(k)ein Saftladen: Das neueröffnete PRESSGUT und Nussmilch-Szenen einer Ehe

Der Titel „Alltagsheld der Woche“ geht eindeutig an Herrn Wortkonfetti. Der Mann fastet nämlich. Seit sechs Tagen inzwischen. Zwischen die Kiemen kommt nur Saft und Brühe, trotzdem bewerkstelligt er Job und Sport nahezu wie gewohnt. Beeindruckend! Vor zwei Jahren sind wir das Fastenabenteuer mal zu zweit angegangen – ich hab das damals aber alles andere als gut vertragen. Für mich war nach drei Tagen Schluss, es stellte sich einfach keine Besserung ein.

Seitdem fastet der Mann im Frühjahr immer ein paar Tage allein. Und ich komme mir dann stets ein wenig unsolidarisch vor, wenn ich wie gewohnt Gabel für Gabel meine leckeren Mahlzeiten esse oder mir ein Glas Rotwein vor seiner Nase einschenke. Ich würde ihm dann am liebsten auch etwas Gutes kredenzen, damit er beim kargen flüssigen Mahl ein bißchen Freude hat. Bislang fiel mit dazu nichts ein, doch das neueröffnete „Pressgut„, das gestern seinen Betrieb aufgenommen hat, kam mir heute zu Hilfe.

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Wäre der Begriff nicht so negativ besetzt, würde man das Pressgut wohl schlicht und ergreifend als Saftladen beschreiben. Schöner klingt hingegen der Begriff, den sich die Besitzer Astrid und Thomas auf die Fahnen geschrieben haben: Saftmanufaktur. Denn ja, hier legen die beiden wirklich selbst Hand an. Und sie wissen was sie tun: Astrid ist Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin, Thomas Sternekoch.

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Irgendwann reifte die Idee, gemeinsam das Thema Saftkur unters Volk zu bringen. Denn genau das ist der Ausgangspunkt vom Pressgut: das Angebot von Fastensäften. Die Idee, eine kleine Gastronomie damit zu verbinden, gab es anfangs gar nicht. Doch als die beiden die Räumlichkeiten in der St. Jürgen-Straße fanden, war schnell klar: Hier kann noch mehr passieren. Und so gibt es nun neben dem Kühlregal voller liebevoll verzierter und mit Säften gefüllter Flaschen auch eine Ecke mit Tee, einen großen einladenden Holztisch in der Mitte, einige kleine Sitzgelegenheiten ringsherum und einen großen Tresen, an dem man wirklich herzlich willkommen geheißen wird. Astrid strahlte wirklich genauso fröhlich wie oben auf dem Foto als ich ankam, obwohl sie zu dem Zeitpunkt von meinem Blog noch rein gar nichts wußte.

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Nach dem herzlichen Empfang gibt´s dann auch eine kleine Beratung, wenn das gewünscht ist. Und wenn man sich gar nicht entscheiden kann – so wie ich – auch ein, zwei Kostproben in Schnapsgröße. Ich entscheide mich am Ende für einen halben Liter hausgemachte Melonenlimonade und einen Rhabarber-Chia-Grießpudding mit Erdbeeren. Lecker. Beides!

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Gute, gesunde Ernährung ist für das Inhaber-Ehepaar Lebensqualität, das merke ich im Gespräch mit den beiden schnell. In den Säften steckt Überzeugung und Leidenschaft. Astrid und ich schnacken lange über das Dilemma, dass es in Deutschland nahezu verpönt ist, mehr als Discounterpreise für Lebensmittel auszugeben, für den Starbucks-Kaffee mit Aroma aber schnell 4  Euro und mehr hingelegt wird. Für sie ist eine Saftkur ein ideale Einstieg in eine veränderte Ernährungsroutine. Drei Tage würden da schon reichen. Und für drei Tage sind daher auch die „Kur-Pakete“, die man im Pressgut abholen oder bald auch online bestellen kann. Für jeden Tag gibt es drei Liter: 4 x 05, Liter Saft, o,5 Liter Suppe und o,5 Liter Nuss- bzw. Mandelgetränk.

Die Nussgetränke, so sagt mir Astrid, seien die Seelenschmeichler. Die Belohnung für das tapfere Durchhalten. Im ersten Moment kann ich mir das nicht so recht vorstellen, den die einzige frische Nussmilch, die ich mal auf Bali getrunken habe, fand ich scheußlich. Dann bekomme ich aber einen Schluck zu probieren.

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Okay, überzeugt. Davon nehme ich eine Flasche mit nach Hause. Wenn das den Mann nicht etwas tröstet, dann weiß ich es auch nicht. Und mit dem guten Gefühl, in einer halben Stunden der besseren Hälfte etwas Schönes auf den Tisch stellen zu können, verlasse ich für heute den hellen, freundlichen neuen Saftladen. Und drücke dabei die Daumen, dass er sich hält.

In Bremen haben es solche Konzepte leider oft schwer. Dieses hier hätte es meinem ersten Eindruck nach verdient, zu bestehen. Also, schaut doch mal vorbei – mittags auf ein Süppchen oder zwischendurch für einen Saft. Und lasst mich wissen, wie es Euch gefallen hat!

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Pressgut

St- Jürgen-Straße 132

geöffnet: werktags bis 19 Uhr

 

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

10 thoughts on “(k)ein Saftladen: Das neueröffnete PRESSGUT und Nussmilch-Szenen einer Ehe

    1. Astrid sprach davon, dass alle Getränke vegan sind. Ganz sicher bin ich mir in dem Fall nicht – gehe aber stark davon aus.

        1. Hallo Thomas, ich wünsche Euch ganz viel Erfolg mit diesem tollen Konzept! Eine Frage- fertigt Ihr die Nuss-Drinks selbst oder sind das Fertigprodukte, die Ihr zukauft? Danke und viele Grüße (das)maroniii

          1. Hallo Verena, alle unsere Säfte, Limos, Drinks und Suppen sind zu 100% hausgemacht , ohne Fertigprodukte und natürlich auch frei von Zusatz – und Konservierungsstoffen.
            Viele Grüße!
            Thomas vom pressgut

        2. Merci! 🙂
          Das freut mich! Da ich leider nicht aus Bremen komme, schau ich mal bei eurem Onlineshop rein sobald er verfügbar ist. (Ich habe das Gefühl, ich wohne ständig in der falschen Stadt ^^)

          Viele Grüße aus Karlsruhe

  1. Leider nicht aus der Nähe, aber möchte gern mitteilen, dass ich mich sehr freue, wie immer mehr solcher toller Angebote entstehen!
    Ich finde es so super, dass dein Mann die Fastentage regelmäßig und auch allein macht!!! Da können sich einige was davon abschneiden. Dass du es nicht vertragen hast kann ich verstehen. Es gibt Typen von Menschen, für die Saftfasten nicht geeignet ist. Ging mir genauso. Ich kann das kaum einen Tag lang. (-;

    1. Hallo Bettina!
      Da muss ich ja nun auch einen Kommentar zu abgeben. Wenn du Probleme mit einer Saftkur hast, könnte es evtl. auch an den Säften liegen 🙂 In ca. 3 Wochen geht unser Shop online und dann könntest du mal
      unser Programm testen….
      Gesunde Grüße von pressgut
      Thomas

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