Einladung zum Müßiggang – aber erst noch eine Konzertlobhudelei

Wieso hat mir eigentlich früher niemand gesagt, wie toll ein Bosse-Konzert ist? Ja, schaut jetzt bitte alle ganz ganz schuldbewusst auf den Boden, denn lange hat´s mir keiner gesagt. Aber zum Glück gibt es Geburtstage im Sommer – nämlich meinen – und Freundinnen, die einem aus erprobter guter Erfahrung heraus einen gemeinsamen Konzertbesuch bei Bosse schenken – nämlich Katja und Sarah.

Ich freute mich sehr, zunächst vor allem über die Idee, gemeinsam in der Vorweihnachtszeit ins Bremer PIER 2 zu stiefeln. Apropos, kennt Ihr das PIER 2? Der Name lässt es vermuten: die Bremer Konzerthalle steht direkt am Wasser.

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Auf dem ehemaligen Gelände der AG Weser, in der Nähe des Einkaufszentrums Waterfront. By the way lohnt sich auch unabhängig von einem Konzert ein Ausflug zum PIER2, um ein bißchen Flair des Bremer Industriehafens zu schnuppern, rüber zum Molenturm zu gucken oder auf der vorgelagerten kleinen Insel einfach bei gutem Wetter an der Weser herumzulümmeln.

Von all dieser Umgebung sah ich am vergangenen Freitagabend in der Dunkelheit natürlich nichts, als ich mich in der langen Schlange auf der Suche nach Sarah machte. Katja schaffte es kurzfristig nicht, uns zu begleiten, was sehr schade war. Sarah war schnell gefunden, der Eingang schnell erreicht. Wir ergatterten ein gutes Plätzchen in der Halle, die an diesem Abend bestuhlt war. Die aktuelle Tour von Bosse heißt nämlich aus gutem Grund „Leise Landung“ – alles wird akustisch gespielt. Instrumente dafür gab es im Laufe der Abends genügend: vom Cello über Muezzine bis hin zur Trompete. Zwölf Menschen waren teilweise gleichzeitig am Musizieren – allein das war phänomenal.

Aber wer den Abend zu einem unvergesslichen Konzerthighlight 2014 machte, war dann Bosse himself. Meine Güte hat der einen charmant-lässigen wertschätzenden Kontakt zum Publikum. Und einen Spaß auf der Bühne. Der übertrug sich bereits beim ersten Song auf alle Anwesenden im Raum. Da ich bislang kein Bosse-Fan war, kannte ich viele Lieder nicht – und mochte sie dennoch sofort. „Istanbul“ war so eines, „Vier Leben“ und „Alter Affe Angst“ auch. Und natürlich funkte es zwischen Bosse und mir gewaltig, als er seine Liebe zur Nordseeinsel Amrum im Lied „Alter Strand“ zelebrierte.  In der Akustik-Version war es noch ein Stückchen besser als in der Studiofassung.

Ich habe lange nicht mehr so gern auf den Text von Songs geachtet, lange nicht mehr so verständnisvoll zu Lyrics genickt, war lange nicht mehr so begeistert über die Fähigkeit einer Person, das alltägliche Gedankengewitter in unserer aller Köpfe so treffend in Worte zu fassen. Klar, dass ich im Anschluss noch meine erste Bosse-CD kaufte…

Es war ein wunderbarer Konzertabend am dritten Adventssonntag, der gleichzeitig Abend meiner Wiederauferstehung war. 14 Tage lang lag ich vorher mit Grippe im Bett – daher war uns ist es hier auch so ruhig aktuell. Ihr könnt Euch vorstellen, dass es recht anstrengend ist, zwei verlorene Bürowochen kurz vor Weihnachten noch aufzuholen, gleichzeitig die Vorbereitungen fürs Fest zu erledigen und noch den restlichen Normaloalltag zu bestreiten. Da habe ich mich entschlossen, den Blog mal ein bißchen in den Winterschlaf fallen zu lassen. Bei all den vorweihnachtlichen Beiträgen, die aktuell durch die Reader fliegen, dürfte das aber kein großes Problem für Euch sein. Lesestoff gibt es genug  – mir persönlich fast schon zu viel. Ein echter Overkill an glitzernden Dekotipps und Adventsrezepten.

Wortkonfetti weihnachten

Frönen wir doch lieber offline dem Müßiggang – eine kleine Hilfe für ein Innehalten zum Jahresende bietet derzeit Sandy auf ihrem Blog: das „was war, was bleibt, was kommt und sein darf”-Heft zum kostenlosen Download. Eine schöne Idee. Was mich außerdem jüngst sehr beeindruckt hat, war die Multikulti-Weihnachtsfeier der Jugendherberge Sandhatten, über die ich auf dem Blog heiterbisstuermisch.de geschrieben habe. Die Idee, den Advent wohltätig zu verbringen, habe ich in den letzten Jahren stark aus den Augen verloren. Vielleicht kann ich 2015 auch mal wieder etwas für die tun, die es nicht so gut haben wir ich… Dieses Vorhaben steht jedenfalls auf meiner Liste der guten Vorsätze fürs nächste Jahr.

Ihr Lieben, ich wünsche Euch wunderbare faule freie Weihnachtstage. Macht, was Euch Spaß habt. Esst leckere Sachen, bis ihr den Hosenknopf aufmachen müsst. Und ärgert Euch nicht, wenn die Tischdeko nicht so perfekt ist wie in den Hochglanzmagazinen, okay?

Eure Sandra

 

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

3 thoughts on “Einladung zum Müßiggang – aber erst noch eine Konzertlobhudelei

  1. Liebe Sandra,

    schön, dass du pünktlich zu Weihnachten wieder fit bist.

    Der Bosse. Oh ja! Ich habe ihn 2009 auf einem kleinen Festival das erste Mal live erlebt und er hat mich sofort gehabt. Im Mai 2013 war ich dann mit einer Freundin in Berlin zu einem Konzert seiner „Kraniche“-Tour. Der Mann ist toll. Keiner tanzt so bescheuert und hat dabei so viel Spaß. Seine lockere Art reißt einen einfach mit.

    Ich wünsche dir eine schöne ruhige Weihnachtszeit und vor allem Zeit zum Durchatmen!

    liebe Grüße,
    Lisa (eine sonst nur stille Leserin)

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