Ideen für einen Kindergeburtstag auszuklamüsern, ist ja per se nicht unbedingt die leichtgängigste Sache. Findet der Geburtstag dann noch in einem kalten Monat – wie bei uns im Februar – statt, ist das Ganze besonders herausfordernd. Spontan schließt man das Feiern im Freien nämlich sofort aus, was die Möglichkeiten erheblich einschränkt. Je länger ich Anfang dieses Jahres allerdings darüber nachdachte, wie wir den dritten Geburtstag des Lütten feiern, desto absurder schien mir die Angst vor schlechtem Wetter. Und deshalb planten wir dann doch eine Outdoor-Feier. Auf einer Bremer Kinder- und Jugendfarm in Bremen.

Fakt ist: Fast alle Kinder lieben es draußen, egal bei welcher Witterung. Und dank Matschhosen, Schneeanzügen und Thermostrupfhose sind sie selbst bei kaltem Schietwetter warm eingepackt. Wenn man also ehrlich ist, sind eher wir Erwachsenen die Weicheier, die lieber mit einem Latte Macchiato auf der gepolsterten Couch im geheizten Wohnzimmer sitzen statt mit hochgezogenen Schultern auf dem Waldspielplatz frösteln.  Aber um uns geht es an solch einem Tag ja nicht, sondern um das Geburtstagskind. Und spätestens als sich unseres zum Wiegenfest einen „Wald“ gewünscht hast, war klar: Wir feiern draußen. Wohnzimmer als Plan B geht im Notfall (was für uns Dauerregen bedeutet hätte)  ja immer.

Kindergeburtstag in Bremen: Waldspielplätze

Eigentlich sollte es also in den Wald gehen. Ich grübelte, wo es im Bürgerpark oder in anderen Waldstücken einen Spielplatz gibt, der auch einen Unterstand bietet. Für den Fall eines Regenschauers. Mir fiel aber nichts ein. Gar nichts. Ich befragte daraufhin meine Instagram-Community. Auf die ist immer Verlass und so erreichten mich auch dieses Mal einige Antworten, als ich nach einem Waldspielplatz mit Regenschutz fragte. Am häufigsten wurden der Waldspielplatz in Bruchhausen-Vilsen und der Waldspielplatz im Stadtwald  Verden genannt. Zwei Tipps, die ich demnächst auf jeden Fall mal ausprobieren möchte, für die Feier eines Dreijährigen erschien mir die Distanz dann aber doch zu weit. Vor allem, weil es eine Familie unter den Gästen gab, die kein Auto hat.

Das interessante und traurige Resultate der Umfrage aber war, dass niemand einen passenden Waldspielplatz innerhalb Bremens kennt. (Wenn ihr noch einen überraschenden Hinweis habt, gern her damit!). Also erweiterten wir den Begriff „Wald“ großzügig auf die Bedeutung „naturverbunden draußen“ – und zack, war die Idee der Kinder- und Jugendfarm geboren. Der Lütte und ich sind schon häufiger auf der in Habenhausen gewesen und dort haben wir dann schließlich zusammen mit einem Mädchen aus dem Freundeskreis, das ebenfalls im Februar 3 wurde, einen Kindergeburtstag ausgerichtet.

Kindergeburtstag auf der Kinder- und Jugendfarm Habenhausen

Mögliche Termine: Die Kinder- und Jugendfarm Habenhausen ist für die Öffentlichkeit nur werktags geöffnet. Geburtstagsfeiern oder andere Gruppenbuchungen am Wochenende sind dort aber möglich. Diese solltet Ihr – vor allem in der wärmeren Jahreszeit – frühzeitig anmelden. Ich habe gehört, dass ein Jahr Vorlauf für manche Termine zwingend notwendig ist. Bei uns klappte es deeeeutlich kurzfristiger. Anfang Februar zieht es eben noch nicht so viele nach draußen.

Habt Ihr einen Termin am Wochenende reserviert, könnt Ihr am Freitag zuvor den Schlüssel für das Gelände und den Pavillon, der Küche, Toiletten und einen Aufenthaltsraum enthält, abholen. In der Regel seid Ihr am Wochenende nämlich tatsächlich allein vor Ort. Es sei denn, Ihr bucht einen Programmpunkt dazu.

Bei uns war das eine betreute Fütterungsrunde, die ungefähr 45 Minuten dauerte. Ich war erst skeptisch, ob Dreijährige so etwas schon in Ruhe mitmachen. Aber was soll ich sagen: Ja, fast alle der zehn Kinder hingen an den Lippen der jungen Mannes, der die Gruppe zwischen Hühnern, Schweinen, Kaninchen und Co. hin- und herführte. Sie machten alle erstaunlich gut mit, hielten sich beim Füttern an die zuvor festgelegten Regeln und waren mit Eifer dabei. Hätte ich wie gesagt nicht unbedingt erwartet, war aber bezaubernd anzusehen.

Essen und Trinken: Für die Verpflegung sorgt Ihr selbst. Wir hatten Kuchen, Saft, Tee und Kaffee sowie eine Suppe, Würstchen und Teig für Stockbrot dabei. Ja, Stockbrot – es gibt nämliche eine Feuerstelle. Supergemütlich und eine gute Möglichkeit sich aufzuwärmen, sollte es kälter sein. Das Holz dafür gibt es vor Ort und ist in der Miete enthalten. Stöcker, um die Würstchen und den Teig aufzuspießen, müsst Ihr allerdings selbst mitbringen.

Ausstattung vor Ort: Was es ebenfalls vor Ort gibt: eine Kaffeemaschine, Thermoskannen, einen Herd und einen Wasserkocher. Tassen und Teller ebenfalls. Wir hatten einiges davon selbst mitgebracht, hätten wir aber gar nicht unbedingt machen müssen, wie wir dann feststellten. Sitzgelegenheiten sind auch vorhanden, sowohl am Pavillon als auch am Lagerfeuer. Wenn Ihr es richtig gemütlich haben wollt, könnt Ihr noch ein paar Sitzkissen und Decken mitbringen.

Gefahrenquellen: Was man in Hinblick auf die Sicherheit der Kindern beachten muss, ist die Weitläufigkeit des Geländes. Überall gibt es etwas zu entdecken und es ist schwierig, die gesamte Gruppe permanent im Blick zu haben. Während die einen mit dem Bobbycar den Hühel hinabfahren, streicheln andere weiter hinten die Schafe, wieder andere müssen auf Toilette oder rutschen auf dem kleinen Spielplatz und vielleicht zieht es auch jemanden an die kleine Wasserstelle, die vor Ort ist.

Gerade das Wasser kann gefährlich werden, daher würde ich persönlich eine Feier auf der Kinder- und Jugendfarm Habenhausen nie ohne die zugehörigen Eltern der Kinder veranstalten. Die Verantwortung würde ich nicht tragen wollen – das Gelände ist einfach zu groß. Dadurch aber eben auch ein Abenteuerspielplatz XXL und eine perfekte Location für einen tollen Tag!

Bei Fräulein K sagt ja hatte ich übrigens noch eine passende Spielidee gefunden, die wir dann noch umgesetzt haben: ein Natur-Bingo. Für die Altersklasse ab 3 Jahre echt super zu absolvieren. Wer alle Naturmaterialien gesammelt hatte, bekam eine kleine Überraschungstüte mit einem Stempel bzw. Klebestickern, einer Luftschlange und einer kleinen Tüte Gummibärchen.

Kosten: Wir haben für die Miete des Geländes ide Wintersaisonpreis von 60 Euro bezahlt, für die Fütterungsrunde nochmal 20 Euro. Da wir mit zwei Familien Gastgeber waren, teilte sich das nochmal auf – also 40 Euro pro Kopf plus Speisen und Getränke. Ich finde, dieses Investition hat sich mehr als ausgezahlt. Die Kids waren wirklich sehr happy am Ende!

Falls Ihr noch organisatorische Fragen habt, stellt sie mir gern in den Kommentaren. Dort freue ich mich auch über weitere Ideen für Winterkindergeburtstage in Bremen – der vierte Geburtstag kommt bestimmt 🙂