So richtig konnte ich mir ja nichts darunter vorstellen, als ich vor einigen Monaten hörte, dass in der Nähe des Molenturms ein Strand entstünde. Genau deshalb habe ich mich gestern aufs Rad geschwungen und mir den vor einigen Tagen eröffneten Waller Sand mal angeschaut.
Ein paar Sonnenschirme wie auf Tahiti links, ein kleiner Bagger, der die Pfosten für die noch fehlenden Zäume einstößt rechts – und dazwischen ´ne Menge Sand. Als ich mein Fahrrad am Ende der Überseepromenade abstelle, bin ich noch etwas unentschlossen, wie ich den neuen Strand vis à vis zum Molenturm so finden soll. Nur wenige Minuten später ist mein Urteil allerdings eindeutig: Eine richtig gute Idee war das, hier einen Ort zum Verweilen einzurichten.
Waller Sand: Matschen am Molenturm
Der Lütte und ich sitzen mit einem Mittagssnack, den wir uns beim benachbarten Bäcker ergattert haben, auf einer der wenigen Strandliegen und blicken in Richtung Norden. Auf dem Wasser fährt gerade ein dickes Transportschiff stadteinwärts, die Möwen sitzen kreischend auf den Geländern der Schiffsanleger und die Sonne kämpft sich immer weiter durch den Himmel. Eine halbe Stunde später haben wir beide Jacke und Schuhe augezogen, das Kind verzichtet außerdem auf seine Jeans. Denn es gibt zwei Wasserpumpen, an denen Kinder hervorragend herumspritzen und matschen können. Weil sie bereits in Betrieb sind, ist die Rollenverteilung schnell klar: Ich pumpe, der Lütte hüpft durch den Wasserstrahl.
Der Waller Sand ist nicht zum Schwimmen gedacht, das hatte ich bereits gehört. Fragte mich daher, wie man Kinder wohl davon abhalten könne, dem Reiz des funkelnden Wassers zu widerstehen. Seit dem furchtbaren Badeunfall am Café Sand im vergangenen Sommer bin ich noch besorgter, wenn wir an Badestellen unterwegs sind als ich es schon vorher war. Überraschenderweise gibt es dahingegend aber weniger Probleme als ich befürchtet habe: durch die gestalterische Unterbrechung zwischen Wasser und Sand mit Steinen und einem befestigten Weg kommen Kinder gar nicht unmittelbar auf die Idee, ins Wasser springen zu können. Die Wasserpumpen sind zudem ein hervorragendes Ablenkungsmanöver.
Gelungen ist auch die barrierefrei Wegführung zum Molenturm, dessen Zugang ebenfalls erneuert und jetzt mit Sitzgelegenheiten ausgestattet wurde. Ich mochte die verwilderte Variante des Zugangs, der den kleinen Leuchtturm viele Jahre eher zu einem Geheimtipp machte, zwar auch sehr, aber durch die Wohn-Bebauung bis in den hinteren Teil der Überseestadt ist es nur folgerichtig, den Weg zum Molenturm ansprechender zu gestalten.
Waller Sand: Infrastruktur am Standstrand
Toiletten gibt es neben der Aussichtsplattform am Waller Sand, Parkplätze sind in kleiner Zahl vorhanden. Was das gastronomische Angebot in der Umgebung angeht, so gibt es den schon genannten Bäcker sowie das Yup Yup. Der nächste Kiosk ist – wenn ich das richtig sehe – am Skatepark zu finden. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die freie Fläche am Wendebecken noch für Toiletten und/ oder eine kleine saisonale Beach-Bar genutzt wird. Sinnvoll wäre es in jedem Fall.
Mein Gesamturteil: Der Waller Sand ist ein schönes Ziel für eine Radtour, für Kinder geeignet (Sonnenhut und -schutz nicht vergessen, es gibt wenig Schatten!) und eine idelae Location, um die Bremer Sonne über der Weser untergehen zu lassen. Der Blick in die Weite einerseits und auf den Holzhafen und den riesigen Getreidespeicher andererseit ist großartig. Dazu ein kühles Bier in der Hand und die Füße im Sand… Bestens!
Waller Sand
Am Ende der Überseepromenade
ÖPNV: Fähre Pusdorp ab Anleger Waterfront/Pier 2, Buslinien 26 oder 28 bis Haltestelle „Silbermannstraße“ (von dort aus läuft man ca. 15 Minuten)
Hallo Sandra,
eine mobile Toilettenanlage befindet sich derzeit unterhalb der kleinen Aussichtsplattform.
Diese mobile Anlage soll zu einem späteren Zeitpunkt durch eine dauerhafte Anlage ersetzt werden.
Liebe Grüße
Paul
Danke für die Info Paul. Habe ich im Text ergänzt!