt seid Ihr dran. Denn es gibt sicher noch unzählige Tipps von Euch, die ich noch so gar nicht auf dem Schirm habe. Verratet Ihr mir und allen anderen Lesern, was Ihr an Schlechtwetter-Tage im Winter mit einem Kleinkind unternehmt?

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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