Unvergessliche Sommerferien. Oder auch: Warum Eure Kindheits-Erinnerungen die beste Inspiration sind

Vor Kurzem radelte ich abends bei lauen Temperaturen durch ein Bremer Parzellengebiet. Dort wurde gegrillt, Rasen gemäht,  geschaukelt und gewässert. In der Luft lag der typische Geruch eines unbeschwerten Sommertages – und der verursachte einen Flashback. Plötzlich war ich wieder die Sandra, die in einem viel zu bunten Badeanzug Ende der 1980er Jahre durch den Rasensprenger hüpft. Deren Haare noch nach Chlor aus dem Freibad riechen und die unbedingt nochmal auf der Straße Federball spielen will. Und während vor meinem inneren Auge immer neue Sommerbilder auftauchten , dämmerte es mir: Eigene Kindheits-Erinnerungen sind die wohl beste Familien-Bucketlist für den Sommer.

Es ist doch irgendwie verrückt – jede*r von uns verbindet mit den Sommerferien ein besonders gutes Gefühl. Wohlmöglich ein vollkommen trügerisches, weil es in den 1980er Jahren nicht so viel weniger geregnet hat als wir heute glauben. Weil natürlich auch unsere Eltern in den sechs Wochen schulfrei nicht permanent mit uns tolle Sachen unternehmen konnten, sondern auch arbeiten mussten. Weil wir uns bestimmt auch mal gelangweilt haben. Aber der Bodensatz all der Sommer-Erlebnisse, er ergibt am Ende doch einen süßen Sirup, dessen Geschmack wir noch lebhaft auf der Zunge spüren.

Sommer-Bucket List für Familien: Kramt in Eurer Erinnerung!

Und wünsche wir uns nicht alle, dass es unseren Kindern in zwei, drei Jahrzehnten ähnlich geht? Dass  Rituale und unvergessliche Momente ihre Erinnerungen an die Sommerferien prägen? Ich glaube, unsere eigenen Erinnerung sind die beste Inspiration auf die Frage, was es dafür braucht. Was Kinder in den 80ern und 90ern sommerglücklich gemacht hat, ist noch längst nicht aus der Mode. In diesem Sinne möchte ich Euch dazu einladen, Euch (am besten mit Eurem Partner/ Eurer Partnerin) einmal gemütlich hinzusetzen und über das zu sprechen, was Euch über Eure Sommer als Kind in Erinnerung geblieben ist.

Bei mir tauchen uter anderem folgende Momente auf:

  • Ausflüge an den See // Und wisst Ihr, was mir dabei insbesondere im Gedächtnis geblieben ist? Die Kühlbox, die immer prall gefüllt war mit Proviant. Mit Melonenstücken, Getränken, Salat… Bestimmt habe ich vor Ort dennoch nach Pommes und Eis vom Kiosk gefragt, aber wichtig scheint diese elterliche Verpflegung wohl dennoch für mich gewesen zu sein. Memo an mich: Weiterhin immer Snackboxen packen für Ausflüge – auch wenn der Lütte momentan fast nichts davon essen möchte. Und mich nochmal mit den Seen in der Umgebung von Bremen beschäftigen.

 

  • barfuss über den Asphalt // Asphalt, der noch Reste der Tageshitze ausstrahlt, gehört für mich absolut zum Sommer. Lang ist es her, dass ich diese unverwechselbare Wärme unter den Fußsohlen zuletzt gefühlt habe. Hoffentlichen haben wir dieses Jahr mehr davon. Memo an mich: Kind so oft wie möglich ohne Schuhe rumlaufen lassen. Nicht nur im Sand oder Gras.

 

  • dem Eiswagen hinterher // Ob es das heute überhaupt noch irgendwo gibt? Einen durch die Stadt fahrenden Eiswagen, der sich durch das Läuten einer Glocke bemerkbar macht? Bei uns gab es in den 80ern einen – und wie großartig war es immer, ihn noch in letzter Minute rechtzeitig mit Kleingeld in der Hand an der Straßenecke zu erreichen. Klappte nicht immer, aber wenn, dann schmeckte das Eis natürlich besonders gut. Memo an mich: Mal rauskrigen, welche Eiswagen es neben dem im Bürgerpark noch gibt, die nicht ständig da sind. Damit wir einen kleinen Eis-Nervenkitzel erleben.

 

  • Bewegungsspiele auf der Straße // Wie oben schon angeklungen, bin ich oft mit einem meiner Eltern – meist mit meinem Vater – abends noch zum Federball spielen auf unsere wenig befahrene Straße gegangen. Oder wir haben im Garten dieses Spiel mit dem Ball gespielt, der an den tellergoßen Scheiben, die man in der Hand hält,  mit Klett hängebleibt. Oder Tischtennis. Oder Boule. Memo an mich: So oft wie möglich „Ja“ sagen, wenn der Lütte abens nochmal mit dem Fußball auf die Wiese gegenüber unseres Hauses gehen möchte.

 

  • Pizza bestellen // In meiner Heimatstadt gab es eine wirklich wunderbare Pizzeria namens „Pizza Garten“. Und passenderweise haben wir dort im Sommer immer mal wieder Pizza bestellt, sie mit dem Auto abgeholt und dann auf der Terrasse im Garten vertilgt. Ich fand das immer mega! Memo an mich: Nicht immer so streng mit uns sein in Sachen Essensgestaltung, sondern auch einfach mal eine bestellte Pizza unter freiem Himmel essen.

 

  • spät ins Bett // Im Sommer war ich in unserem Viertel auch abends noch mit meinen Freunden unterwegs. Erlaubterweise streunerte ich noch zu Uhrzeiten durch die Straßen, an denen man außerhalb der Ferien eigentlich schon längst im Bett liegen musste. Memo an mich: Den disziplinierten Tagesrythmus in den Ferien einfach mal über Bord schmeißen.

 

  • Urlaubstraditionen// Letztes Jahr habe ich ja darüber gebloggt, wie sehr mich die nahezu jährlichen Familienurlaube in Kärnten auf immer dem gleichen Bauernhof geprägt haben. Die gehören ganz fest in meine Kindheitserinnerungen. Memo an mich: Nicht unbedingt abenteuerlustig jedes Jahr woanders hinfahren, sondern  über Traditionen nachdenken. Wenn nicht beim Ort, dann vielleicht bei der Urlaubsform. Camper sind ja bei vielen Familien hoch im Kurs, ne? (Nein, bei mir nicht :-))

Abgesehen vom Urlaub und der bestellten Pizza sind das da oben alles Dinge, für die es gar nicht viele Euros braucht. Es sind Sinneswahrnehmungen,  kleine Rituale und recht simple Momente, die in der Summer eine Sommer machen können.

Ich bin unglaublich neugierig, welche Bilder auftauchen, wenn Ihr Eure Sommer-Erinnungskiste öffnet. Verratet ihr es mir?

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

3 thoughts on “Unvergessliche Sommerferien. Oder auch: Warum Eure Kindheits-Erinnerungen die beste Inspiration sind

  1. Liebe Sandra,
    Was für ein toller Post…vielen Dank für die Erinnerung daran, sich einfach mal zurück zu erinnern. Meine Tochter wird erst 2 aber trotzdem bin ich immer am überlegen was man denn tolles unternehmen kann und oftmals vergisst man dann tatsächlich die einfach Dinge… Und verrückterweise erinnere ich mich auch viel mehr an sommerrituale etc aus der kindheit wie an grosse Ausflüge in freizeitparks etc.
    Liebe Grüße und besonders tolle Sommerferien wünsche ich euch,
    Steffi

  2. Da kommen Erinnerungen hoch 🙂
    Ebenfalls als Kind der 80er und ebenfalls in Bremen aufgewachsen, sind das fast haargenau meine Erlebnisse!
    Mit allen Nachbarskindern zusammen haben wir viel gemeinsam in den Sommerferien gemacht. Meine Mama war „nur Hausfrau“ 😉 und somit immer alle Kinder bei uns.
    Wir haben Lagerfeuer gemacht und Kartoffeln darin gegart und dann auf unseren Liegen im Garten unter freiem Himmel geschlafen und Sternschnuppen gezählt <3

  3. Die Kühlbox! Auch eine meiner besten Kindheisterinnerungen 🙂 Ich esse eben gern. Und tatsächlich waren die Tage am Strand (also an der Ostsee) oder am nahen Badesee schier unendlich und die besten überhaupt.
    Das versuchen auch wir, im Blick zu behalten. Man versucht ja doch immer, „etwas zu bieten“ und im Endeffekt artet das nur in Stress aus. Braucht kein Mensch. Also ein bisschen mehr Ruhe und viel mehr Meer und schon soll’s wohl klappen, mit der Urlaubsbesinnlichkeit. Das Wetter lädt ja in den nächsten Tagen auch dazu ein, einfach mal die Zehen in den Sand zu halten und das Gesicht in die Sonne zu strecken.

    <3

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