Festivalbändchen mit Mehrwert. Oder auch: 5 Tipps, wie Euer Kind in der Öffentlichkeit nicht verloren geht

Als ich letzte Woche mit meinem Mann auf der Breminale unterwegs war, witzelte ich noch darüber, dass ich ihn dank seiner grellgrünen Regenjacke im Getümmel nicht verlieren würde. Zwei Tage später war ich dann mit dem Lütten auf dem Festival am Osterdeich unterwegs – und froh, dass er derzeit sehr gern Händchen hält. Denn ein auffälliges Erkennungszeichen oder gar Informationen über ihn, über die er schnell wieder auffindbar gewesen wäre, trug er nicht bei sich. Und das ist bei wuseligen Veranstaltungen dieser Art gar nicht so gut. Aus diesem aktuellen Anlass folgen (sowohl für Euch als auch als Reminder für mich) fünf Tipps, die helfen können, dass ein Kind in der Öffentlichkeit nicht verloren geht.

Fünf Tipps, wie Euer Kind auf Veranstaltungen nicht verloren geht

Namen und Adresse üben: Wir haben früh damit begonnen, dem Lütten immer mal wieder seinen vollständigen Namen und unsere Adresse zu nennen. Seit Beginn des Spracherwerbs, wenn ich recht überlegen. Außerdem haben wir mit ihm auch unsere vollständigen Namen geübt. Die Infos sitzen einwandfrei – zumindest, wenn wir ihn danach fragen. Eine Garantie, dass er Fremden gegenüber in einer unklaren Situation richtig (oder überhaupt) auf Fragen nach diesen persönlichen Daten antwortet, gibt es aber natürlich nicht. Dennoch finde ich es beruhigend, dass er sie kennt und im besten Fall sagen kann, in welcher Straße er in welcher Hausnummer wohnt und wie seine Eltern heißen.

Arm-Bändchen mit Telefonnummer: Auf manche simplen Sachen kommt man einfach nicht selbst, da müssen einen erst andere drauf stoßen. So geschehen beim Summerstale Festival vor einem Jahr, als wir an der Kasse ein Blanko-Armbändchen ausgehändigt bekamen, auf dem wir den Namen und eine Notfallnummer notieren konnten, sollte der Lütte verloren gehen. Mir fiel es echt wie Schuppen von den Augen! Warum hatte ich mir um dieses Thema nicht schon längst Gedanken gemacht? Warum war ich darauf nicht schon längst vorbereitet? Ein klein wenig meldete sich mein schlechtes Gewissen. Größer hingegen war die Dankbarkeit gegenüber des Veranstalters, dass er sich über so etwas Gedanken macht und mich auf diese Weise sogar noch für ein Thema sensibilsiert, das ich nicht auf dem Schirm hatte. (Übrigens: Die DLRG verteilt an der Küste auch solche Bändchen. Danke Bella, für den Hinweis).

Ich verließ das wunderbare Festival in der Lüneburger Heide damals nicht nur mit herausragend guter Laune (ich bin so traurig, dass ich dieses Mal nicht dort sein kann!), sondern auch mit dem guten Vorsatz, solche Armbändchen mal anzuschaffen, um sie parat zu haben, wenn die nächste größere Veranstaltung ansteht. Tja nun… knapp ein Jahr hat es gedauert, bis ich diesen Vorsatz gestern nun in die Tat umgesetzt habe. Aber immerhin – pünktlich zum anstehenden Sommerurlaub flattern morgen zwei in unser Haus.

Bestellt habe ich sie bei gutmarkiert. Nö, keine Kooperation, einfach nach Googlerecherche ausgewählt und selbst bezahlt. Ich habe mich dazu entschieden, meine die Handynummer bzw. die meines Mannes sowie unseren Familiennamen auf das Band stanzen zu lassen. Den Vornamen unseres Kindes gebe ich aus Prinzip nirgends an, wo er öffentlich sichtbar ist, seitdem ich einmal eine Info der Polizei gelesen habe, dass Pädophile sich unter anderem Vertrauen von Kindern erschleichen, indem sie deren Vornamen nutzen und so tun, als wüssten sie den, weil sie mit den Eltern befreundet seien.

Nummer auf den Arm schreiben: Ihr habt verpennt, so ein Bändchen rechzeitig zu besorgen und steht nun ratlos auf einem riesigen Kinderfest? Dann schnappt Euch nen Kuli oder einen Filzstift und schreibt Eure Nummer oder eine andere wichtige Info (Allergien beispielsweise) einfach auf den Arm des Kindes.

Kleidung in auffälligen Farben: Eine Instagram-Userin schrieb mir gestern, als ich das Thema in meiner Story aufgegriffen habe, dass sie für ihren Sohn ein neongelbes Oberteil aus dem Sportgeschäft angeschafft habe, auf das sie dann noch eine Telefonnummer hat plotten lassen. Auffällige Farben sind tatsächlich ne gute Idee – mein Eingangsbeispiel von der Breminale zeigt ja, wie gut das funktioniert. Meist merkt man ja schnell, dass das Kind nicht mehr neben einem ist. Vermutlich ist es dann theoretisch sogar noch in Sichtweite – aber man erkennt es vielleicht nicht so schnell, weil es in Blau, Grau oder einer anderen gedeckten Farbe unterwegs ist und so vom Einheitsbrei der Menschenmenge „verschluckt“ wird. Also beim Anziehen an Festivaltagen einfach mal Mut zur Farbe habe!

Treffpunkte / Ansprechpartner für den Notfall nennen: Ich bin niemand, die ihrem Kind bei jeder Gelegenheit Angst macht, indem sie darauf hinweise, was alles passieren könnte. Aber eine Info, dass man sich verlieren könnte, verbunden mit der Angabe eines Ortes, den das Kind dann aufsuchen kann, halte ich in manchen Situationen durchaus für eine lohnenswerte Sache.

Wenn man als Familie beispielsweise im Urlaub regelmäßig einen bestimmten Strandabschnitt ansteuert, könnte man dort eine bestimmte Gastronomie, eine DLRG-Station oder einen ähnlichen markanten Punkt aussuchen und dem Kind sagen, dass es dort hinkommen soll, wenn es die Eltern nicht mehr findet. Ob so etwas tatsächlich klappt, hängt sicher nicht nur vom Alter ab (mit zweieinhalb kann ein Kind so etwas sicher nur selten, mit vier sieht das schon anders aus), sondern auch vom Charakter des Kindes. Aber einen Versuch ist es wert. Alles, was hilft, mein Kind vor dem Verschwinden zu schützen, ist ne gute Sache. Punkt.

Was tun, wenn mein Kind weg ist?

Soweit also die fünf Dinge, die ihr vorbereitend tun könnt, damit Euer Kind im Notfalll schnell wieder zu Euch gelangt. Über das richtige Verhalten, das ihr anwenden solltet, genau in dem Augenblick, in dem ihr das Verschwinden Eures Kindes bemerkt, hat Bea von Tollabea schon einmal eindrucksvoll geschrieben. Ich lege Euch den Artikel sehr ans Herz: Wisst ihr, was zu tun ist, wenn Euer Kind plötzlich verschwindet?

Genießt weiterhin Freibad, Festivals und Familienurlaub. Ich wünsche Euch von Herzen, dass Eure Kinder niemals abhanden kommen – und wenn, schnell wieder auftauchen!

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

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