Tief einatmen, der Aprilsonne entgegenblinzeln, den Wind an den kalten Wangen spüren und… an nichts denken müssen. Solche kleinen Nordseetrips wirken bei mir bekanntlich jedes Mal Wunder. In kürzester Zeit sind der Bremer Alltag und anstehende ToDos vergessen, dafür Bücher, die schon lange auf mich warten, gelesen. Herrlich!
Die fünftägige Auszeit mit Bine direkt nach Ostern kam mir besonders recht, war sie doch der erste kleine Urlaub für mich als Mutter, in dem der Lütte nicht dabei war. Und auch wenn ich beim Anblick der vielen am Strand herumstolpernden Kleinkindern in seinem Alter immer wieder sehnsüchtig an ihn dachte, war das gut so. Richtig gut sogar.
Wer mir in den Instagram-Stories folgt, hat ja gesehen, dass wir es uns ganz klassisch haben gutgehen lassen: Strandspaziergänge, Sauna, Prossecco, Sofa-Lümmelei vor dem Fernseher und Yoga. All das, was im täglichen Hamsterrad zu kurz kommt, vor allem für mich. Denn während es Bine regelmäßig und häufig ins Yogastudio schafft und sogar noch zuhause ihre Asanas praktiziert, kann ich froh sein, wenn ich es zweimal im Monat zu einer Stunde schaffe. Die Zeiten, in denen es bei mir auch wieder mehr wird, kommen ganz bestimmt, daher nehme ich das einfach mal so hin. Aber innerhalb von fünf Tagen zwei gut angeleitete Yoga-Klassen zu absolvieren – boah, das tat schon echt gut, kann ich Euch sagen.
Wir waren nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, in einem der angesagten Yoga-Hotels. Wir hatten kein Retreat gebucht, wie ich es beispielsweise genau ein Jahr zuvor im Beach Motel zusammen mit dem Lütten gemacht habe. Nein, wir hatten eine stinknormale Ferienwohnung in St.Peter-Ording Dorf (für einen Aufenthalt mit Kleinkind der perfekte Ortsteil, wenn Ihr mich fragt).
Yogastunden im Kubatzki ganz ohne Retreat
Aber das Kubatzki bietet auch Externen die Möglichkeit, angemeldet an den Yoga-Stunden im Haus teilnzunehmen. Mit 18 Euro kein Schnäppchen, aber wir waren mit der Anleitung und der Räumlichkeit mehr als zufrieden. Zwei verschiedene Yogalehrerin, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber beide waren hervorragend. Den Muskelkater am nächsten Tag haben wir dafür gern in Kauf genommen!
Kulinarisch habe ich keine Geheimtipps für Euch, aber ich habe eine andere Erkenntnis mitgebracht: Man sollte nicht immer einen Bogen um die angesagten bzw. die bestgelegenen Locations machen. Was ich damit meine? Nun ja, oft habe ich es erlebt, dass die Gastronomien, die aufgrund ihres Images oder ihrer Top Lage ohnehin gut besucht sind, ihre Preise unverschämt hochschrauben oder einen nicht gerade superfreundlichen Umgang mit Jedermann bieten. An zwei Orten in SPO, die ich bislang nicht besucht habe, war das anders:
Das Restaurant Deichkind des Hotels Strandgutes hat eine phantastische Mittagskarte, einer hervorragende selbstgemachte Limonade und vor allem einen echt sympathischen flotten Service. Dort hat es uns sehr gut gefallen. Ach ja, WLAN und einen kleinen Spielraum für Kinder (allerdings mit TV) gibt es auch.
Traumhaft schön war es auch im Außenbereich der „Strandbar 54 Grad„. Klar, eine Strandlocation, die von der Nordsee umspült wird, kann so viel nicht falsch machen. Aber wie gesagt: Manchmal herrscht gerade an solchen Plätzen eine gewisse Überheblichkeit. Da nicht. Es war phantastisch.
Diese fünf Tage in St. Peter-Ording, sie waren eine wirkliche gelungene Unterbrechung des aktuellen Alltags. Gerade die ersten Wochen zurück im Job waren doch recht herausfordernd, außerdem hatte ich zwei große Themen, zu denen ich mir mal dringend Gedanken machen musste. Das gelang zu Hause auch nie, mit Bine und der Brise Nordsee deutlich besser.
Catch your Auszeit if you can
Liebe phantastischen, stets funktionierenden Eltern da draußen: Gönnt Euch solche Zeiten für Euch und hangelt Euch nicht erschöpft von Mutter-Kind-Kur zu Mutter-Kind-Kur. Da ist der Akku meist schon so am Ende, dass man nur noch Schadensbegrenzung betreiben kann. Tauscht Euch als Paar darüber aus, wer wann für ein paar Tage rauskann. Ich bin mir sicher, die ganze Familie profitiert langfristig von dieser auf den ersten Blick etwas umständlichen Organisation. Ich werde solch eine Auszeit jedenfalls spätestens im nächsten Jahr wieder versuchen machen.
Ihr habt Eure erste… zweite… drölfte… Elternauszeit schon hinter Euch? Erzählt mal – wie war es für Euch?
One thought on “Yoga in St. Peter-Ording. Oder auch: Eine Auszeit muss mal sein.”