Ich bin verliebt in die Überseestadt | #tutendeskonfetti

Wofür sind sowohl Hamburg als auch Bremen bekannt? Richtig, für graues Wetter! Und so ist es zwar einem Augustwochenende nicht angemessen, einem Hansestädter-Treffen aber irgendwie schon, dass Anja und ich an unseren zwei #tutendeskonfetti-Tagen an der Weser dicke dunkle Wolken statt Sonne am Himmel sahen. Die Wettervorhersage für den gemeinsamen Sonntag: viel viel viel Regen. Aber statt dessen hatten wir viel viel viel Glück und blieben bis wir uns am späten Nachmittag verabschiedeten vollkommen trocken. Und dass, obwohl wir die meiste Zeit unter freiem Himmel verbrachten.  Statt dessen kam uns was ganz anderes in die Quere: Fahrräder!

Mein Plan war nämlich der, Anja die von mir heißgeliebte Überseestadt zu zeigen. Und zwar mit allen Facetten. Doch noch bevor wir überhaupt am Europahafen angekommen waren, wurden wir im Auto angehalten und über das „Radrennen für Jedermann“ informiert, das ausgerechnet an unserem Sonntag in der Überseestadt unterwegs war. Uns blieb daher nichts anderes übrig, als den Wagen stehen zu lassen und uns zu Fuß durchzuschlagen. Nun ist die Überseestadt allerdings zu groß, um per pedes alle Winkel zu erkunden, daher musste ich mich entscheiden. Und mir war schnell klar, woran kein Weg vorbeigehen darf: am Molenturm, einem der schönsten Plätze Bremens. Und ich wusste auch, an welchem Ort unsere Hafentour enden sollte: im Golden City. Mit diesem Vorhaben nahmen wir also die Beine in die Hand, steckten die Nasen in den ordentlich aufbrausenden Wind und stiefelten los.

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Weit mussten wir nicht laufen, bis uns das erste Schiff begegnete. An der Marina im Europahafen liegen ja so oder so immer kleine Motorboote, aber vergangenen Sonntag konnten wir dort ein ganz besonderes, großes Segelschiff bewundern. Und uns zugleich ausmalen, was auf ihm am Abend vorher stattgefunden hat, denn die Dekoration an Board ließ keine Zweifel offen: Hier wurde  noch vor wenigen Stunden eine Hochzeit gefeiert. Die Wimpelkette schwang noch im Wind, durch die kleinen Fenster waren die leeren Sektflaschen zu sehen und eine Blumengirlande umrahmte den Einstieg. Wow, das nenne ich mal eine Partylocation, oder? Für mich war das Faszinierendste, wie still dieses große Gefährt im Wasser lag, als wir es bestaunten. Nichts regte sich. Als wäre es selbst auch nach dem rauschenden Fest in einen tiefen erholsamen Schlaf gefallen.

Weiter ginge entlang des Schuppen 1. Dort ist innerhalb des letzten Jahres wahnsinnig viel Leben eingezogen: ein syrisches Restaurant, eine große Web-Agentur, ein kleines Café, Lots und… die Oldtimer-Ausstellung des „Zentrums für Automobilkultur und Mobilität“. Und die ist wirklich sehenswert, versprüht sie doch den Charme alter Heinz Erhard-Zeiten und die galante Eleganz großartiger Wagen wie der Borgward Isabella (hach… unsere Hochzeitsauto!). Ein Exemplar im Außenbereich hat es uns dann aber besonders angetan – dieser mimte Traum eines Ford Taunus 12m:

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Der Kracher, oder? Was für ein wunderschönes altes Auto! Leider fand ich keinen Zündschlüssel, um es heimlich mitzunehmen, so dass wir zu Fuß in Richtung Molenturm weitermarschierten.

Das Schöne an solch einem ausgedehnten Spaziergang: Man hat noch mehr Zeit und Muße für gute Gespräche. Von denen hatte ich mit Anja ohnehin sehr viele. Es ist schon verrückt, wie gut die eigene Intuition oft ist. Da liest man einen anderen Blog und ist schnell überzeugt davon, dass sich dahinter ein Mensch verbirgt, mit dem man sich gut verstehen würde. Und dann kommt dieser Mensch nach Bremen und man stellt fest: Recht gehabt. Anja und ihre bedachte, reflektierte und humorvolle Art mochte ich sofort. Nicht einmal wurde es „zäh“, ganz im Gegenteil. Es war großartig unkompliziert und entspannt. Danke dafür, Anja!

Irgendwann dann haben wir es geschafft: Hallo kleiner Molenturm!

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Mit Blaubeermuffin und ohne Frisur (wir waren vom Winde verweht) genossen wir den grünköpfigen, vom Wasser umschlossenen Leuchtturm, von dem aus man einen hervorragenden Blick auf Kräne, Spuntwände und das Pier 2 hat. Ein Hauch von Hamburg im beschaulichen Bremen.

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Der Blick auf die Uhr verriet dann aber: Wir müssen zurück – und zwar in rasender Geschwindigkeit. Punkt 15 Uhr hieß es im Golden City nämlich: „Kaffee. Kuchen. Küste“. Dahinter verbirgt sich ein wahnsinnig rührendes, informatives und unterhaltsames Programm: Bei Kaffee und Kuchen gibt´s eine Menge Klönschnack über die alten Zeiten in Walle und im Hafen. Anekdoten und Bilder rund um Schmuggelwaren, Hafenkaschemmen und leichte Mädchen werden ausgetauscht – nicht nur von Ramona, Ramon und Ramme, den drei Hauptfiguren des Golden City, sondern auch vom Publikum. Darunter waren ein ehemaliger Zöllner, Männer, die als Jugendliche bereits im echten Golden City (der damaligen Waller Hafenkneipe) waren und eine Dame, die noch genau weiß, wie das als Kind beim Kohlen sammeln war. Es wurde zu Matrosenliedern geschunkelt, Tränen der Rührung kullerten, Herzen wurden verteilt und der zusammengezimmerte Raum mit viel  Gelächter gefüllt. Wunderbar! Ich kann wirklich nur jedem, der in den nächsten vier Wochen Zeit dazu hat, raten, etwas aus dem Programm des Golden City zu besuchen. Ich war dieses Jahr schon zu verschiedenen Anlässen dort – es war jedes Mal ganz toll!

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Ja, so war er, der gemeinsame graue Bremer Sonntag. Aber wieder einmal zeigt sich: Mit der richtigen Begleitung braucht man keine Sonne, um eine gute Zeit zu haben.

Nun steht ein Gegenbesuch meinerseits in Hamburg aus. Ich bin schon sehr gespannt, an welche Plätze ihrer Hansestadt mich Anja dann entführt. Bis dahin kann ich Euch nur ermutigen, solch ein Mini-Blogger-Treffen auch mal auf die Beine zu stellen. Habt Ihr das vielleicht schon gemacht? Oder habt ihr es vor? Berichtet es mir gern als Kommentar. Ich freue mich auf Eure Erlebnisberichte.

Ihr wollt noch mehr Bilder vom vergangenen Wochenende sehen? Dann durchforstet Instagram doch mal nach unserem Hashtag #tutendeskonfetti.

Ahoi und bis bald!

Sandra

hamburgbremen

About Sandra

Ich schreibe hier über drei Dinge, die mich jeden Tag aufs Neue beschäftigen: meine Heimatstadt Bremen, meine berufliche Selbständigkeit und mein Alltag als Mutter eines Kleinkindes. Was mir am Herzen liegt: Euch anzustiften! Zu Unternehmungen an der Weser, zu Mut im Berufsleben und zu einem humorvoll-offenen Herzen für Eure Kinder. Allen Herausforderungen zum Trotz. Dass es nicht immer einfach ist, Familie und Job zu vereinbaren, darum geht es hier nämlich auch ab und zu.

3 thoughts on “Ich bin verliebt in die Überseestadt | #tutendeskonfetti

  1. liebe sandra,
    wir hatten einen echt schönen tag, oder? grad beim wiederholten ansehen deines schönen berichtes wurde mir noch mal ganz warm ums herzchen.
    ich mache mich gleich schon wieder auf die socken nach bremen… diesmal besuche ich meine freundin sylke und wir wollen boot fahren. ich schicke dir liebe grüße und danke dir noch mal für diese wundervollen neuen einblicke in deine stadt!
    bis hoffentlich ganz bald! anja

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