Die Umzugsschlacht! Oder auch: Ab aufs Land #4

Ich habe wirklich gedacht, mein Mann hätte einen an der Waffel, als er vorschlug, den Umzug weitestgehend ohne Umzugsunternehmen zu machen. Aber irgendwie war der Plan am Ende gar nicht so schlecht. Und ganz ohne Hilfe waren wir wahrlich nicht. Wie wir unseren Umzug mit Kindern organisiert haben und warum ich trotz allem im Urlaub war. 

Ende Juni war es soweit – wir haben endlich die Schlüssel zum Haus bekommen. Die Kaufabwicklung war zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber die bisherige Hausbesitzerin und wir verstanden uns schon damals bombig. Sie vertraute uns und wir konnten daher schon loslegen. Ab diesem Zeitpunkt hieß es: reinhauen. Denn wir (Deppen?!) wollten den ganzen Spaß fast alleine wuppen und Budget sparen. Mit diesem Schlachtplan haben wir es durchgezogen:

Pendelweg sinnvoll nutzen

In den ersten beiden Juli-Wochen haben wir so viel Zeug wie möglich mit dem eigenen PKW nach Lemwerder gefahren. Glücklicherweise wurde es ja nichts mit dem kleinen, bescheidenen Zweitwagen. Der Schrauber-Schwager hatte uns einen Touran für kleines Geld organisiert. Mit dem komme ich zwar in keine Parklücke (Noch nicht! Challenge accepted!), dafür hat er Stauraum. Außerdem liegt das Haus auf dem Arbeitsweg meines Mannes. Wir mussten dafür also keine extra Autotouren einplanen, die Zeit und Sprit gefressen hätten. Er hat einfach immer wieder Sachen auf dem Weg vom ehemaligen Zuhause zum Arbeitsplatz beim neuen Haus abgeworfen.

Familie abfeiern und Urlaub machen

Am zweiten Juli-Wochenende haben wir den Schrauber-Schwager abgefeiert, weil er mit einem Anhänger aus Braunschweig angerollt kam, um weitere größere Dinge (vor allem den ganzen Quatsch aus dem Keller… #höllehöllehölle) aufs Dorf zu karren. 

Und ja, auch das gehörte zum Schlachtplan: Mama Meike fährt mit den Kindern in den Urlaub! Sollen doch andere für mich umziehen! Pah! … Nein, Hand aufs Herz, das war eine echt schwere Entscheidung. Ins eigenes Haus zu ziehen, ist eine große Nummer. Selbstverständlich wäre ich sehr gerne dabei gewesen. Ich hätte liebend gern Kleinigkeiten mitentschieden, Kartons geschleppt und die Kinderzimmer eingerichtet. Nicht dabei zu sein, war wirklich schade. Aber: Der Urlaub war bereits gebucht und bezahlt, Freunde von uns freuten sich auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern in Vorpommern und vor allem: Niemand will zwei aufgedrehte Kleinkinder zwischen den Füßen haben, wenn ein riesiger Umzug ansteht. Also haben wir entschieden, dass ich die Kinder betreue und mein Mann (dem ich Leib und Seele anvertraue, in allen Lebenslagen) den Umzug so gut er kann durchzieht.

Noch mehr Menschen einspannen

Am dritten Juli-Wochenende haben wir nochmal Menschen eingespannt: Aus Nordfriesland rauschten Nähqueen Mama Lorenzen, Streich-Gott Papa Lorenzen und Tischler-Gott Onkel H. an. Sie schaffen was weg, die schnacken nicht lange – die machen! Und dass sie uns unter die Arme gegriffen haben, dafür bin ich auf ewig dankbar! Zudem haben noch zwei Freunde mit angepackt, die sich mehr als eine Grillwurst zum Dank verdient haben.

Zurück nach Haus. Nach Lemwerder!

24. Juli: Ein Umzugsunternehmen hat unsere Möbel und die restlichen Kartons von Bremen nach Lemwerder geschafft. Vier Stunden haben wir sie gebucht, um Regale, Betten und Co. ins neue Heim zu schaffen. Am Ende mussten der Mann noch eine Stunde drauf legen, dann war alles geschafft.

Am 27. Juli sind die Kinder und ich dann aus dem Urlaub zurückgekommen. Vor Aufregung hat der Große auf der vierstündigen Autofahrt  von Ost nach West nicht ein einziges Mal die Augen zu gemacht. Nachts um 11 Uhr waren wir dann endlich Zuhause. Nicht mehr in Bremen, sondern in Lemwerder. 

About Meike Lorenzen

Meike liebt Bremen, zieht aber dennoch weg aus der Hansestadt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht es aufgrund der urbanen Wohnungsnot in die Wesermarsch. Als vierköpfige Familie. Wie es ist, Abschied zu nehmen, was der Umzug für die Kinder bedeutet und wie das Pendeln zur Arbeitsstelle in Bremen zum bisherigen Vereinbarkeits-Rhythmus passt – darüber schreibt Meike einmal im Monat in der Kolumne „Ab auf´s Land“.

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